Schnee im Februar auf Brückengeländer

Monatsnotiz Februar 2021 – Fachreferat, Open Access, Modernes Publizieren

Und da war der Monat auch schon wieder vorbei. Auf geht es zur Monatsnotiz für den Februar 2021:

Fachreferats-Montage

Bei unseren Fachreferatsmontagen ging es für mich wieder verstärkt darum eine gewisse Routine für häufiger anfallende Arbeitsprozesse im Fachreferat zu gewinnen, für die ich zukünftig mehr und mehr verantwortlich sein werde. Neben der Bearbeitung von Buchanschaffungsvorschlägen, die bei uns über ein Ticketsystem den jeweils zuständigen Kolleg:innen zugewiesen werden, standen hier im Februar u.a. auf dem Programm:

  • Standortentscheidungen für Medien,
  • Umgang mit Geschenken, Dubletten und Dissertationslisten,
  • Bestandspflege (Lesesaal),
  • Sacherschließung (verbal und klassifikatorisch),
  • Erfahrungen mit Datenbanken und Medien sowie dem Informations- und Publikationsverhalten in den betreuten Fächern und Bereichen sammeln,
  • Konzeption neuer und Überarbeitung bestehender Fachinformations-Webseiten.

Ab Mitte März werden unsere Fachreferats-Montage dann leider – zumindest wie bisher seit Januar gewohnt – nicht mehr stattfinden. Dazu dann aber in der kommenden Monatsnotiz mehr 🙂

Collect Write Publish (Open Access)

Am 10.03.21 stand bei unserer Reihe Collect, Write, Publish die Veranstaltung „Forschung sichtbar machen – Wege zu Open Access“ auf dem Programm. Meine Kollegin Isabo Schick und ich gaben Interessierten einen Einblick in den Bereich Open Access und die Möglichkeiten des Open-Access-Publizierens an der TUHH. Unsere Folien können hier heruntergeladen werden. Vielen Dank an dieser Stelle auch nochmal an alle Teilnehmer:innen. Es hat wieder sehr viel Spaß gemacht und ich nehme viele Anregungen für kommende Veranstaltungen und OER-Materialien mit.

Modernes Publizieren Reloaded

Unser HOS-Projekt Modernes Publizieren ist Ende 2020 planmäßig ausgelaufen. Die Zusammenarbeit mit Tim, Albert, Axel und Isabella war wirklich toll und so haben wir uns natürlich vorgenommen bestimmte Entwicklungen weiter zu verfolgen. Aber wer kennt das nicht: Gute Vorsätze und die Realität lassen sich leider oftmals nicht wie geplant vereinbaren. Glücklicherweise war das bei uns nicht der Fall und so haben wir uns dazu entschieden möglichst regelmäßig weiterhin unsere Weekly Virtual Standups zu veranstalten. Rausgekommen ist dabei u.a. dann auch gleich eine kleine Session beim Open Science Barcamp 2021.

Open Science Barcamp

Am 16.02.2021 fand das Open Science Barcamp 2021 statt. Mit knapp 100 Teilnehmenden startete Felicitas Kruschick das Barcamp mit einem Ignition Talk. Auf Grundlage ihres Forschungsprojektes in Ghana ging es um inklusive Bildung und Wissensungleichheit. Verschiedene Fragen – bspw. ob Open Science automatisch zu Wissensgerechtigkeit führt und warum eigentlich nicht mehr Menschen auf Basis von Open-Science-Prinzipien arbeiten  – wurden thematisiert und konnten in der Session Knowledge Inequity & Open Science criteria as a way out of it? weiter diskutiert werden. Über diese Fragen hinaus gab es sehr interessante Einblicke in das Leben in Ghana.

Unsere Session Discussing Approaches of Single Source Publishing in Research and Education | Community Networking widmete sich nach der Vorstellung unterschiedlicher Single-Source-Publishing-Ansätze der Frage einer möglichen Community-Bildung. Was kann getan werden um generell Interessierten eine Plattform für einen gemeinsamen Austausch zu bieten, der möglichst mitgestaltet werden kann, konstruktiv und nachhaltig ist? Gibt es dafür überhaupt Bedarf oder reichen über das Jahr verteilte Veranstaltungen, Twitter und Email? Die gemeinsamen Notizen zur Session können hier eingesehen werden. Aktuell arbeiten wir an einem kurzen Nachbericht (Edit: hier veröffentlicht) zum Barcamp und einem umfangreicheren Blogpost für das Modernes-Publizieren-Blog, die ich in diesem Beitrag nach Veröffentlichung verlinken werde.

Eine Übersicht zu allen Sessions des Barcamps ist in diesem Pad hinterlegt. Alles in allem ein wirklich schönes Barcamp, das leider viel zu schnell vorbei war.

Sonstiges

Weitere Veranstaltungen, an denen ich im Februar teilgenommen habe, waren das DEAL-Praxis-Webinar zu den Themen PAR Fee (Publish & Read-Fee, die sowohl die Veröffentlichung einer wissenschaftlichen Publikation als auch den freien Lesezugang abdeckt) und PABA (publikationsanzahlbasierte Abrechnung) sowie der Open Access Talk zum Thema Zweitveröffentlichungsrecht.

Beim DEAL-Webinar fand ich vor allem die Praxisberichte der Hochschule Niederrhein (Frank Salmon) und der Technischen Universität Clausthal (Silke Frank) interessant, um zu sehen, wie andere Bibliotheken die Finanzierung der DEAL-Teilnahme organisieren.

Im Open Access Talk zum Thema Zweitveröffentlichungsrecht für Wissenschaftler*innen ging Elke Brehm auf wesentliche Aspekte ein, die bei der Zweitveröffentlichung (Grüner Weg des Open Access) von Publikationen zu beachten sind. Die Folien zur Veranstaltung können hier eingesehen werden.

Für den März sind bislang geplant: Train-the-Trainer-Workshop Forschungsdatenmanagement, der Abschluss der Collect, Write, Publish-Workshop-Reihe (Urheberrecht in Forschung und Lehre), die Fortbildungsreihe Open Access in der Erwerbung (dbv-Kommission Erwerbung und Bestandsentwicklung), die Workshop-Reihe zu Datenmanagementplänen in der Forschung von der UAG Datenmanagementpläne sowie die Abstimmung der Inhalte zu unserem anstehenden Sommersemester mit dem Bachelorseminar Wissenschaftliches Arbeiten lassen vermuten, dass es sicherlich ein voller und spannender Monat wird.

CC BY 4.0
Weiternutzung als OER ausdrücklich erlaubt: Dieses Werk und dessen Inhalte sind – sofern nicht anders angegeben – lizenziert unter CC BY 4.0. Nennung gemäß TULLU-Regel bitte wie folgt: Monatsnotiz Februar 2021 – Fachreferat, Open Access, Modernes Publizieren“ von Florian Hagen, Lizenz: CC BY 4.0. Der Beitrag steht auch als Markdown-, DOCX- und PDF-Datei zur Verfügung.

Was bedeutet eigentlich Open Science?

Bei Diskursen rund um gute wissenschaftliche Praxis fällt oftmals der Begriff „Open Science“. Diese verfolgt etablierte Prinzipien guter wissenschaftlicher Praxis mit Hilfe der Potentiale der Digitalisierung. Neue Techniken ermöglichen so beispielsweise eine neue Form der Zusammenarbeit. Zudem werden bei der Öffnung von Wissenschaft einzelne Arbeitsprozesse zugänglich und transparent gestaltet. Dies begünstigt u.a. die Reproduzierbarkeit von Forschungsergebnissen. Austausch, Kommunikation und Kollaboration zwischen Akteuren_innen aus Wissenschaft, Wirtschaft, Gesellschaft und Politik werden gefördert. In Hamburg widmet sich u.a. das Programm Hamburg Open Science (HOS) den Herausforderungen rund um die Öffnung von Wissenschaft.

Präzisierung des Open Science-Begriffes

Melanie Imming – unabhängige Beraterin im Bereich Open Science – und Jon Tennant – Paläontologe – beschreiben die Offenheitsbewegung der Wissenschaft als „Open Science: just science done right“ (Imming / Tennant 2018). Die Europäische Kommision hebt hervor, dass Open Science ein neuer wissenschaftlicher Prozessansatz sei, der auf kooperativer Arbeit und neuen Wegen der Informationsverbreitung durch Einsatz digitaler Technologien sowie neuer kollaborativer Werkzeuge basiert (vgl. European Commission 2016, S. 33). Die OECD definiert Open Science hingegen als Ansatz „[…] to make the output of publicly funded research more widely accessible in digital format to the scientific community, the business sector, or society more generally“ (OECD 2015, S. 9).

Open Science kann jedoch auch als Oberbegriff – oder „umbrella term“ (vgl. Fecher / Friesike 2013, S. 3) – bezeichnet werden, der verschiedene Offenheitsbewegungen wie Open Access, Open Methodology, Open Data und Open Educational Resources umfasst. Alle verfolgen als gemeinsames Ziel, Wissenschaft einer möglichst großen Gesellschaftsgruppe einfacher zugänglich zu machen. Was genau hinter den einzelnen Offenheitsbewegungen steckt wird nachfolgend über das – in H5P erstellte – offene Bildungsmaterial veranschaulicht.

Anleitung zum OER-Element „Open Science“

  • Das H5P-Element „Open Science“ kann über einen Klick auf das Vollbild-Icon (oben rechts) vergrößert werden
  • Über einen Klick auf die Hotspots (Plus-Symbole) lassen sich Informationen zu den einzelnen Termini aufrufen
  • Die jeweiligen Prinzipien werden mit Texten und AV-Materialien veranschaulicht
  • Durch einen Klick außerhalb des jeweiligen Hotspot-Fensters lassen sich diese wieder schließen
  • Der Vollbildmodus des H5P-Elements kann durch die Esc-Tastaturtaste verlassen werden

Andere Ideen oder Verbesserungsvorschläge zum Open-Science-H5P-Element? Wir freuen uns über Feedback!

CC BY 4.0
Weiternutzung als OER ausdrücklich erlaubt: Dieses Werk und dessen Inhalte sind – sofern nicht anders angegeben – lizenziert unter CC BY 4.0. Nennung gemäß TULLU-Regel bitte wie folgt: Was bedeutet eigentlich Open Science?“ von Florian Hagen (tub.), Lizenz: CC BY 4.0. Die Illustration und das H5P-Element stehen über das TU-Gitlab zum Download zur Verfügung
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