10 Tipps und Tricks für Videokonferenzen und Aufzeichnungen mit Zoom
Nach über einem Jahr Covid-19 sind Videokonferenzen mittlerweile fester Bestandteil unserer Meeting- und Arbeitskultur. Zoom dürfte dabei eine der am meisten verwendeten Videokonferenz-Anwendungen sein. Grund genug rechtzeitig zum Start des Sommersemesters an der TUHH und anderen deutschen Hochschulen meine persönlichen zehn Lieblingstipps für Zoomkonferenzen und -aufzeichnungen in einer kleinen Liste festzuhalten. Viele davon dürften bekannt sein. Vielleicht ist aber auch die eine oder andere neue hilfreiche Funktion oder Anregung dabei. Grundlage für den Beitrag ist die Zoom-Version 5.5.5 (macOS). Die Funktionen sollten aber auch auf anderen Betriebssystemen über gleiche oder ähnliche Klickpfade aktivierbar sein.
1. Video standardmäßig ausschalten
Mein Video war in Zoom eine ganze Zeit lang standardmäßig immer eingeschaltet, sobald ich einen Raum betreten habe. Gerade wenn man überpünktlich in Warteräumen eintrifft und in der Zwischenzeit noch andere Aufgaben oder den Gang zur Kaffee- oder Teekanne erledigen möchte, unpraktisch (wenn auch noch ein sehr verfrühter Einlass in die Besprechung erfolgt). Die Option kann über das Pfeilsymbol (rechts unten von der Menüoption „Video abbrechen“/ „Video starten“), Klick auf „Videoeinstellungen…“ und schließlich im Menü „Video“ über „Mein Video ausschalten, wenn ich einem Meeting beitrete“ ein- oder ausgeschaltet werden.
2. Individuelle Hintergründe „bauen“
Im letzten Jahr habe ich einen Beitrag zur
Dazu öffnen wir eine leere Powerpointpräsentation und können über einen Rechtsklick mit der Maus auf die Folie die Option „Hintergrund formatieren…“ auswählen. An der rechten Bildschirmseite öffnet sich ein Menü mit zahlreichen Füllungsoptionen, mit denen nun experimentiert werden kann.
Wichtig ist der Export in – von Zoom unterstützte Formate – wie PNG oder JPG. Dies geht in Powerpoint nach Auswahl des „Datei“ und Klick auf „Exportieren…“.
Einige einfache Beispiele können über das – auch im Lizenzhinweis dieses Beitrags verlinkte –
In Zoom fügen wir die gewünschten Hintergründe wie folgt zu:
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Klick auf den nach oben zeigenden Pfeil neben „Video starten“ (linke, untere Bildschirmhälfte),
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Anschließend „virtuellen Hintergrund wählen“ anklicken,
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Auswahl des „+“-Icons und Auswahl des Hintergrunds, der hinzugefügt werden soll.
Dazu muss im entsprechenden Menü das „+“-Symbol und der gewünschte Hintergrund ausgewählt werden, damit dieser in einer Zoom-Sitzung genutzt werden kann.
3. Powerpoint-Präsentation als Hintergrund
In einem
Um diese Optionen zu aktivieren, navigieren wir zum unteren Zentrum des Zoom Panels und gehen wie folgt vor:
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Klick auf „Bildschirm freigeben“,
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Auswahl des Reiters „Erweitert“ und Klick auf „Folien als virtueller Hintergrund (BETA)“,
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Bestätigung über „Bildschirm freigeben“ (unten rechts), im Anschluss lassen sich die gewünschten Folien auswählen.
Nach der Auswahl der Folien haben wir nun mit Hilfe der Maus noch die Möglichkeit uns eine Position für unser Bild im Bild (Folien) auszusuchen und auch die Größe anzupassen. Die Powerpointfolien können wir wie gewohnt über die Pfeiltasten der Tastatur oder auch das Menü in Zoom steuern. Mit einem Klick auf die drei Punkte in der zentrierten unteren Steuerkonsole lassen sich Video und Folien voneinander trennen. So erhält man bei Bedarf die gewohnte Ansicht bei Folienpräsentationen mit Zoom.
4. Weniger Artefakte bei virtuellen Hintergründen mit Greenscreen
Das Thema Greenscreen haben wir im vergangenen Jahr im
Ein virtueller Hintergrund kann – wie bereits zuvor erwähnt – über die Navigation am unteren linken Bildschirmrand ausgewählt werden:
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Klick auf den nach oben zeigenden Pfeil neben „Video abbrechen“,
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Auswahl von „Virtuellen Hintergrund wählen…“ aus und befinden uns nun im Menü „Hintergrund & Filter“ (siehe auch Punkt 1: „Individuelle Hintergründe bauen“), wo der gewünschte Hintergrund ausgewählt werden kann.
Am unteren Menü-Rand gibt es die Option „Greenscreen-Technik“. Alles, was für die Nutzung benötigt wird, ist eine grün gefärbte Hintergrundfläche (genutzt werden können neben „professionellen“ Greenscreens beispielsweise auch möglichst gut beleuchtete Wände, große Pappbastelbögen, Poster oder die grüne Tischdecke vom Discounter).
Haben wir keine Möglichkeit auf einen Greenscreen zurückzugreifen, so ist unter anderem bei viel Bewegung im Hintergrund (beispielsweise Gestik und Mimik, Wind der die Gardinen oder Zimmerpflanzen bewegt, etc.) oftmals Artefaktbildung und Detailverlust bemerkbar. Die Software kommt irgendwann einfach an die Grenzen der Informationsverarbeitung, so dass es durchaus mal passieren kann, das der ganze Körper oder andere Gegenstände zwischendurch vom virtuellen Hintergrund „verschluckt“ werden.
Dieser Detailverlust lässt sich über den Greenscreeneffekt reduzieren, was sich vor allem bei Videoaufzeichnungen mit virtuellem Hintergrund empfiehlt, die nachhaltig genutzt werden sollen (siehe folgendes H5P-Element mit Schieberegler).
5. Videohelligkeit verbessern
Im vergangenen Jahr habe ich, typisch Hamburg eben :-), oftmals schwankende Lichtverhältnisse bei Videokonferenzen gehabt. Mal schien die Sonne, wenige Minuten später wurde das lichtdurchflutete Büro vom Hamburger Schmuddelwetter heimgesucht. Eine Kollegin wies mich netterweise darauf hin, dass Zoom für solchen Fälle eine automatische Ausleuchtungsanpassung bietet. Dazu gehen wir auf das Pfeil-Symbol neben „Video starten“/ „Video abbrechen“ und wählen „Videoeinstellungen…“.
Hier sehen wir die Option „An schwache Beleuchtung anpassen“. Eine manuelle Einstellung ist möglich, „automatisch“ hat für mich aber stets gut funktioniert.
6. Audio verbessern
Auch der Ton kann bei Zoom über wenige Mausklicks optimiert werden. Standardmäßig wird dieser komprimiert ausgegeben. Gerade in Zeiten wo keine umfassenden Face-to-Face-Meetings möglich sind, kann eine weniger mechanische und verzerrte Stimme durchaus zum Wohlbefinden aller Videokonferenzteilnehmer:innen beitragen. Für die Ausgabe des „Originaltons“ klicken wir unten links in der Menüleiste von Zoom auf das Pfeil-Symbol neben der Option „Stummschalten“/ „Audio ein“.
Im Audio-Menü können wir unter „Musik und professionelles Audio“ einen Haken bei „Originalton aktivieren“ setzen.
In der zentralen Zoom-Videoansicht kann nun fortan oben links zwischen den Optionen „Originalton einschalten“ und „Originalton ausschalten“ durch einen Mausklick gewechselt werden. Hier können wir uns also spontan entscheiden, wann der Mehrbedarf von Bandbreite sinnvoll erscheint (und Originalaudio anschalten) und wann weniger optimierter Ton ausreichend ist.
7. Tastaturkürzel nutzen (Sprechen auf Knopfdruck!)
Viele Funktionen wie „Stummschalten“/ „Audio ein“ sind in Zoom mit kleineren Mauswegen verbunden. Gerade bei längeren Veranstaltungen können diese mit der Dauer aber doch recht umständlich wirken. Bei kurzen Frage-Antwort-Runden kann aber beispielsweise auch auf Tastendruck geantwortet werden (Leertaste gedrückt halten, Voraussetzung: Audio ist ausgeschaltet). Eine wie ich finde sehr praktische Option. Andere Audio-Optionen, Chatnavigation, die Bildschirmfreigabe und weitere Zoom-Funktionen können ebenfalls individuell über Tastaturkürzel gesteuert werden.
Zum Einstellungsmenü gelangen wir über das kleine Pfeilsymbol neben „Audio ein“/ „Stummschalten“ und anschließendem Klick auf „Audio-Einstellungen…“. Hier wählen wir nun im linken Frame des Menüs „Tastaturkürzel“ aus.
8. Bokeh-Effekt (unscharfer Hintergrund)
Mittlerweile nutzen viele Kolleg:innen bei Zoomkonferenzen den Bokeh-Effekt. Alles hinter uns als Sprecher:in wird also in einen Unschärfeeffekt getaucht. Praktisch kann dies sein, um persönliche Informationen unkenntlich zu machen oder das vielleicht nicht ganz so aufgeräumte Büro zu verstecken 😉
Der Bokeh-Effekt ist meiner Meinung nach aber auch durchaus ästhetisch und kann ebenfalls eingesetzt werden, um den Fokus auf die Person im Vordergrund zu lenken. Aktiviert wird der Effekt in Zoom nach Klick auf das Pfeilsymbol neben „Video starten“/ „Video abbrechen“, Auswahl von „Virtuellen Hintergrund wählen…“ und Klick auf „Weichzeichnen“.
9. Whiteboardfunktion für Brainstorming
In vielen Veranstaltungen und Konferenzen bietet sich ein kleines Brainstorming an. Statt alles in gemeinsamen Texten – beispielsweise über die
Um das Whiteboard aufzurufen, klicken wir auf „Bildschirm freigeben“, wählen das „Whiteboard“ aus und bestätigen mit „Bildschirm freigeben“. Zoom stellt uns nun einige Annotationsfunktionen wie Formen und Textfelder zur Verfügung. Abgespeichert werden können die gemeinsamen Ideen im PNG-Format oder als PDF.
10. Annotationsmöglichkeiten bei Bildschirmfreigabe
Wenn wir unseren Bildschirm teilen („Bildschirm freigeben“), haben wir über die Bedienfläche „Kommentieren“ die Möglichkeit eine ganze Reihe von Annotationswerkzeugen einzublenden.
So ist es möglich Text auf dem Bildschirm festzuhalten (z. B. Ideen zu einer abgebildeten Grafik), freie Formen zu zeichnen oder aus einer Auswahl an Formen auszuwählen. Die annotierten Informationen können wie das Whiteboard ebenfalls abgespeichert werden. So könnten beispielsweise Texte gemeinsam gelesen und mit Fragen annotiert oder Schätzfragen sowie Meinungsbarometer in Kombination mit abgebildeten Diagrammen in der Gruppe gemeinsam bearbeitet werden.
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