Arbeiten und Lernen in den eigenen vier Wänden – Home-Office als Chance und Herausforderung

Ich schreibe diesen Text von zu Hause. Auf meinem weißen Schreibtisch steht eine rosafarbene Orchidee. Durchs Fenster schimmern die ersten Sonnenstrahlen. Meine Chefs vertrauen mir, dass ich hier eben so effektiv arbeite wie im Büro. Und ich freue mich auf die Arbeit. In meiner individuell gestalteten Wohlfühlatmosphäre. So ein Home-Office ist aber auch herausfordernd. Mir fehlen die kurzen Smalltalks. Und auch liebgewonnene Arbeits-Rituale finden nicht mehr statt. Gerade wenn die Arbeit oder das Lernen in den eigenen vier Wänden von heute auf morgen über einen längeren Zeitraum umgesetzt werden soll, kann die Umstellung zunächst schwer fallen. Ein Patentrezept gibt es nicht. Dazu sind „unsere“ Aufgaben, Vorlieben und Situationen zu verschieden. Meine eigenen – über Jahre gemachten – Erfahrungen möchte ich an dieser Stelle dennoch teilen:

1. Sich ordnen – blicke voraus

Ich richte mir meinen Arbeitsplatz abends schon so her, dass ich am nächsten Tag direkt loslegen kann. Alles andere kostete mich früher zu viel Zeit (auf- und umräumen beispielsweise). Zu viel Raum für Ablenkung von meinen eigentlichen Aufgaben. Auch eine Liste darf bei mir nicht fehlen: welche Aufgaben nehme ich mir vor, welche Aufgabe sollte auf jeden Fall angegangen werden (Aufgabenpriorisierung)?

2. Sich beobachten – weck dich auf, sammel Ideen

Ich weiß mittlerweile, dass eines meiner produktivsten Zeitfenster früh morgens ist. Normalerweise fahre ich mit dem Fahrrad zum Büro. Andere stürmen zu Bus und Bahn. Der Puls kommt schnell auf Hochtouren, die besten Ideen kommen mir in dieser Zeit. Fällt meine Fahrradtour weg, so gönne ich mir vor dem Arbeitsstart einen kleinen Spaziergang um den Block. Die Ideen lasse ich dann ganz entspannt fließen, denn meine Routineaufgaben habe ich ja bereits notiert. Die neuen Einfälle kommen in ein kleines Ideenbuch.

3. Sich Zeit geben – hab Geduld

Wenn man einen neuen Job antritt, so muss man sich erst akklimatisieren. Das geht nicht von heute auf morgen. Dies gilt auch für das Home-Office. Die Arbeitsbedingungen müssen sich einpendeln. Was lässt sich aus dem Büro oder meiner gewohnten Lernumgebung übertragen? Wo muss und sollte ich mich neu erfinden? Punkt 3 meiner Liste geht im Grunde direkt einher mit Punkt 2 (sich beobachten) und Punkt 1 (sich ordnen).

4. Sich vernetzen – gehe gegen das Gefühl von Einsamkeit und Verlorenheit an

Im Zusammenhang mit der Arbeit in den eigenen vier Wänden wird oft sofort auf die Gefahr hingewiesen, dass man sich isoliert. Hier gilt es neben der (sehr wichtigen!) Face2Face-Kommunikation auch die digitale Kommunikation noch stärker als bisher auszuprobieren und zuzulassen. In unseren Projekten Modernes Publizieren und tub.torials kommunizieren wir von Haus aus über Mattermost (browserbasiertes Chattool) und E-Mail. Mit anderen Kolleg_Innen auch über soziale Medien. Soweit so klar. Was wir diese Woche bisher aber ebenfalls verstärkt ausprobiert haben sind weitere Möglichkeiten der digitalen Kommunikation. Ob Jitsi, MIT Unhangout oder interne Lösungen – Möglichkeiten gibt es viele. Trotz viel technischen Schluckauf: Die digitale Entdeckungsreise macht enorm viel Spaß. Im Hinblick auf – in Zukunft von uns geplante Workshops, Seminare, Sitzungen und anderen Veranstaltungen – ist es zudem wichtig, Potentiale, Chancen und auch Risiken gezielt auszumachen.

5. Sich Chancen suchen – sei kreativ

Erinnerst du dich noch an das Ideenbuch (Punkt 2)? Diese Ideen sollen im Optimalfall natürlich nicht nur ewig in der Schubalde verstauben. Hier gilt es Chancen zu nutzen. Dafür richte ich mir eine regelmäßige „14-Uhr-Stunde“ ein. Die Aufgabenliste (siehe Punkt 1) ist bis dahin abzuarbeiten. Lässt die Konzentration nach der Mittagspause nach, so ist die Zeit für kreative Aufgaben gekommen. Welche Chancen und Potentiale gibt es? Welche neuen Entwicklungen und „Dinge“ sollte ich genauer betrachten oder neu erforschen? Bei mir kreisen die Ideen hier aktuell vor allem um Videoformate bei Lehre und Lernen. Wie schaut es bei euch aus?

Home-Office ist eine Herausforderung. Gerade zum Anfang ist Geduld erforderlich. Neue Rituale können den bisherigen Arbeitsalltag aber enorm bereichern. Habt Ihr noch Tipps für das Lernen und Arbeiten von zu Hause? Was fällt euch schwer? Was könnt Ihr empfehlen? Teilt es gerne in den Kommentaren, wir freuen uns 🙂

CC BY 4.0
Weiternutzung als OER ausdrücklich erlaubt: Dieses Werk und dessen Inhalte sind – sofern nicht anders angegeben – lizenziert unter CC BY 4.0. Nennung gemäß TULLU-Regel bitte wie folgt: Arbeiten und Lernen in den eigenen vier Wänden – Home-Office als Chance und Herausforderung“ von Florian Hagen, Lizenz: CC BY 4.0. Der Beitrag steht auch als Markdowndatei zur Verfügung.
Hefe, Kochlöffel und Nudelholz

Wie kann ein Anlagenkonzept zur Hefeherstellung aussehen? Einblicke in die Rolle der tub. beim Projektierungskurs Verfahrenstechnik an der TUHH

Jedes Jahr im März findet an der TU Hamburg ein sogenannter Projektierungskurs bzw. Process Design Course für Master-Studierende in den verfahrenstechnischen Studiengängen statt. Mehr als 60 Studierende planen und konzipieren im Rahmen eines dreiwöchigen Projektes in zwei Teams eine komplexe, verfahrenstechnische Anlage. Dabei werden neben fachlichen auch ökonomische und ökologische Aspekte für das Anlagenkonzept berücksichtigt. Im März 2020 besteht die Herausforderung in der Konzeption einer Anlage zur Herstellung von Hefe.

Vereinfachtes Flowsheet-Diagramm zur Produktion von Hefe

Für jeden Projektierungskurs bietet die tub. eine Reihe von Dienstleistungen an, die hier im Sinne der #OEWeek offen angeboten werden sollen:

 

Angebot der tub. zum Projektierungskurs in Stud.IP

 

Zusätzlich wird im Skript zum Kurs für die Studierenden auf das Angebot der tub. hingewiesen.

Für historisch Interessierte gibt es exklusiv in diesem Blog-Beitrag einen Hinweis auf das folgende – im Volltext verfügbare – einschlägige Werk:

Der vollkommenste Preßhefe-Fabrikant und Anweisungen zur Bereitung der vorzüglichsten Kunsthefen : gründlichste praktische Anweisungen und Recepte zur Bereitung aller Arten Pfund- oder Preßhefe ; Vorschriften zu Kunsthefen, trockenen Hefen, Kartoffelhefen, Hefe für Branntweinbrennereien, immerwährender Hefe usw. ; wichtiges Buch für Bäcker, Brauer, Brennereibesitzer, Zuckerbäcker, Kaufleute, Hausfrauen, überhaupt für alle jene, welche sich mit der rentablen Fabrikation der Preßhefe und Bereitung der Kunsthefe im Allgemeinen befassen wollen / Norbert, Friedrich. Neutitschein : Enders, 1873.

Der vollkommenste Preßhefe-Fabrikant und Anweisungen zur Bereitung der vorzüglichsten Kunsthefen : gründlichste praktische Anweisungen und Recepte zur Bereitung aller Arten Pfund- oder Preßhefe ; Vorschriften zu Kunsthefen, trockenen Hefen, Kartoffelhefen, Hefe für Branntweinbrennereien, immerwährender Hefe usw. ; wichtiges Buch für Bäcker, Brauer, Brennereibesitzer, Zuckerbäcker, Kaufleute, Hausfrauen, überhaupt für alle jene, welche sich mit der rentablen Fabrikation der Preßhefe und Bereitung der Kunsthefe im Allgemeinen befassen wollen / Norbert, Friedrich. Neutitschein : Enders, 1873

 

CC BY 4.0
Weiternutzung als OER ausdrücklich erlaubt: Dieses Werk und dessen Inhalte sind – sofern nicht anders angegeben – lizenziert unter CC BY 4.0. Nennung gemäß TULLU-Regel bitte wie folgt: Wie kann ein Anlagenkonzept zur Hefeherstellung aussehen? Einblicke in die Rolle der tub. beim Projektierungskurs an der TUHH“ von Thomas Hapke, Lizenz: CC BY 4.0. Beitragsbild „Hefe“ von Florian Hagen (CC BY 4.0). Der Beitrag steht als Markdowndatei inklusive der zugehörigen Materialien zur Verfügung.

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