Creative Commons

Lizenzen spielerisch verstehen: H5P-Elemente zur Auseinandersetzung mit Creative Commons

Creative-Commons-Lizenzen (CC-Lizenzen) bieten eine einfache Möglichkeit, eigene Werke wie Texte, Bilder oder Musik zu veröffentlichen und anderen die Nutzung zu erlauben, ohne dass diese um Erlaubnis bitten müssen. Diese sogenannten Jedermann-Lizenzen erleichtern die Weiterverwendung und Verbreitung kreativer Inhalte. Dennoch werfen sie häufig, auch bei wissenschaftlich Publizierenden, Fragen auf. Was bedeutet beispielsweise CC BY? Wie wählt man die „richtige“ Lizenz für seine Publikation aus? Welche Lizenzen sind empfehlenswert? Das Open-Access-Team der Universitätsbibliothek hat sich diesen Fragen auch auf einer umfangreicheren Übersichtsseite gewidmet.

Interaktive Wissensvermittlung mit H5P-Elementen

Bei Seminaren, Workshops und anderen Sessions ist es allerdings hilfreich, nicht nur umfassend zu referieren und auf längere Infoseiten zu verweisen. Stattdessen können Themen wie offene Lizenzen auch spielerisch und unterhaltsam erarbeitet werden und für Austausch sorgen. Eine Möglichkeit dafür ist die Auseinandersetzung und Überprüfung des eigenen Wissens mit Quizzen.

Da kleinere Quizze in verschiedenen Veranstaltungen der vergangenen Monate rund um das Thema Open Access positive Rückmeldungen hinsichtlich der Auseinandersetzung mit Creative Commons erhalten haben, möchten wir nachfolgend drei dieser einfach gehaltenen H5P-Elemente offen teilen. H5P steht für „HTML5-Package“. Auch im tub.torials-Blog haben wir dazu bereits mit H5P-Elemente offline erstellen und in HTML exportieren mit Lumi einen Beitrag veröffentlicht. Kurz zusammengefasst ermöglicht H5P, ohne Programmierkenntnisse interaktive Lehr-Lern-Inhalte zu erstellen und beispielsweise innerhalb von Webseiten, WordPress-Beiträgen, auf Online-Plattformen wie Moodle oder selbst innerhalb von kollaborativen Schreibumgebungen wie HedgeDoc (ehemals WriteMD) einzubinden.

Die drei Elemente beschäftigen sich mit folgenden Themen:

  • A. Fragen zu Aufbau und Bedeutung von Creative-Commons-Lizenzen
  • B. Bedingungen von Creative-Commons-Lizenzen
  • C. Freie Lizenzen und Urheberrecht

Für eine möglichst saubere Darstellung der Elemente können einige H5P-Inhalte im Vollbildmodus geöffnet werden. Im vorliegenden Beitrag kann dies beim H5P-Inhalt in Abschnitt B mit einem Klick auf das Vollbild-/„Fullscreen“-Symbol oben rechts umgesetzt werden. Sollten bisher wenig bis keine Erfahrungen mit Creative Commons vorliegen, empfiehlt sich ein Blick auf die Creative-Commons-Übersichtsseite der TUB, die bereits weiter oben erwähnt wurde.

A. Fragen zu Aufbau und Bedeutung von Creative-Commons-Lizenzen

Creative-Commons-Lizenzen sind freie Lizenzen mit vorformulierten Lizenztexten. Im dazugehörigen Quiz kann das Verständnis von Creative-Commons-Lizenzen vertieft werden. Mithilfe der Beantwortung der Fragen kann das eigene Wissen getestet und gefestigt werden.

Wählen Sie die jeweils richtige Antwort zum Aufbau der Lizenz und dem Inhalt der einzelnen Lizenzmodule:

B. Bedingungen von Creative-Commons-Lizenzen

Jede Creative-Commons-Lizenz hat bestimmte Bedingungen. Durch das Zuordnen der Lizenzbedingungen zu den jeweiligen Symbolen im Quiz lernen Sie, die verschiedenen Creative-Commons-Lizenzen besser zu unterscheiden und die richtige Lizenz für eigene Werke auszuwählen.

Ordnen Sie die jeweils passende Bedingung dem entsprechenden Lizenz-Symbol zu:

C. Freie Lizenzen und Urheberrecht

Freie Lizenzen basieren auf dem Urheberrecht. Autor*innen können so festlegen, wie ihre Inhalte weiter verwendet werden dürfen. Dies wird auch im nachfolgenden Quiz neben Begrifflichkeiten verschiedener Offenheitsbewegungen aufgegriffen.

Wählen Sie die jeweils richtige Aussage:

Ausblick

Das Teilen, Anpassen, Ausbauen und Verändern der bereitgestellten H5P-Elemente ist natürlich, ganz im Sinne offener Lehr-Lernmaterialien, herzlich willkommen. Zudem freuen wir uns über Hinweise zu anderen H5P-Elementen, die sich generell mit dem wissenschaftlichen Arbeiten, Open Access und anderen Bibliotheksthemen beschäftigen.


CC BY 4.0
Weiternutzung als OER ausdrücklich erlaubt: Dieses Werk und dessen Inhalte sind – sofern nicht anders angegeben – lizenziert unter CC BY 4.0. Nennung gemäß TULLU-Regel bitte wie folgt: Lizenzen spielerisch verstehen: H5P-Elemente zur Auseinandersetzung mit Creative Commons von Florian Hagen, Lizenz: CC BY 4.0. Der Beitrag und dazugehörige Materialien stehen auch im Markdownformat und als PDF zum Download zur Verfügung.
SMART Akronym

SMART im Studium: Anwendungstipps und Beispiele für effektive Zielsetzung

Ein neues Semester steht vor der Tür und bringt die Herausforderung mit, sich effektiv zu organisieren und effizient zu lernen. In diesem Beitrag schauen wir uns die SMART-Methode an, eine mögliche Strategie zur Zielsetzung, die Studierende nutzen können, um trotz zahlreicher Fristen und Deadlines erfolgreich ihr Studium zu absolvieren. Zusammen mit bewährten Methoden des Selbstmanagements wie der ALPEN-Methode und dem Eisenhower-Prinzip bildet sie (potentiell) eine hilfreiche Toolbox für erfolgreiches Selbstmanagement in Studium und Beruf.

Der Beitrag ist in folgende Abschnitte eingeteilt:

Grundlagen der SMART-Methode

Mit der SMART-Methode können Ziele klar und effektiv definiert werden, was auch deren Umsetzung und die dazu erforderlichen Schritte erleichtert. Jeder Buchstabe von SMART steht dabei für ein Kriterium, das vage Aussagen in umsetzbare Aufgaben konvertiert.

Die Erfindung der SMART-Ziele wird verschiedenen Personen zugeordnet. Oftmals wird angenommen, dass George T. Doran, ein Berater für Unternehmensplanung, im Artikel “There’s a SMART way to write management’s goals and objectives” die SMART-Formel erstmals konkret formulierte (vgl. Kühl 2016, S. 29-30). Dieser beschrieb die Kriterien wie folgt:

  • Specific: target a specific area for improvement.
  • Measurable: quantify or at least suggest an indicator of progress.
  • Assignable: specify who will do it.
  • Realistic: state what results can realistically be achieved, given available resources.
  • Time-related: specify when the result(s) can be achieved (Doran 1981, S. 36).

Andere Quellen wie die Informationsseite des BMI (Bundesministerium des Innern und für Heimat) führen hingegen Peter Drucker als Erfinder der SMART-Methode an.

Auch wenn der genaue Ursprung des SMART-Akronyms nicht eindeutig ist und sich zum Begriff im Laufe der Zeit unterschiedliche Formen und Definitionen für die Kriterien (Buchstaben) entwickelt haben, bleibt die grundlegende Funktion der SMARTen Ziele gleich: Mit einer verhältnismäßig einfachen Methode lassen sich Ziele besser und klarer formulieren, was effektiveres Selbstmanagement unterstützt. Für diesen Beitrag bedeutet SMART, dass Ziele spezifisch, messbar, akzeptiert, realistisch und terminiert sind. Was dies im einzelnen bedeutet, wird nachfolgend erklärt:

SMART-Kriterien: Definition und Beispiele

S = Spezifisch:

Ziele sollten so genau wie möglich definiert werden. Das bedeutet nicht, dass das Ziel umfassend bis ins kleinste Detail beschrieben wird. Verallgemeinerungen und Unklarheiten sollten vermieden werden und das Ziel sollte in einem prägnanten Satz mit den notwendigen Angaben und Bedingungen festgehalten werden.

Beispiel:

Anstatt „Ich möchte ein besseres Semester haben“ (weil wir uns bisher zum Beispiel schlecht organisiert haben und viele Deadlines verschwitzt haben) sollte das Ziel lauten:

  • Ich werde täglich meine wichtigen To-Dos und Termine in einen Planer oder eine To-Do-Liste übertragen, um meine Zeit effektiver einteilen zu können.

Frage zur Überprüfung:

  • Was ist mein Ziel?
  • Ist das Ziel so konkret und genau wie möglich formuliert und lässt keine Fragen mit Blick auf mein Vorhaben offen?

M = Messbar:

Es empfiehlt sich messbare Ziele zu formulieren, um Erfolg oder Misserfolg bewerten zu können. Bei quantitativen Zielen können konkrete Zahlenwerte verwendet werden. Dies kann eine Frist, eine Zahl oder eine prozentuale Änderung sein. Im Studium können dies auch spezifische Indikatoren wie beispielsweise die Anzahl gelesener Kapitel in Fachbüchern oder -artikeln pro Woche sein. Bei qualitativen Zielen müssen wir uns um eine geeignete Formulierung bemühen. Wenn ich beispielsweise die Zufriedenheit von Studierenden mit meinem Tutorium überprüfen möchte, so kann dies über geeignete Methoden wie eine Umfrage geschehen.

Beispiel:

Anstatt „Ich möchte im kommenden Semester bessere Noten“ sollte das Ziel lauten:

  • Ich bestehe jede Statistikprüfung mit mindestens 80 %.

Frage zur Überprüfung:

  • Wie kann ich mein Ziel messen?
  • Welche Methoden muss ich ggf. nutzen, um ein messbares Ziel zu formulieren?

A = Akzeptiert (Attraktiv):

Ein Ziel kann am einfachsten erreicht werden, wenn man hinter diesem steht und es positiv formuliert. Wir sollten uns also klarmachen, warum wir das Ziel erreichen wollen. Ist das Ziel nicht wichtig für uns, so werden wir dieses eher aufgeben, wenn uns auf dem Weg die eine oder andere Herausforderung entgegen kommt.

Beispiel:

Im Rahmen des Studiums sollte unser Ziel für unser Studium und/oder für unsere zukünftigen beruflichen Pläne von Bedeutung sein.

  • „Ich werde eine Studie zum Nutzungsverhalten auf Bibliothekswebseiten für mein Semester-Projekt im Bachelorstudium ‚ Bibliotheks- und Informationsmanagement‘ durchführen, da dies direkt mit meinem Ziel verbunden ist, später Usability Manager*in zu werden bzw. im Bereich User Experience Research tätig zu sein.“

Frage zur Überprüfung:

  • Warum möchte ich das Ziel erreichen?
  • Ist das Ziel für mich (oder meine Gruppe) ansprechend und motivierend?

R = Realistisch:

Ziele sollten herausfordernd, aber dennoch erreichbar sein. Unrealistische Ziele führen potentiell zu Frust und Problemen. Wir müssen also ehrlich überlegen, ob das Ziel wirklich erreichbar ist und im Idealfall eine herausfordernde, aber dennoch machbare Zielformulierung finden.

Beispiel:

Stellen wir fest, dass ein Ziel zu hoch gesteckt ist, so überlegen wir uns ein kleineres Ziel, welches auch als Meilenstein zum Erreichen eines größeren Ziels dienen kann. Statt „Ich werde dieses Semester eine 100-seitige Hausarbeit im Seminar Wissenschaftliches Arbeiten schreiben“ kann ein realistischeres Ziel sein:

  • „Ich werde täglich eine Stunde für die Hausarbeit im Seminar Wissenschaftliches Arbeiten schreiben, um die Arbeit innerhalb der Deadline abgeben zu können.“

Fragen zur Überprüfung:

  • Kann ich mein Ziel wirklich erreichen?
  • Habe ich die mir realistisch zur Verfügung stehende Zeit und meine Fähigkeiten und Kenntnisse berücksichtigt?
  • Habe ich alle Herausforderungen bedacht, die mein Ziel beeinflussen könnten?

T = Terminiert:

Jedes Ziel sollte einen klaren zeitlichen Rahmen haben, um zu verhindern, dass sich Projekte unnötig in die Länge ziehen oder ggf. nie abgeschlossen werden. Der Termin des Ziels ist gleichzeitig auch unser Kontrollpunkt, an dem wir messen und festhalten können, ob die vor Tagen, Wochen oder Monaten festgelegten Ziele auch erreicht wurden oder wir ggf. Anpassungen vornehmen müssen.

Beispiel:

  • „Ich werde die 12 bereitgestellten Fachartikel bis zum Semesterende am 01.07.2024 lesen und annotieren.“

Fragen zur Überprüfung:

  • Wann möchte ich mit der Arbeit zur Erreichung meines Ziels beginnen?
  • Wann möchte ich mein Ziel erreicht haben?

SMART-Ziele formulieren: Wie gehe ich vor?

Um SMART-Ziele zu definieren, sind lediglich drei Schritte erforderlich:

  1. Wir formulieren unser Ziel.
  2. Wir überprüfen unser Ziel mit Blick auf die (oben aufgeführten) fünf SMART-Regeln.
  3. Wir überarbeiten unser Ziel ggf. nach Abgleich mit den SMART-Zielen neu.

Für das Studium ist es sinnvoll die aufgeschriebenen Ziele an einem „sichtbaren“ Ort anzubringen. Hilfreich ist es bei SMARTen Zielen auch, die W-Regel zu beachten:

  • Wer?
  • Was?
  • Wann?
  • Wo?
  • Warum?

Feiern von kleinen und großen Erfolgen kann zudem zusätzlich motivieren.

SMART-Ziele zur Inspiration: Beispiele aus dem Studierendenalltag

Zur besseren Veranschaulichung des SMART-Prinzips werden in diesem Abschnitt einige Beispiele sinngemäß aufgeführt, die Studierende aus dem Seminar Wissenschaftliches Arbeiten der TUB an der TUHH in den vergangenen Jahren geteilt haben:

  • Ich möchte meinen Abschluss bis zum Ende des Jahres erreichen, indem ich die noch erforderlichen Kurse und Seminare im Sommersemester sowie Wintersemeseter absolviere.
  • Ich werde mein Selbstmanagement optimieren, indem ich mir ab kommender Woche an jedem Wochentag (unter der Woche) eine Stunde Zeit für ablenkungsfreies Lernen einplane. Am Ende des Monats werde ich mein Vorgehen überprüfen und mein Lernsystem ggf. anpassen.
  • Ich führe dieses Sommersemester einen digitalen Plan, um Fristen meiner Aufgaben zu verfolgen und weniger Druck zu verspüren.
  • Ich werde mich mit meinem Erstbetreuer der Bachelorarbeit vor Beginn meiner Bearbeitungsfrist in seiner Sprechstunde treffen, um Erwartungen an mich zu klären und die Arbeit im Rahmen der beantragten Frist fertigzustellen.
  • Ich werde meine Aufgaben/Abgaben in diesem Semester mindestens einen Tag vor dem Abgabetermin erledigen, um Zeitdruck zu vermeiden. Dazu werde ich meine Aufgaben in der Reihenfolge der Deadline auflisten und auch in dieser Folge Abarbeiten. Am Ende der Woche (sonntags) nehme ich mir 15 Minuten Zeit, um zu sehen, welche Aufgaben in der kommenden Woche anstehen.
  • Ich werde bis zum Ende des Semesters mindestens 2 neue Peer-Beziehungen mit Personen aufbauen, mit denen ich im Studium zuvor noch keinen Kontakt hatte. Dies schaffe ich, indem ich in den Murmelgruppen im Seminar Wissenschaftliches Arbeiten mit mir unbekannten Kommiliton*innen an Aufgaben arbeite.
  • Ich werde dieses Semester nicht zu spät zu den Vorlesungen kommen und auch nicht unentschuldigt fehlen. Dafür versuche ich, jeden Morgen 20 Minuten früher aufzustehen, als bisher.
  • Um mich besser auf mein Studium konzentrieren zu können, werde ich die Nutzung von TikTok bis zum Semesterende auf Samstag und Sonntag eingrenzen.

Fazit

Mit SMART-Zielen können wir die uns zur Verfügung stehende Zeit im Studium oder Beruf optimal nutzen. Wichtig ist, dass wir zunächst einmal unsere Ziele aufschreiben und dann anhand der SMART-Kriterien überprüfen. Auch wenn das Konzept nicht immer eins zu eins entsprechend der Theorie umgesetzt werden kann, steigern wir mit der Spezifizierung von Zielen unsere Erfolgschancen bei Schreibprojekten (zum Beispiel eine Hausarbeit oder Abschlussarbeit), Prüfungen oder generell im Studium durch eine verhältnismäßig einfache Strategie. Habt ihr Erfahrungen mit dem SMART-Konzept oder anderen Selbstmanagement-Methoden gesammelt? Teilt diese gerne in den Kommentaren.

Literatur

Doran, G. T. (1981). There’s a SMART way to write management’s goals and objectives. Management Review (AMA FORUM), 70(11), 35–36.

Kühl, S. (2016). Die Abschlussarbeit in den Life Sciences. Verlag Eugen Ulmer.


CC BY 4.0
Weiternutzung als OER ausdrücklich erlaubt: Dieses Werk und dessen Inhalte sind – sofern nicht anders angegeben – lizenziert unter CC BY 4.0. Nennung gemäß TULLU-Regel bitte wie folgt: SMART im Studium: Anwendungstipps und Beispiele für effektive Zielsetzung von Florian Hagen, Lizenz: CC BY 4.0. Der Beitrag und dazugehörige Materialien stehen auch im Markdownformat und als PDF zum Download zur Verfügung.
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