Monatsnotiz Oktober/November 2021 – Semesterstart, Open Access und digitale Adventskalender
Die Monate Oktober und November sind (fast) vorbei. In dieser Monatsnotiz habe ich einige Dinge festgehalten, mit denen ich mich in den vergangenen Wochen und Monaten beschäftigt habe.
Start des Wintersemesters
Die Sommerpause ist vorbei und das Wintersemester 2021/2022 ist gestartet – und das im Gegensatz zu den vergangenen Semestern mit der Möglichkeit, sich in Lehrveranstaltungen gemeinsam vor Ort auszutauschen. Das betrifft bei mir in diesem Semester vor allem zwei Veranstaltungen. Unser Bachelorseminar „Wissenschaftliches Arbeiten“ und die Übernahme einiger Termine in der Vorlesung „Einführung in die VT/BioVT“.
Bachelorseminar „Wissenschaftliches Arbeiten“
Unser Bachelorseminar „Wissenschaftliches Arbeiten“ findet auch dieses Semester wöchentlich statt. Wie in den vergangenen Durchgängen ist die Nachfrage erfreulich hoch. An Themen haben wir im Seminar in den vergangenen Wochen und Monaten begonnen, über unterschiedliche Aspekte des wissenschaftlichen Arbeitens zu sprechen, die die Studierenden im Rahmen der Erarbeitung eines eigenen Themas nutzen (können). Dazu gehören neben unterschiedlichen Methoden der Ideenfindung unter anderem Ansätze für eine strukturierte Themeneingrenzung, die Erarbeitung einer Forschungsfrage, unterschiedliche Recherchestrategien, Literaturverwaltung und ganz aktuell die Anfertigung eines Exposés. Schön ist vor allem der aktive Austausch. Ich nehme dieses Semester bisher viel mit, was genutzte „Werkzeuge“ und Methoden der Studierenden angeht und unsere Coaching-Sessions (hier gibt es kürzere Inputs und im Anschluss Zeit für die Weiterarbeit am eigenen Schreibprojekt oder individuelle Beratung) werden gut genutzt, um im Austausch Ideen und Schreibvorhaben voranzubringen.
Vorlesung „Einführung in die VT/BioVT“
Dieses Semester bin ich zusammen mit meinem Kollegen Detlev Bieler das erste mal regelmäßig an der Veranstaltung „Einführung in die VT/BioVT“ beteiligt. Unsere Aufgabe ist hier vor allem, einen Einblick in das wissenschaftliche Arbeiten zu geben. Dazu werden Themen wie der Umgang mit Fachinformationen, Literaturverwaltung und das eigene Schreibverhalten besprochen und reflektiert. Im Grunde handelt es sich also um eine stark komprimierte Variante unseres Bachelorseminars „Wissenschaftliches Arbeiten“. Bisher hat mein ehemaliger Kollege Thomas Hapke diese Veranstaltung mitbegleitet und dazu einige Informationen auf der Seite Lehrinnovations-Projekt Verfahrenstechnik festgehalten.
Campus Rallye „WiMis GettIng Started“
Zusammen mit einigen Kollegen durfte ich die Bibliothek als eine Station bei einer Campus-Rallye vertreten. Diese wurde für neue wissenschaftliche Mitarbeiter:innen der TUHH – aktuell natürlich unter Berücksichtigung der aktuellen Lage – im Rahmen der Kick-off Veranstaltung „WiMis GettIng Started“ angeboten, um unter anderem die Vernetzung untereinander zu unterstützen. In Kleingruppen haben wir in der Rotunde der tub. einen kurzen Einblick in die Arbeit im Fachreferat und Services der Bibliothek gegeben. Daneben konnte uns natürlich mit etwas Geschick auch die Lösungsfrage zu einer der Aufgabenstellungen der Campus-Rallye mehr oder weniger entlockt werden 😉
Im Vergleich zu den letzten Monaten war also viel los auf dem Campus.
Rückblick auf Blogbeiträge
Fast pünktlich zum Semesterstart habe ich den Beitrag Wenn ich nochmal Ersti wäre veröffentlicht, in dem ich einige Tipps festgehalten habe, die ich mir geben würde, wenn ich nochmal Ersti wäre. Wer weitere Ersti-Tipps hat, ist herzlich dazu eingeladen, diese im Kommentarbereich des verlinkten Beitrags zu teilen.
Durchaus passend dazu (wenn auch bereits Ende September veröffentlicht) habe ich ein kurzes Tutorial zur Open-Source-Anwendung uMap verfasst. Mit uMap lassen sich individuelle, interaktive Karten mit wenigen Mausklicks erstellen und so beispielsweise automatisierte Campus-Rundgänge oder individuelle Wegbeschreibungen abbilden. Einige Ideen für Karten habe ich im Beitrag festgehalten. Vielleicht habt ihr aber auch noch Anregungen oder bereits Erfahrungen, was mithilfe von uMap möglich ist?
Wer gerade nach ungewöhnlichen Wegen aus der Schreibblockade sucht oder einfach Interesse an ungewöhnlicheren Anwendungen hat, könnte einen Blick in den Beitrag #Fundstück: Mit Musik aus der Schreibblockade – typedrummer werfen. Typedrummer ist eine Anwendung, die Texte in Beats und Töne verwandelt und bei mir so fast unbemerkt die fehlende Schreibmotivation weggezaubert hat.
Nicht zuletzt möchte ich auch den tub.torials-Beitrag Online-Fortbildungen mit HedgeDoc und Greenshot dokumentieren erwähnen. Mein Kollege Gunnar Weidt zeigt hier, wie er mithilfe von zwei Open-Source-Anwendungen Veranstaltungen ohne lange Mauswege und Klickstrecken dokumentiert.
Open Access
Auch in den vergangenen Wochen gab es natürlich viele lohnenswerte Veranstaltungen rund um Open Access und Open Science.
Online-Workshop Single Source Publishing Community (11.10.2021)
In der Monatsnotiz Juni/Juli habe ich kurz über die neue Single Source Publishing Community berichtet, die unter anderem vom ehemaligen Team Modernes Publizieren mit ins Leben gerufen wurde. Am 11. Oktober haben wir nun unseren ersten Workshop angeboten, der den Startschuss für einen langfristigen Austausch zwischen Entwickler:innen und Nutzer:innen von Publikations-Werkzeugen und -Plattformen bilden soll. Details wie die Agenda des Workshops können im Forum der Community nachgelesen werden, zu der Interessierte an dieser Stelle nochmal herzlich eingeladen sind.
Open Access Week 2021 (25.10. bis 31.10.)
Die Open Access Week 2021 fand in der Zeit vom 25. bis 31. Oktober 2021 statt. Wir als tub. haben uns auch dieses Jahr mit einem Programm beteiligt, dass eine Mischung aus Blogbeiträgen, Open-Access-Sprechstunden und Audioaufzeichnungen bot. Besonders ans Herz legen möchte ich an dieser Stelle nochmal den Beitrag Warum ich Open Science unterstütze von Prof. Dr.-Ing. Tobias Knopp (Institute for Biomedical Imaging, TUHH). Dieser führt in seinem Beitrag drei Gründe auf, die für Open Science sprechen.
Wer Interesse am Thema Open-Access-Finanzierung mit der tub. hat, findet im Beitrag Wie finanziere ich meinen Zeitschriftenartikel? von meiner Kollegin Isabo Schick neben Informationen in Textform auch eine schöne Übersicht zu internen Abläufen im Flowchart-Format. Unklarheiten rund um Open-Access-Begrifflichkeiten lassen sich ergänzend vielleicht mit einem Blick in unseren Open-Access-Glossar klären.
Online-Diskussion „Sind wir mit dem kommerziellen Open Access auf dem richtigen Weg?“ (22.11.2021)
Live konnte ich leider nicht an der Online-Veranstaltung „Sind wir mit dem kommerziellen Open Access auf dem richtigen Weg?“ teilnehmen. Die knapp 90-minütige Diskussion mit Dr. Jens Peter Gaul (Generalsekretär der Hochschulrektorenkonferenz), Dr. Ulrich Herb (Leiter Abteilung Elektronische Publikationsangebote an der Saarländischen Universitäts- und Landesbibliothek) und Dr. Anja Oberländer (Leitung Team Open Science am Kommunikations-, Informations-, Medienzentrum (KIM) der Universität Konstanz) ist erfreulicherweise aber schon als Aufzeichnung über das AV-Portal der TIB verfügbar. In der Veranstaltung, die Dr. Christina Riesenweber (Universitätsbibliothek der Freien Universität Berlin) moderierte, wurde zunächst der Begriff „kommerzieller Open Access“ definiert, bevor ein Blick auf das Verhältnis von großen Open-Access-Initiativen gegenüber vielen kleinteiligen Alternativoptionen, die eher disziplinspezifisch sind, geworfen wurde. Auch die Preisentwicklung bei Open-Access-Publikationen in einzelnen Fächern war Diskussionsgegenstand. Hier wurde zum Beispiel angemerkt, dass der Preis von Open Access nicht von der Qualität der Verlagsdienstleistungen oder der Qualitätssicherung und Reputation des Journals abhängt, sondern von der Verfügbarkeit des Geldes „auf dem Markt“. Fokus lag auch auf der Bedeutung, die die Stärkung von Alternativen gegenüber dem kommerziellen Open Access haben, um die zunehmende Marktmacht von Verlagen sowie steigenden Kosten entgegenzuwirken. Genannt werden können hier beispielsweise Zweitveröffentlichungen über den grünen Open-Access-Weg und scholar-led Open-Access-Journale. Auch Investitionen in Infrastruktur statt einseitiger Unterstützung von Subskriptionsmodellen seien hier zu nennen.
Dies und das im Tagesgeschäft
Im Oktober und November spielten – wie auch schon in den vergangenen Monaten – natürlich auch viele klassische Aufgaben in meinem Fachreferatalltag eine Rolle. Dazu zählen neben der Webseitenpflege, Veranstaltungsplanungen für das kommende Jahr (Konkretisierung von Inhalten, Themen, Zielen, etc.), die Bearbeitung von Anschaffungsvorschlägen oder auch Beratungsgespräche zu unterschiedlichen Themen wie Open Access, Wissenschaftliches Arbeiten oder Literaturverwaltung.
Ausblick
Weihnachten steht vor der Tür. Und ich freu mich riesig. Natürlich vor allem auf die freien Tage, aber auch auf einige spannende digitale Adventskalender. Meine Kollegin Sarah Capell hat für den Instagram-Account der tub. einen Adventskalender organisiert, der täglich einen Blick hinter die Kulissen der tub. bietet. Wer also schon immer mal wissen wollte, welche Mitarbeiter:innen bei uns im Haus mit welchen Aufgabenbereichen verbunden sind, sollte auf jeden Fall mal hereinschauen.
Nele Hirsch hat mit ihrer Idee Internetquatsch sicherlich nicht wenige digitale Veranstaltungen in den vergangenen Monaten bereichert. Pünktlich für den 1. Dezember hat sie nun den Start des Internetquatsch-Adventskalenders 2021 angekündigt. Da freue ich mich sehr drauf und bin gespannt, welche Ideen vielleicht auch wieder Inspiration für meine eigenen Veranstaltungskonzepte der kommenden Monate werden.
Last but not least sei an dieser Stelle auch nochmal auf den Adventskalender unseres ehemaligen HOS-Projektes „Modernes Publizieren“ hingewiesen. Hinter 24 Türchen hat unser Projektteam hier im Jahr 2020 einen Open-Access-Adventskalender mit Texten, Software, Grafiken und Ideen rund um Open Science und offenes Publizieren veröffentlicht. Eine Projektphase, an die ich vor allem dank des tollen Projektteams sehr gerne zurückdenke.
Habt ihr noch Empfehlungen zu digitalen Adventskalendern rund um Openness, Tools, Wissenschaft, Lernen, Lehren und Bibliotheken? Teilt diese doch gerne über die Kommentarfunktion. Ansonsten wünsche ich an dieser Stelle eine ganz tolle, hoffentlich auch erholsame Weihnachtszeit. Bis zur nächsten Monatsnotiz 🙂
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