Kurzanleitung zu Shotcut – Videobearbeitung in 6 Schritten

Nachdem wir im Rahmen des Sommersemesters bereits Kurzanleitungen zu Bildschirmaufzeichnungen mit Powerpoint und Open Broadcaster Software veröffentlicht haben, widmen wir uns in diesem Beitrag einer Kurzanleitung zur Videobearbeitung mit der Open-Source-Anwendung Shotcut. Mit dieser haben wir im vergangenen Semester aufgenommene Videos zusammengefügt, gekürzt und mit mit Hilfe von Filtern um Zusatzinformationen angereichert.

Eine große Stärke von Shotcut ist die einfach und verständlich aufgebaute Oberfläche. Diese ist gerade für den Einstieg in die Videobearbeitung bestens geeignet. Die Simplizität ist natürlich auch ein großer Vorteil, wenn kein breites Spektrum an visuellen Effekten oder umfangreiche Einstellungsmöglichkeiten bei Parametern wie Farbwerten benötigt werden.

Diese Kurzanleitung basiert auf der Windows-Variante von Shotcut in der Version 20.04.12. Die Software ist aber auch für MAC- und Linux verfügbar.

1. Die wesentlichen Fenster auswählen

Nach dem Start von Shotcut müssen wir uns zunächst für einen Projektnamen und einen Ablageort entscheiden. Nun werfen wir einen genaueren Blick auf die Oberfläche von Shotcut. Drei Fenster sind für den ersten Einstieg relevant:

  • Wiedergabeliste (linke Seite)
  • Zeitachse (untere Fensterseite)
  • Schaufenster/ Videofenster (rechte Seite)
Die wichtigsten Basisfenster sind die Wiedergabeliste, die Zeitachse und das Schau- bzw. Videofenster. Weitere Fenster lassen sich optional zuschalten.

Die wichtigsten Basisfenster sind die Wiedergabeliste, die Zeitachse und das Schau- bzw. Videofenster. Weitere Fenster lassen sich optional zuschalten.

2. Wiedergabeliste, Zeitleiste und „Schaufenster“

In der Wiedergabeliste (Playlist) befinden sich die Mediendateien, die wir in unserem Projekt zu einem neuen Video zusammenfügen wollen. Zu Beginn sollte das Fenster leer sein. Dateien lassen sich der Wiedergabeliste am einfachsten per Drag & Drop hinzufügen:

Die Wiedergabeliste bietet unterschiedliche Ansichtsoptionen für die zugefügten Dateien.

Die Wiedergabeliste bietet unterschiedliche Ansichtsoptionen für die zugefügten Dateien.

Nachdem wir die benötigten Dateien für unser Videoprojekt in der Wiedergabeliste abgelegt haben, wollen wir diese nun weiterbearbeiten. Dazu ziehen wir die jeweils benötigten Medien in unsere Zeitachse (untere Fensterseite).

Zeitachse: Die Zeitachse besteht aus mehreren Spuren, in die Audio- und Videodateien eingefügt und beliebig angeordnet werden können.

Die Zeitachse besteht aus mehreren Spuren, in die Audio- und Videodateien eingefügt und beliebig angeordnet werden können.

Wenn wir mehrere Mediendateien auf die Zeitachse ziehen, so setzt Shotcut in der Regel grüne Platzhalter zwischen die einzelnen Medien. Diese können über Rechtsklick und Auswahl von „entfernen“ entfernt werden, wenn die einzelnen Dateien direkt miteinander verbunden werden sollen.

Die grünen Platzhalter auf der Timeline können per Rechtsklick und Auswahl von "entfernen" beseitigt werden.

Die grünen Platzhalter auf der Timeline können per Rechtsklick und Auswahl von „entfernen“ beseitigt werden.

Soll ein auf der Timeline befindliches Video geteilt werden, so kann dies über Klick auf das – wie ein aufgeschlagenes Buch gestaltetes – Trennsymbol („An Abspielposition trennen“) realisiert werden. Somit lassen sich auch nicht benötigte Videobestandteile auf Wunsch entfernen (z.B. Denkpausen, nicht benötigtes Material und andere Unterbrechungen).

Clips können über das Buchsymbol an beliebigen Stellen getrennt werden.

Clips können über das Buchsymbol an beliebigen Stellen getrennt werden.

Auf der Timeline befindliche Videos werden immer im rechts oben angeordneten Schaufenster abgespielt.

Schaufenster: Die – auf der Timeline eingefügten – Medien werden im Schaufenster oben rechts dargestellt.

Die – auf der Timeline eingefügten – Medien werden im Schaufenster oben rechts dargestellt.

3. Zusätzliche Spuren anlegen

Soll eine Szene mit zusätzlichen Ton versehen werden, so kann dies an der linken Fensterseite und Rechtsklick auf „V1“ (Videospur 1) geschehen. Nun erscheinen Optionen wie „Audiospur hinzufügen“ oder auch „Videospur hinzufügen“ (u.a. erforderlich, wenn mit Greenscreenaufnahmen gearbeitet werden soll, siehe Punkt 4). Nach Klick auf die jeweilige Option wird die Zeitleiste um die entsprechende zusätzliche Spur erweitert. Die Auswahl von „Audiospur hinzufügen“ legt also beispielsweise die Spur „A1“ an.

Zusätzliche Spuren erstellen: Weitere Video- oder Audiospuren werden über Rechtsklick auf "V1" erstellt.

Weitere Video- oder Audiospuren werden über Rechtsklick auf „V1“ erstellt.

4. Effektfilter

Auch wenn eingangs die Simplizität durch Verzicht auf umfangreiche Effektbibliotheken angesprochen wurde, gibt es natürlich dennoch auch in Shotcut Effekte. Diese lassen sich über Auswahl von „Filter“ zuschalten. Dazu markieren wir zunächst auf der Zeitleiste die jeweilige Spur, klicken anschließend auf „Filter“, dann das „+“-Symbol um letztlich die gewünschten Audio-, Video- oder Textfilter zuzufügen. Mit letzteren lassen sich z.B. zusätzliche Anmerkungen (Links zu weiterführenden Ressourcen, Ergänzungen, Korrekturen und andere Hinweise) im Video unterbringen.

Filtersymbol: Über das Filtersymbol lassen sich zusätzliche Effekte erstellen.

Über das Filtersymbol lassen sich zusätzliche Effekte erstellen.

Filter hinzufügen: Dazu muss nach Klick auf das Filtersymbol der gewünschte Effekt durch Klick auf das "+"-Symbol hinzugefügt werden.

Dazu muss nach Klick auf das Filtersymbol der gewünschte Effekt durch Klick auf das „+“-Symbol hinzugefügt werden.

5. Greenscreen mit Shotcut nutzen

Nachdem wir nun sowohl die Option zusätzlicher Spuren (siehe Punkt 3) als auch die Effektoptionen (siehe Punkt 4) kennengelernt haben, können wir mit Shotcut den Greenscreeneffekt nutzen. Haben wir uns oder Gegenstände also vor einer grünen Fläche gefilmt, so lässt sich der Hintergrund dieser Aufnahme ersetzen.

Dazu ziehen wir das Greenscreenvideo auf die Timeline. Nun legen wir eine neue Videospur an. Auf diese können wir ein ein Foto oder Video ziehen. Haben wir zwei Spuren, so muss Folgendes sichergestellt werden:

  • Die Greenscreendatei muss in die zweite Videospur eingefügt werden;
  • Im Anschluss klicken wir das Greenscreenvideo auf der Timeline an – dieses sollte durch eine farbliche Umrandung des Videos auf der Timeline bestätigt werden;
  • Nun klicken wir in der Symbolleiste (oberer Bildschirmrand) auf das „Filter“-Symbol;
  • Die Filter sind aktiviert, im dazugehörigen Fenster fügen wir nach Klick auf „+“ über die Textsuche oder Auswahl der Videofilter den „Chroma Key“-Effekt zu;

Der Greenscreeneffekt sollte nun aktiv sein. Sind noch grüne Ränder zu erkennen, so lassen sich Anpassungen über die Greenscreen-Filteroptionen vornehmen.

 

6. Speichern, Speichern, Speichern und Export des Videoprojektes

Bei der Nutzung von Shotcut empfiehlt es sich grundsätzlich häufig zu speichern. Unserer Erfahrung nach ist die Performance bei Nutzung von 3-4 Spuren sehr gut. Allerdings kann es auch hier bereits ab und an zu Programmabstürzen kommen. Wurde nicht gespeichert geht unter Umständen mühsame Arbeit verloren.

Der Export in Shotcut ist über die Option „Exportieren“ in der Symbolleiste in zahlreiche Formate wie mp4, mv4, avi, flv oder webm möglich. Hier gibt es auch weitere Audio- und Codec-Optionen.

Exportoptionen: Shotcut bietet zahlreiche Export-Optionen.

Shotcut bietet zahlreiche Export-Optionen.

Habt ihr bereits Erfahrung mit Shotcut, Fragen zur Kurzanleitung oder weitere Empfehlungen für die Videobearbeitung hinsichtlich Lehre und Lernen? Teilt es uns gerne in den Kommentaren mit!

 

CC BY 4.0
Weiternutzung als OER ausdrücklich erlaubt: Dieses Werk und dessen Inhalte sind – sofern nicht anders angegeben – lizenziert unter CC BY 4.0. Nennung gemäß TULLU-Regel bitte wie folgt: Kurzanleitung zu Shotcut – Videobearbeitung in 6 Schritten“ von Florian Hagen, Lizenz: CC BY 4.0. Der Beitrag kann als Markdowndatei runtergeladen werden.
Mikro und OBS

Bildschirmaufzeichnung mit OBS – so geht es Schritt für Schritt

In einem früheren Beitrag haben wir im Zuge des anstehenden Online-Semesters bereits die Möglichkeit aufgezeigt, mit Powerpoint recht unkompliziert einen Screencast aufzuzeichnen. In diesem Beitrag wollen wir uns der offenen (und im Vergleich komplexeren) Anwendung Open Broadcaster Software (OBS) widmen.
Mit OBS können neben der kompletten Aufzeichnung des eigenen Bildschirms, Inhalte eines ausgewählten Programmfensters oder auch eines externen Aufnahmegerätes (Webcams) aufgezeichnet werden.

Ebenfalls mit OBS möglich: eine direkte Übertragung ins Internet. In der Gaming-Szene nutzen Anwender_Innen dieses Feature beispielsweise, um Live-Gameplay auf bekannte Streaming-Plattformen wie Twitch, Youtube oder Mixxer zu übertragen. Doch auch in Forschung und Lehre erhält das streamen immer mehr Anklang. So nutzen Lambert Heller, Claudia Frick und Henning Krause Forschungsstrom als neuen Ansatz der Wissenschaftskommunikation und sprechen bei ihren virtuellen Treffen über individuell mitgebrachte Themen aus der Wissenschaft. Mein Kollege Axel Dürkop streamt regelmäßig donnerstags Shaping Openess. In seinem Twitch-Stream geht es live um Themen wie Open Source, Code und Markup im Kontext von Forschung und Lehre. Man sieht: die Möglichkeiten mit einer Software wie OBS sind groß.

In diesem Beitrag soll es zunächst jedoch primär um einen ersten Einblick in die Grundfunktionen zum Aufzeichnen eines Videostreams gehen. Dozierende können so beispielsweise einen Foliensatz besprechen und Studierenden zur Verfügung stellen. Studierende können die – vor wenigen Wochen noch als Präsenzpräsentationen geplanten Seminarleistungen – als Videoaufzeichnung produzieren. Die Einsatzmöglichkeiten sind also vielseitig.

Schritt 1 – wo bekommen wir OBS?

Für die Aufzeichnung eines Screencasts gehen wir davon aus, das wir die benötigte Hardware bereits vorliegen haben. Wir brauchen:

  • einen Rechner,
  • eine Kamera (optional: wenn neben der Bildschirmaufzeichnung auch das eigene Bild im Video sichtbar sein soll),
  • ein separates Mikrofon (optional: in der Regel ist der Ton externer Mikrofone den eingebauten Laptop-Varianten vorzuziehen).

Zusätzlich benötigen wir für die Aufzeichnung einer Präsentation den Foliensatz (für einen Testlauf eignen sich sonst auch andere Dokumente oder Anwendungsfenster) und die OBS-Software. OBS ist verfügabr für Windows-, Mac- und Linux-Systeme. Der Download kann nach Auswahl der benötigten Version auf der OBS-Webseite erfolgen:

OBS Webseite

Die Software von OBS steht für verschiedene Betriebssysteme zur Verfügung.

Schritt 2 – Einrichtung von OBS

Im Anschluss an die Installation wählen wir in OBS nach Start die Option „Für die Aufnahme optimieren, Streamen ist zweitrangig“ aus. Die Aufnahmeoptionen können wir bei Bedarf später auch noch über das Steurungsmenü (unten rechts in OBS, „Einstellungen“ -> „Ausgabe“) anpassen. Die Videoeinstellungen lassen wir in der Version 25.0.6 (für Mac) zunächst unverändert. OBS führt nun nur noch einen kurzen Konfigurationstest durch.

Keinen Schreck bekommen: es sollte nun zunächst ein schwarzer Bildschirm zu sehen sein:

Schwarzer Bildschirm

Nichts zu sehen: OBS weiß zunächst noch nicht, was wir aufzeichnen wollen.

OBS weiß aktuell noch nicht, was wir eigentlich aufzeichnen wollen. Auf den ersten Blick eventuell frustrierend. Dieses Problem lösen wir aber gleich gemeinsam und widmen uns zunächst unseren Präsentationsfolien.

Schritt 3 – Präsentation vorbereiten

Wie bereits im Powerpoint-Tutorial zu Screencasts aufgezeigt, kann eine Folienpräsentation vor Aufzeichnung in einem Extra-Menü vorbereitet werden.

Im Fall von OBS ist dies zwingend nötig, da der Präsentationsmodus von Powerpoint (Im Seminarraum also das, was die Studierenden auf der Leinwand sehen) sonst nicht erkannt wird und wir den Foliensatz somit nicht aufzeichnen können. Dafür gehen wir wie folgt vor:

Bildschirmeinstellung Powerpoint

Wir klicken im Reiter “Bilschirmpräsentation” auf “Bildschirmpräsentation einrichten”.

Art der Präsentation einstellen in Powerpoint

Im Fenster wählen wir unter “Art der Präsentation” die Individuum-Option.

  • Wir klicken in Powerpoint auf „Bildschirmpräsentation“ und anschließend auf „Bildschirmpräsentation einrichten“,
  • Hier wählen wir „Art der Präsentation“ aus und setzen einen Haken bei „Ansicht durch ein Individuum (Fenster)“. Dieser Vorgang wird im Fenster nun durch einen Klick auf „ok“ bestätigt.

Jetzt starten wir – wie gewohnt – unsere Bildschirmpräsentation in Powerpoint.

Schritt 4 – Was wollen wir aufzeichnen? (Zurück zu OBS)

Nach dem Start unserer Powerpointpräsentation kehren wir zurück zu OBS. Auf dem Bildschirm sollte immer noch nichts zu sehen sein:

Leerer Bildschirm

Nach Rückkehr in OBS ist zunächst nur ein schwarzer Bildschirm zu sehen.

Abhilfe schafft hier die Menüleiste unten links. Für unseren Einstieg ist vor allem der Reiter „Quellen“ wichtig:

Quellenauswahl

Über Quellen stellen wir in OBS ein, was wir konkret aufzeichnen wollen.

Die Quellen in OBS sind die Inhalte, die wir aufzeichnen wollen. Wir sehen derzeit, das OBS noch keine Quellen „kennt“, die bei der Aufzeichnung berücksichtigt werden sollen. Daher ist der Bildschirm schwarz. Für unseren ersten OBS-Screencast nehmen wir jetzt an, dass wir zwei Quellen aufnehmen wollen:

  • uns selbst, um die Bildschirmaufnahme u.a. „persönlicher“ zu gestalten,
  • die Powerpointpräsentation, die wir normalerweise im Rahmen der Präsenzveranstaltung an die Wand „werfen“ würden und nun besprechen wollen.

Diese beiden „Quellen“ wählen wir über das „+“-Zeichen (hinzufügen) für unsere Bildschirmaufzeichnung aus:

Quellen zufügen

Über „hinzufügen“ werden Aufnahmequellen festgelegt.

Schritt 4.1 – Foliensatz einbinden

Der Foliensatz wird nach Klick auf „+“ und Wahl der Option „Fensteraufnahme“ ausgewählt.

Hier sollten zahlreiche Fenster zu sehen sein, wobei die Powerpointpräsentation recht weit oben mit Anwendungsnamen und Titel des jeweiligen Präsentationssatzes aufgeführt werden sollte:

Powerpoint in OBS auswählen

Auswahl der Powerpointpräsentation für die Bildschirmaufnahme.

Das Fenster lässt sich nun – wie aus vielen Anwendungen gewohnt – mit der Maus hinsichtlich Größe anpassen:

Foliensatz der Bildgröße anpassen

Der Foliensatz kann nun auf Aufnahmefenstergröße hin angepasst werden.

Schritt 4.2. – Eigenes Bild in Folienaufzeichnung einbinden (Webcam-Aufnahme)

Nun wollen wir nicht nur die Folien und unsere Stimme aufzeichnen, sondern uns selbst noch in einem weiteren Fenster über die Webcam berücksichtigen. Hierfür klicken wir wieder unter Quellen auf „+“ (hinzufügen) und aktivieren unsere Kamera über die Option „Videoaufnahmegerät“:

Bildaufnahme zufügen

Über Videoaufnahmegerät aktivieren wir das Aufzeichnungsfenster unserer Webcam.

Wir bestätigen mit „Okay“ und wählen im folgenden Fenster die Kamera über das Dropdownmenü aus. Nun sollten wir über unserem Foliensatz zusätzlich die aktuelle Aufnahme unserer Webcam sehen. Dieses Aufnahmefenster können wir ebenfalls hinsichtlich Größe und auch Position unseren Bedürfnissen entsprechend anpassen:

Bild in Bild

Nach Auswahl der beiden Aufnahmequellen sollten Foliensatz und Webcam-Ausschnitt zu sehen sein.

Optional lässt sich mit OBS nun auch noch der Greenscreen-Effekt nutzen. Dieser sorgt dafür, dass Objekte oder Personen, die vor einem grünen Hintergrund gefilmt wurden, in der Nachbearbeitung in andere Szenerien eingefügt werden können. Alternativ kann der komplette Hintergrund transparent gesetzt und somit ausgeblendet werden. Voraussetzung: ein möglichst gut ausgeleuchteter, einfarbiger und wenige Schatten werfender Hintergrund:

Greenscreen-Effekt

Hintergrundausblendung durch Greenscreen-Technik.

Dieser Effekt lässt sich über einen Rechtsklick auf unser „Videoaufnahmegerät“, Auswahl von „Filter“ und schließlich Klick auf „Chroma Key“ justieren. Chroma Keying steht dabei für das Ersetzen unserer vordefinierten Farbe:

Chroma Key einstellen

Der Greenscreen-Effekt wird über Rechtsklick auf “Videoaufnahmegerät” und Auswahl von “Filter” eingerichtet.

Chroma Key einstellen

Zuständig dafür ist die Option „Chroma Key“.

Nachdem wir dafür gesorgt haben, das durch unsere Fensteranordnung kein Folieninhalt verdeckt wird und optional der Chroma-Key-Effekt nach unseren Vorstellungen funktioniert, haben wir die wichtigsten Vorbereitungen abgeschlossen. Nun sind es nur noch wenige Schritte zum Aufnahmestart.

Schritt 5 – Videoeinstellungen und Navigationsoptionen (vor dem Aufnahmestart)

Vor Beginn der Aufnahme können wir uns noch überlegen:

  • behalten wir die Standardeinstellung für den Zielordner des aufgenommenen Videos bei oder legen wir einen individuellen Speicherort fest?
  • Steuern wir die Aufnahme – etwas umständlicher – über Icons der Software oder über selbst festgelegte Tastaturkürzel?

Beide Optionen erreichen wir über das Einstellungsmenü unten rechts:

Einstellungen

Über das Einstellungsmenü unten rechts sind weitere Optionen für Aufnahmen verfügbar.

Der lokale Ablageort für die Videoaufzeichnung kann in der Menüleiste über „Steuerung“ -> „Einstellung“ -> „Ausgabe“-> „Aufnahmepfad“ angepasst werden:

Speicherort einstellen

Anpassung des lokalen Speicherortes.

Als Grundeinstellung für die Aufnahmenavigation wird der Start der Videoaufzeichnung über das Icon “Aufnahme starten” ausgelöst (unten rechts):

Aufnahmestart

Aufnahmestart über Icons.

Nach Klick auf das Icon wechseln wir in die Vollansicht unserer Powerpointpräsentation und nehmen uns bei der Besprechung des Foliensatzes auf. Soll die Aufnahme beendet werden, so kann dies an gleicher Stelle in OBS, an der wir die Aufnahme begonnen haben, über einen Klick auf „Aufnahme stoppen“ passieren.

Komfortabler ist vor Aufnahmebeginn jedoch die Vergabe von „Hotkeys“ (Tastaturkürzel) für OBS. Somit lässt sich beispielsweise der Aufnahmebeginn und der Aufnahmestopp mit Hilfe von selbst vergebenen Makros steuern. Die Hotkey-Einstellung ist über das Einstellungsmenü (unten rechts) und Klick auf „Hotkeys“ erreichbar:

Hotkeys

Hotkeys ermöglichen die Vergabe von eigenen Tastaturbefehlen für Aufnahmestart und Aufnahmestopp.

Schritt 6 – Geschafft! (Was passiert bei uns nach der Aufnahme?)

Nach der Aufnahme kann das Video Studierenden oder Kolleg_Innen unmittelbar zur Verfügung gestellt werden. Hier angekommen ist es also geschafft – Glückwunsch 🙂

Was ich an dieser Stelle noch mache: Bei Folienaufzeichnungen schneide ich in der Regel nicht die klassischen „Denkpausen“, „Ähs“ und „Ähhms“ heraus. Dies geht in der klassischen Präsenzlehre ebenfalls nicht und macht das ganze meiner Meinung nach auch ein Stück weit „natürlicher“. Ich gucke mir die Videos nach der Aufzeichnung vor allem nochmal an um sicherzustellen, ob beim Ton noch Anpassungen vorgenommen werden sollten. In der aktuellen Home-Office-Situation ist es bei mir beispielsweise vor allem Baulärm, der auf diesem Weg noch über separate Anwendungen wie Audacity beseitigt werden kann.

Nach der Tonüberprüfung wird unser aufgenommenes Material für das Bachelorseminar Wissenschaftliches Arbeiten Studierenden und auch Kolleg_Innen über den jeweiligen Themenordner in StudIP verlinkt. Die Videos selbst werden in der tub.cloud abgelegt. Eine Anleitung für das Teilen über Nextcloud gibt es im Beitrag Schnell und einfach Videos teilen mit OBS und Nextcloud.

Einblicke in weitere Wege und Erfahrungen der Videoproduktion und -bereitstellung an der TU gibt es auch in unserem Mattermost-Team OnlineEduTUHH im Kanal „Videoaufzeichnungssysteme“.

Weiteres

Wie sieht es bei euch und ihnen mit Screencasts aus? Welche Anwendungen werden genutzt? Für welchen konkreten Einsatz wird produziert? Besprechung von Foliensätzen? Präsentation von Hausarbeiten? Livestreaming? Wie sind die Erfahrungen und welche Herausforderungen gibt es?

Auch für Fragen zur Erstellung von Screencasts mit unserer OBS-Kurzanleitung stehen wir gerne bereit. Ansonsten ist unsere grundsätzliche Empfehlung: einfach ausprobieren und gemeinsam über Gelerntes austauschen 🙂

CC BY 4.0
Weiternutzung als OER ausdrücklich erlaubt: Dieses Werk (Logos ausgenommen) und dessen Inhalte sind – sofern nicht anders angegeben – lizenziert unter CC BY 4.0. Nennung gemäß TULLU-Regel bitte wie folgt: Bildschirmaufzeichnung mit OBS – so geht es Schritt für Schritt“ von Florian Hagen, Lizenz: CC BY 4.0. Der Beitrag kann als Markdowndatei runtergeladen werden.
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