Notizbuch

Da war doch was …. !? – Hilfreiche Tools, um bei Notizen den Überblick zu behalten (Gastbeitrag von Gabi Fahrenkrog) #Notizschreibwochen2020

Wir alle haben unsere eigenen Strategien, um unsere Gedanken vorzusortieren, um Notizen anzulegen oder auch, um an Dinge erinnert zu werden, die wir nicht vergessen wollen. Weil mein eigenes Vorgehen dabei grundsätzlich eher chaotisch und unstrukturiert ist, habe ich mir angewöhnt, mit Tools zu arbeiten, die das Anlegen und Verwalten von Notizen oder auch das Sortieren von Ideen unterstützen. Zwei dieser Tools stelle ich hier vor: Flinga und Joplin.

Sowohl Flinga als auch Joplin stehen kostenlos und Open Source zur Verfügung. Flinga läuft in jedem Browser. Die Installation einer Software ist für die Nutzung also nicht notwendig. Joplin kann für alle Betriebssystem (Windows, iOS und Linux) heruntergeladen werden und es steht auch als App für das Smartphone im Apple- oder Play-Store zur Verfügung.

Flinga (https://flinga.fi/)

Um eine Arbeit und die eigenen Ideen und Gedanken darum herum zu strukturieren, ist die Visualisierung des Brainstormings oft hilfreich. Die eigenen Gedankengänge lassen sich sehr gut grafisch darstellen bzw. über Post-Its festhalten, die ich sortieren und neu ordnen kann.

Hier setzt Flinga an. Flinga ist ein webbasiertes Tool, das eine Brainstorming-Umgebung, die Flinga Wall, zur Auswahl stellt. Auf der Flinga Wall kann das Kleben von Post-Its nachgebildet werden. Diese Post-Its in unterschiedlichen Farben können beliebig angeordnet und verschoben werden.

Flinga eignet sich auch ausgezeichnet dafür, mit anderen gemeinsam und kollaborativ an Ideen zu arbeiten. Alle Personen, die an einem Projekt gemeinsam arbeiten, können Einträge vornehmen und auch die Einträge von anderen mit „Gefällt mir“ markieren. Dafür muss ich mich einmalig kostenlos bei Flinga registrieren. Anschließend kann der direkte Link zur Flinga-Wall mit den Personen geteilt werden, mit denen ich in dieser Umgebung zusammenarbeiten möchte. Außerdem bietet Flinga die Möglichkeit:

  • Bilder zu posten,
  • Links in den Text zu integrieren,
  • Mindmaps über das Flinga-Whiteboard zu gestalten,
  • individuelle Einstellungen bei der Ansicht und den Bearbeitungsrechten vorzunehmen,
  • alle erstellten Einträge als einfache Tabelle zu exportieren, zu speichern und, wenn man möchte, weiterzubearbeiten.
Screenshot Flinga

Screenshot Flinga-Board „Ideensammlung“, nicht unter freier Lizenz.

Joplin (https://joplinapp.org/)

Joplin ist eine kostenlose Open Source-Anwendung, mit der man die Notizen und Aufgaben in Notizbüchern verwaltet. Die Notizen können normal verfasst werden. Es ist aber auch möglich, Texte in Markdown zu verfassen, die dann heruntergeladen werden können und für die weitere Verwendung in anderen Umgebungen bereit stehen.

Joplin kann für Windows, macOS und Linux installiert werden und steht mobil für Android und iOS zum Download zur Verfügung.

Notizen in Joplin lassen sich auf jedem Gerät verfassen, bearbeiten, speichern und können dann zwischen den Geräten synchronisiert werden.

Die Joplin-App auf verschiedenen Geräten. Screenshot von https://joplinapp.org/, nicht unter freier Lizenz.

Über die Autorin:

Gabi Fahrenkrog ist Bibliotheks- und Informationswissenschaftlerin mit Leidenschaft für Themen rund um Bibliotheken, Bildung und Openness. Dazu denkt, organisiert, schreibt, konzipiert, veranstaltet und podcastet sie in unterschiedlichen Projekten, wie z.B. der Informationsstelle OER – OERinfo, dem Podcast BibFunk oder der Zeitschrift Informationspraxis.

Kontakt: kontakt@fraufahrenkrog.de

 

CC BY 4.0
Weiternutzung als OER ausdrücklich erlaubt: Dieses Werk und dessen Inhalte sind – sofern nicht anders angegeben – lizenziert unter CC BY 4.0. Nennung gemäß TULLU-Regel bitte wie folgt: Da war doch was …. !? – Hilfreiche Tools, um bei Notizen den Überblick zu behalten (Gastbeitrag von Gabi Fahrenkrog) #Notizschreibwochen2020“ von Gabi Fahrenkrog, Lizenz: CC BY 4.0. Beitragsbild Notes von INPIVIC Family (via Flickr) , CC BY 2.0. Der Beitrag steht als Markdown-, DOCX- und PDF-Datei zur Verfügung.
Notizblock auf Tastatur

Keine Expertin für «Notizen» (Gastbeitrag von Nicole Krüger) #Notizschreibwochen2020

Was mir beim Verfassen dieses Textes einmal mehr aufgefallen ist: ich bin sicherlich keine Expertin für das Thema Notizen. Was aber meiner Meinung nach in dem Zusammenhang die größte Herausforderung ist, ist einerseits das Teilen: sich vor dem Schreiben zu überlegen, ob man Notizen für andere zugänglich ablegen will und mit welchen Tools das möglich ist – und natürlich das Wiederfinden: wie man die Notizen so abgelegt, dass man sie hinterher nicht ewig suchen muss.

Lektüre-Notizen für Seminar- und Abschlussarbeiten

Am einfachsten sind für mich vielleicht Lektüre-Notizen für Seminar- und Abschlussarbeiten. Weil ich diese Notizen kaum teile, funktioniert Word für mich hier eigentlich ganz gut. – Aber ich weiß, dass die Expertinnen und Experten dafür Literaturverwaltungsprogramme wie Zotero oder Citavi nutzen – da hat man die gesamte Literatur für die Arbeit und die eigenen Notizen zusammen an einer Stelle.

Was mir bei Lektüre-Notizen schon oft geholfen hat, ist einerseits die Angabe von Autor*in, Titel und exakter Seitenzahl bei der Mitschrift – und andererseits, dass ich meine eigenen Gedanken farblich hervorgehoben dazu notiere. Das spart beim Schreiben und Zitieren später immens viel Zeit, weil ich nicht ständig nochmal die exakten Textstellen raussuchen muss. Tatsächlich ist es irgendwann schwierig noch die Grenze zu ziehen zwischen den Gedanken aus den Texten und den eigenen Gedanken. Da hilft die Hervorhebung gleich zu Beginn dabei, nicht unfreiwillig zu plagiieren.

Sitzungsnotizen

Sitzungs-Notizen sind schon eine größere Herausforderung, weil man häufig vergisst, sie zu machen, wenn man mitten in der Diskussion ist und weil man sich vorher überlegen muss, wo man die Mitschrift für alle zugänglich ablegt. Was das Mitschreiben angeht, so finde ich das schon wichtig, um z.B. nachträglich die Entscheidungen und die Aufgaben-Verteilung nachlesen zu können.

Was das Teilen angeht, so sind Word-Dateien, die via E-Mail hin und her geschickt werden, natürlich ein No-Go. Da sind dann x Versionen im Umlauf und niemand weiß, wie man sie zusammenführen kann oder welcher der aktuellste Stand ist. Wenn man sich also die Arbeit mit Copy & Paste sparen will, nutzt man am besten von vorn herein Text-Editoren in der Cloud. Etherpad ist ein freies Tool, das sehr niedrigschwellig ist, weil man sich z.B. nicht registrieren muss. Weiterhin gibt es Markdown-Editoren (z.B. Dillinger) – und natürlich ist auch Google Docs eine Möglichkeit, in der Cloud zu arbeiten. Letztere nutze ich persönlich allerdings ungern, weil Google so eine Datenkrake ist.

Wiederfinden von Notizen

Wenn es um das Wiederfinden geht, stellen Merkzettel und Aufgaben-Listen vermutlich die größte Herausforderung dar. To-Dos, Ideen und «Nicht vergessen / Wichtig!-Marker finden sich bei mir abwechselnd auf dem Schreibtisch, auf dem Handy, auf Klebezetteln, in Aufgabenlisten oder MindMaps. Hier gehen auch die privaten Dinge und Themen für Arbeit oder Studium häufig durcheinander. Gibt es dafür überhaupt eine Lösung?

Richtig organisierte Leute nutzen glaube ich Programme wie Trello für die Organisation von Projekten, wobei ja auch eine Seminar- oder Abschlussarbeit schon ein Projekt ist. Es kann aber auch für gemeinsame Projektorganisation genutzt werden.

Übrigens: Einige schwören auf handschriftliches Schreiben, wenn es darum geht, etwas im Gedächtnis zu behalten, das wäre vielleicht noch wichtig bei Notizen rund um das Lernen vor Prüfungen. Lesenswert dazu ist auch der Beitrag Notizen: Lieber schreiben als tippen.

Wie gesagt: Ich in keine Expertin – aber ich denke fast alle stehen vor den gleichen Schwierigkeiten, was Notizen angeht. Die Vielzahl von Tools ist einerseits klasse, weil sie so viele Möglichkeiten der Zusammenarbeit ermöglicht. Andererseits besteht die Gefahr sich im wörtlichen Sinne zu verzetteln und die Mitschriften dann doch wieder in den verschiedenen Ablageorten suchen zu müssen.

Postet doch gern eure Dos and Don’ts in den Kommentaren.

Über die Autorin:

Nicole Krüger ist Bibliothekarin und absolvierte ihren Master of Arts in Philosophie. Seit August 2020 ist sie Open-Science-Spezialistin mit den Schwerpunkten OER (Open Educational Resources) und Open Access an der Hochschulbibliothek der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW). Sie ist Expertin im Netzwerk Bibliothek Medienbildung des dbv.

 

CC BY 4.0
Weiternutzung als OER ausdrücklich erlaubt: Dieses Werk und dessen Inhalte sind – sofern nicht anders angegeben – lizenziert unter CC BY 4.0. Nennung gemäß TULLU-Regel bitte wie folgt: Keine Expertin für «Notizen» (Gastbeitrag von Nicole Krüger) #Notizschreibwochen2020“ von Nicole Krüger, Lizenz: CC BY 4.0. Beitragsbild „Notizblock Laptop“ von Florian Hagen (CC BY 4.0). Der Beitrag steht als Markdown-, DOCX- und PDF-Datei zur Verfügung.
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