Im Sommersemester 2019 findet das Seminar Wissenschaftliches Arbeiten für Bachelor-Studierende an der TU Hamburg zum zweiten Mal in zwei Gruppen mit jeweils 30 Teilnehmenden statt. So haben mehr Studierende die Chance auf eine Seminarteilnahme. Von den behandelten Themen her unterscheiden sich die Gruppen A und B nur in Kleinigkeiten. Vor allem aufgrund der Zeitgestaltung und der verschiedenen Lehrenden wird es didaktisch-methodische Unterschiede geben. Weiterlesen
Archiv des Autors: Thomas Hapke
Ein Wissenschaft-O-Mat
Ein Nachdenken über Wissenschaft umfasst das Bewusstmachen, dass es unterschiedliche Sichten auf Wissenschaft gibt, ja, dass man eigentlich von Wissenschaften mit ihren unterschiedlichen Sichten, Paradigmen und Methoden sprechen muss.
Neu in diesem Blog ist seit kurzem – etwa in der schwarzen Navigationsleiste oben unter „Sichten auf Wissenschaft“ – ein Tool, Wissenschaft-O-Mat genannt, dass die verschiedenen Sicht auf Wissenschaft bewusst machen soll.
Ein Nachdenken über Wissenschaft(en) und ihre Methoden ist aktueller denn je. So fragte auf der Website Edge der Amerikaner John Brockman "What scientific idea is ready for retirement?" (Welche wissenschaftliche Idee ist reif für den Ruhestand? / hrsg. von John Brockman. Fischer, 2016. Titel der englischen Buchausgabe: This idea must die. Scientific theories that are blocking progress.)
Das Spektrum der Antworten diverser WissenschaftlerInnen ist beeindruckend und zeigt, dass eine Reflexion gerade zum Wesen der Wissenschaft und der wissenschaftlichen Methode hochaktuell ist:
- Einfachheit (Simplicity – A. C. Grayling)
- Ursache und Wirkung (Cause and Effect – W. Daniel Hillis)
- Wissenschaft macht Philosophie überflüssig (Science Makes Philosophy Obsolete – Rebecca Newberger Goldstein)
- "Wissenschaft" („Science“ – Ian Bogost)
- Unsere enge Definition von Wissenschaft (Our Narrow Definition of „Science“ – Sam Harris)
- Informationsüberlastung (Information Overload – Jay Rosen)
- Die Wissenschaft korrigiert sich selbst (Science Is Self-Correcting – Alex Holcombe)
- Wissenschaftliche Erkenntnis als "Literatur" strukturiert (Scientific Knowledge Should Be Structured as „Literature“ – Brian Christian)
- Die Art und Weise, wie wir Wissenschaft produzieren und fördern (The Way We Produce And Advance Science – Kathryn Clancy)
- Nur Wissenschaftler können Wissenschaft betreiben (Only "Scientists" Can Do Science – Kate Mills)
- Die wissenschaftliche Methode (The Scientific Method – Melanie Swan)
- Reproduzierbarkeit (Reproducibility – Victoria Stodden)
- Gewissenheit. Absolute Wahrheit. Genauigkeit (Certainty. Absolute Truth. Exactitude – Richard Saul Wurman)
- Die Illusion wissenschaftlichen Fortschritts (The Illusion of Scientific Progress – Paul Saffo)
Seminar im Wintersemester 2018/19
Im Wintersemester 2018/19 findet das Seminar Wissenschaftliches Arbeiten für Bachelor-Studierende an der TU Hamburg erstmals in zwei Gruppen mit jeweils 30 Teilnehmenden statt. So haben mehr Studierende die Chance auf eine Seminarteilnahme. Von den behandelten Themen her unterscheiden sich die Gruppen A und B nur in Kleinigkeiten. Vor allem aufgrund der Zeitgestaltung und der verschiedenen Lehrenden wird es didaktisch-methodische Unterschiede geben.
Termine
Der Termin für die Gruppe A wird wöchentlich stattfinden (90 min), der genaue Zeitpunkt ist derzeit noch offen und zwar jeden Montag von 11:30 – 13:00 h ab 15.Oktober 2018 [geändert 20.9.2018].
Die Gruppe B trifft sich alle 14 Tage, voraussichtlich jeweils donnerstags, von 13.30 bis 16.45 h. Der erste Termin wäre dann der 25. Oktober 2018. Im Jahr 2019 ist der vorletzte Termin der 10. Januar 2019.
Hier noch einmal eine Übersicht über die voraussichtlichen Termine der Gruppe B:
- Donnerstag, 25.10.2018, 13.30-16.45 h im Gebäude H (SBS95), Raum H0.09
- Donnerstag, 08.11.2018, 13.30-16.45 h im Gebäude H (SBS95), Raum H0.09
- Donnerstag, 22.11.2018, 13.30-16.45 h im Gebäude H (SBS95), Raum H0.09
- Donnerstag, 06.12.2018, 13.30-16.45 h im Gebäude H (SBS95), Raum H0.09
- Donnerstag, 20.12.2018, 13.30-16.45 h im Gebäude H (SBS95), Raum H0.09
- Donnerstag, 10.01.2019, 13.30-16.45 h im Gebäude H (SBS95), Raum H0.09
- Donnerstag, 24.01.2019, 13.30-16.45 h im Gebäude H (SBS95), Raum H0.09
Anmeldung
Eine Anmeldung wird – wie wohl für die meisten Lehrveranstaltungen des Nichttechnischen Angebotes (NTA) im Komplementärstudium an der TUHH – vom 29. September bis zum 9. Oktober 2018 in Stud.IP möglich sein. Die „Verlosung“ der Plätze in den betreffenden Veranstaltungen erfolgt am 09.10.2018.
Wie im vorigen Semester können Sie im Rahmen des Anmeldeverfahrens auch dieses Semester Ihre Wünsche für bestimmte Veranstaltungen des NTA-Angebotes nach Priorität gewichtet abgeben. Diese Priorisierung wird dann nach Maßgabe der verfügbaren Plätze bei deren automatischer Vergabe berücksichtigt. Auch Wartelisten wird es weiter geben, für die Sie sich nach dem Losverfahren bei den Sie interessierenden Veranstaltungen nochmals eintragen müssen. Für den endgültigen Platzerhalt ist auch die Teilnahme in der ersten Sitzung entscheidend.
Sie können sich also für beide Seminare mit unterschiedlichen Prioritäten anmelden und hätten damit eine erhöhte Chance einen der 60 Plätze zu bekommen.
Im Sommersemester 2018 gab es 132 Anmeldungen für 30 Seminarplätze. Davon hatten 55 Studierende das Seminar „Wissenschaftliches Arbeiten“ mit Priorität 1 gewählt, 30 mit Priorität 2 und 26 mit Priorität 3.
Eine Beschreibung der Veranstaltung finden Sie auch im Kommentierten Vorlesungsverzeichnis. Ansonsten bieten die Beiträge dieses Weblogs einen guten Überblick über die Themen! 😎
Fake News gibt es auch in der Wissenschaft
Ein Beitrag im Deutschlandfunk im Februar 2018 mit dem Titel „Wer wagt, verliert : Whistleblower in der Wissenschaft“ von Christine Westerhaus macht u.a. auf einen Fall einer Wissenschaftlerin aufmerksam, deren Aufsatz erst große, auch publizistische Wellen schlug, bei dem sich dann aber herausstellte, dass die Ergebnisse und Forschungsdaten nicht existierten. Fälschung, Betrug und Fake News (dazu Blog-Beiträge der TIB Hannover) kommen also auch in der Wissenschaft vor.
Die renommierte Zeitschrift „Science“ publizierte im Juni 2016 einen Artikel einer schwedischen Meersforscherin über die Auswirkungen von Mikro-Plastik im Meer auf Fische. Dieser Artikel wurde weltweit auch in den Medien beachtet, da das Thema damals und heute sehr aktuell war und ist. Auch der Deutschlandfunk selbst oder die Süddeutsche Zeitung berichteten über diese Forschungsergebnisse.
Einer Kollegin und einem Kollege der Wissenschaftlerin fällt auf, dass die Ergebnisse eigentlich nicht stimmen können, da sie zur gleichen Zeit am gleichen Ort ihre Forschungen durchgeführt hatten. Sie machen dies öffentlich und werden damit zu Whistleblowern. Letztlich zieht die Zeitschrift „Science“ die Veröffentlichung nach knapp einem Jahr zurück, gefolgt ein paar Monate später von einer weiteren Begründung.
Der Fall zeigt u.a.,
- dass die Bedeutung der Publikation auch von Forschungsdaten, um Forschungsergebnisse zu belegen (und um die Daten ggf. auch weiter verwenden zu können), immer wichtiger wird.
- dass auch bei renommierten Zeitschriften wie hier „Science“ das Peer-Review-Verfahren nicht immer funktionieren muss.
In einem Begleit-Beitrag zu dem 2016 publizierten wissenschaftlichen Aufsatz in der Zeitschrift „Science“ selbst mit dem Titel „Ecologically relevant data are policy-relevant data“ schrieb eine andere Wissenschaftlerin noch im „Summary“: „Ideally,environmental policy should be catalyzed by scientific evidence rather than environmental catastrophe“. Leider ging diese Aussage bei diesem Beispiel schief.
Auf zwei Aspekte kann anhand dieses Fall-Beispiels ebenfalls noch hingewiesen werden:
- Die Zeitschrift „Science“ ist an der TUHH leider nur bis zum Jahrgang 274.1996 online verfügbar. Die geduckten Ausgaben der Zeitschrift bis heute, können Sie im Magazin über unseren Katalog bestellen, wobei die letzten 5 Jahrgänge im oberen Lesesaal unter der Signatur NAZ-104 für Sie zum Lesen und Kopieren bereit stehen. Es gibt also leider immer noch Zeitschriften, die Sie in der TUHH nur gedruckt bekommen.
- Dass das Thema Fake und Wissenschaft noch andere Dimensionen hat, zeigen die ab 20. Juli 2018 veröffentlichten Berichte von NDR, WDR und Süddeutscher Zeitung zur Publikation in wissenschaftlich nicht seriösen Zeitschriften. Beim sogenannten „Predatory Publishing“ nehmen Verlage Gebühren für das Publizieren von wissenschaftlichen Aufsätzen, ohne dass ein ordentliches Peer-Review erfolgt.
Ursache und Hintergrund der Geschäftmodelle dieser schon lange bekannten „Raubverlage“ sind einerseits der Druck auf Wissenschaft Treibende zu publizieren, um Reputation zu gewinnen. Andererseits findet zur Zeit auf dem wissenschaftlichen Publikationsmarkt das Publizieren via Open Access immer mehr Zuspruch, bei dem auch seriöse Verlage, die reine Open-Access-Zeitschriften publizieren, im Rahmen des Golden Open Access Gebühren für das Publizieren von Aufsätzen verlangen.
Open Access fördert signifikant die Sichtbarkeit von Forschung. Aber Open Access ist auch zu einem neuen Geschäftsmodell geworden, das unseriöse Anbieter anlockt. Um die richtige Zeitschrift zum Publizieren eigener Forschung zu finden, gibt es einige Hilfsmittel.
Die folgende Links bieten weitere Hinweise zum Thema „Fake Journals“
- FAQs zum Thema „predatory publishing“ (Website zu Open Science in der Helmholtz-Gemeinschaft)
- Reihe von geplanten Blog-Beiträgen der TIB Hannover
- Fake Journals (Website der Universitätsbibliothek Graz)
Patent-Rezepte
Im Rahmen der Veranstaltung „Meet the HOOU“ an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg stellte die tub. ihr Projekt „Wissenschaftliches Arbeiten öffnen“ vor und fragte Besucherinnen und Besucher des Standes nach ihren Patent-Rezepten für das wissenschaftliche Arbeiten. Wir bekamen spannende Antworten!
Dazu gaben zwei Mini-Bücher bzw. Booklets zum Selberbasteln der tub. Tipps zum wissenschaftlichen Arbeiten und zum Jonglieren mit Fachinformation (hier als PDF-Datei zum Selbstausdrucken und Basteln):
- „Tipps zum wissenschaftlichen Arbeiten“ (allgemeine Rezepte und zum Nachdenken anregende Fragen)
- „Jonglieren mit Fachinformation“ (und was das Jonglieren mit wissenschaftlichem Arbeiten zu tun hat)
Seminar im Sommersemester 2018
Im Sommersemester 2018 findet das Seminar Wissenschaftliches Arbeiten für Bachelor-Studierende an der TU Hamburg dienstags jeweils von 13.15 bis 16.30 h statt. Der erste Termin wird der 10. April 2018, der zweite Termin der 24. April 2018, danach dann ab dem 15. Mai 2018 alle 14 Tage bis zum 10. Juli einschließlich.
Eine Anmeldung wird wie wohl für die meisten Lehrveranstaltungen des Nichttechnischen Angebotes (NTA) im Komplementärstudium an der TUHH vom 17. bis zum 27. März 2018 in Stud.IP möglich sein. Die „Verlosung“ der Plätze in den betreffenden Veranstaltungen erfolgt am 27.03.2018 um 14:02 h.
Wie im vorigen Semester können Sie im Rahmen des Anmeldeverfahrens auch dieses Semester Ihre Wünsche für bestimmte Veranstaltungen des NTA-Angebotes nach Priorität gewichtet abgeben. Diese Priorisierung wird dann nach Maßgabe der verfügbaren Plätze bei deren automatischer Vergabe berücksichtigt. Auch Wartelisten wird es weiter geben, für die Sie sich nach dem Losverfahren aber bei den Sie interessierenden Veranstaltungen nochmals eintragen müssen. Für den endgültigen Platzerhalt ist auch die Teilnahme in der ersten Sitzung entscheidend.
Im Wintersemester 2017/18 gab es 131 Anmeldungen für das Seminar. Davon hatten 41 Studierende das Seminar „Wissenschaftliches Arbeiten“ mit Priorität 1 gewählt, 36 mit Priorität 2 und 26 mit Priorität 3. Im Seminar saßen nach dem Losverfahren dann 30 Studierende, die das Seminar mit 1. Priorität gewählt hatten.
Die Veranstaltung wird also alle 14 Tage jeweils 4 Stunden stattfinden. Hier noch einmal eine Übersicht über die Termine:
- Dienstag, 10.04.2018, 13.15-16.30 h im Gebäude H (SBS95), Raum H0.09
- Dienstag, 24.04.2018, 13.15-16.30 h im Gebäude H (SBS95), Raum H0.09
- Dienstag, 15.05.2018, 13.15-16.30 h im Gebäude H (SBS95), Raum H0.09
- Dienstag, 29.05.2018, 13.15-16.30 h im Gebäude H (SBS95), Raum H0.09
- Dienstag, 12.06.2018, 13.15-16.30 h im Gebäude H (SBS95), Raum H0.09
- Dienstag, 26.06.2018, 13.15-16.30 h im Gebäude H (SBS95), Raum H0.09
- Dienstag, 10.07.2018, 13.15-16.30 h im Gebäude H (SBS95), Raum H0.09
Eine Beschreibung der Veranstaltung finden Sie auch im Kommentierten Vorlesungsverzeichnis, ansonsten bieten Beiträge dieses Weblogs einen guten Überblick über die Themen! 😎
Was ist eigentlich Peer Review?
Im Zusammenhang mit dem Veröffentlichen von wissenschaftlichen Aufsätzen taucht immer wieder der Begriff „Peer Review“ auf. Was bedeutet er eigentlich?
Zunächst, was sind eigentlich Peers? Peers sind auf gleicher Stufe oder Ebene befindliche Berufskolleg*innen, auch Betreuende, Freunde usw., die in irgendeinem Zusammenhang zu einem Menschen stehen, für den sie Peer sind. In der wissenschaftlichen Kommunikation erfolgt bei der Begutachtung von Zeitschriftenaufsätzen, die zur Veröffentlichung von den Autor*innen eingereicht wurden, ein sogenanntes Peer Review. Dieses bewertet die Aufsätze, ob sie thematisch in die jeweilige Zeitschrift passen, ob sie inhaltlich etwas Neues bringen, ob Wesentliches fehlt, ob sie dem wissenschaftlichen State-of-the-Art entsprechen oder ob sonst etwas auffällt. Peer Review ist also ein wesentliches Werkzeug der Qualitätskontrolle beim Publizieren wissenschaftlicher Forschung.
Gutachtende, also hier die Peers, sind Wissenschaftler*innen, die meistens innerhalb des gleichen Fachgebiets arbeiten und fachlich den Inhalt auch bewerten können sollten. Beim sogenannten Double-Blind-Peer-Review erfahren weder Begutachtende noch Autor*innen, wer der jeweilige Gegenpart ist. Bei wichtigen Zeitschriften werden Aufsätze in der Regel von zwei Peers begutachtet, es kann aber auch nur einer sein. Manchmal entscheiden auch die Herausgeber einer Zeitschrift allein, ohne dass weitere Peers eingeschaltet werden. Letztlich entscheidet das Peer Review über die Annahme eines Artikels, macht vielleicht auch Verbesserungsvorschläge. Oft müssen Texte nochmals überarbeitet werden, oder es müssen manchmal weitere experimentelle Daten erhoben werden, um die Aussagen des Artikels zu stützen.
Übrigens funktioniert letztlich auch Wikipedia nur aufgrund von Peer Review, wobei hier die Peers weltweit alle Nutzenden von Wikipedia sind. Prinzipiell können alle Nutzenden Wikipedia-Artikel begutachten und ggf. auch verändern. Wikipedia ist damit auch ein Beispiel für eine Form von offenem Peer Review, bei dem Einblick in die Begutachtung und auch eine Beteiligung möglich ist.
Kritiker „bemängeln, das gerade das Fehlen von Transparenz und Öffentlichkeit Fehlurteile produziert. Manche Platzhirsche entpuppen sich unter dem Deckmantel anonymer Kollegenkritik als regelrechte Berserker, die Neulinge und Querköpfe herausschießen, ohne für schlampige und einseitige Gutachten Konsequenzen befürchten zu müssen, oder sie zögern die Begutachtung eines Artikels um Monate hinaus, um dessen zeitige Publikation zu verhindern.“ (Leggewie, Claus, und Elke Mühlleitner. 2007. Die akademische Hintertreppe : Kleines Lexikon des wissenschaftlichen Kommunizierens. Frankfurt a.M.: Campus-Verl., S. 204)
Dass die Kritik und Diskussion um das Peer Review seit den ersten Ursprüngen desselben nicht verstummt ist, zeigen aktuelle Aufsätze von Alex Csiszar („Peer Review: Troubled from the Start“ (Nature 532 (2016) 7599: 306–8. Nur im TUHH-Intranet) sowie von Noah Moxham und Aileen Fyfe („The Royal Society and the Prehistory of Peer Review, 1665–1965“. The Historical Journal, November 2017, 1–27. Post-Review Preprint).
Wer es noch genauer und noch mehr zum Peer Review wissen will, findet im Artikel „Peer-Review“ des Handbuches „CoScience – Gemeinsam forschen und publizieren mit dem Netz“, das unter der Lizenz CC BY 4.0 veröffentlicht ist, weitere Hinweise:
Was bedeutet für Sie Offenheit?
Das Seminar „Wissenschaftliches Arbeiten“ an der TUHH startet beim ersten Termin auch immer mit einer kurzen Diskussion zur Frage „Was ist für Sie ein wichtiges Kennzeichen von Wissenschaft?“
Zu einem solchen Nachdenken über Wissenschaft wird zur Vertiefung eine schriftlich abzuliefernde Hausaufgabe gestellt. Die Studierenden sollen zwei Texte hinsichtlich Gemeinsamkeiten und Auffassungsunterschiede zu den Kennzeichen von Wissenschaft vergleichen. Für Ingenieur-Studierende kann diese Hausaufgabe durchaus ein kleiner Schock sein, haben sie doch manchmal extra ein solches Fach gewählt, damit sie nicht schreiben müssen.
Als alternative Hausaufgabe für besonders Kreative wird seit dem letzten Wintersemester zur Auswahl auch die Aufgabe gestellt, einen kurzen Text, etwa ein Essay, zu einem bestimmten, vorgegebenen Thema zu schreiben. Dieses Semester ist es das Thema Offenheit:
„Was bedeutet für Sie Offenheit, insbesondere beim Forschen und Lernen? Ist dies eine Haltung, hat sie was mit Zugang, Transparenz oder Freiheit, mit Bildung, Teilhabe oder Kollaboration zu tun? Welcher Aspekt von Offenheit ist für Sie besonders wichtig?“
Ich bin immer sehr gespannt, wieviele Studierende sich für den alternativen Text entscheiden! Lesende dieses Blog-Beitrages können auch gerne hier bei den Kommentaren ihnen wichtige Aspekte von Offenheit nennen und ausführen.
Übrigens: Vor zwei Semestern lautete das Thema
„Wie stelle ich mir eine Bibliothek in 5 bis 10 Jahren vor? Was erwarte ich als Dienstleistungen von einer Bibliothek heute? Wird es in 20 Jahren noch Bibliotheken geben? In welcher Form?“
Sieben der in der Regel 30 Teilnehmenden am Seminar hatten sich damals für diese Alternative entschieden, mit einem so interessanten Ergebnis, das deren Texte nun online als Publikation auf dem Open Access Repository der TUHH tub.dok verfügbar sind:
Zur Nacht des Wissens in Hamburg am 4. November 2017 trägt der Schreiber dieser Zeilen zum Thema „Wikipedias Ahnen – zur Geschichte der Offenheit von Wissen“ vor. Im Rahmen einer kleinen Zeitreise lässt er sich von einem Mönch vertreten.
Seminar im Wintersemester 2017/18
Auch im Wintersemester 2017/18 wird das Seminar Wissenschaftliches Arbeiten für Bachelor-Studierende an der TU Hamburg wieder jeweils am Donnerstag, von 13.30 bis 16.45 h, alle 14 Tage stattfinden. Der erste Termin wird der 26. Oktober 2017 sein.
Eine Anmeldung wird wie wohl für die meisten Lehrveranstaltungen des Nichttechnischen Angebotes (NTA) im Komplementärstudium an der TUHH in der Zeit vom 30.09. bis 10.10.2017 in Stud.IP möglich sein.
Beim Anmeldeverfahren wird es Neuerungen geben. Weiterlesen
Schon früh ans Schreiben denken!
Zu den Tipps zum Überleben beim Informieren gehört neben denjenigen, dass man beim Recherchieren möglichst auch Fach-Datenbanken benutzen sowie mit Suchbegriffen (Synonyme!) „spielen“ sollte, auch der folgende Hinweis:
„Beim Finden [, Lesen und Experimentieren] schon an die spätere Weiterverarbeitung bzw. Publikation denken!“
Eigentlich kann das Schreiben Ihrer Bachelor- oder Masterarbeit schon beim Nachdenken über Ihr Thema und Ihre Fragestellung beginnen. Schon beim Recherchieren für beide und erst recht beim ersten Lesen von Literatur ist es sinnvoll, das Gefundene festzuhalten bzw. das Gelesene im Hinblick auf die eigene Fragestellung weiterzuverarbeiten. Zwei „Werkzeuge“ können Sie beim Vorbereiten und konkreten Schreiben unterstützen: br> br> br> br>
- Schreibjournale können auch als Studien-, Forschungsjournal oder Lerntagebuch gesehen werden. Sie dienen zum reflektierenden Schreiben und Begleiten des eigenen Lernens, Schreibens und Forschens. Sie können das eigene Lernen begleiten ähnlich wie das Laborbuch die experimentelle Forschung.
- Ein Studien-, Forschungs- oder Schreibjournal hält quasi die Ergebnisse Ihres Experimentes „Eigenes Lernen, Forschen und Schreiben“ fest. Bei diesem Experiment erkunden Sie die Möglichkeiten Ihres eigenen Lernens, Forschens und Schreibens. Beschrieben wird hier Ihr Umgang mit Erfahrungen, Meinungen, Ereignissen und Informationen. Stellen Sie sich dabei Fragen, wie sie beispielhaft unten aufgeführt sind, und beantworten Sie diese in eigenen Worten:
- Welche Fakten und Konzepte des Erlebten, Gehörten, Gelesenen usw. sind mir wichtig?
- Was habe ich nicht verstanden? Welche weiterführenden Fragen bleiben für mich zu klären?
- Welche Bezüge und Anknüpfungspunkte zu bisherigen Wissen und/oder Erfahrungen sind vorhanden?
- Was fand ich warum interessant? Wo bin ich anderer Meinung bzw. widerspricht das Gelernte meinen Erfahrungen?
- Wo und wie kann ich das Gelernte gebrauchen und anwenden? Welche Möglichkeiten, Spekulationen und Lösungen eröffnet es?
- Gibt es alternative Interpretationsmöglichkeiten und unterscheidliche Perspektiven auf das Gelernte?
- Die Schreibberatung der Pädagogische Hochschule der Fachhochschule Nordwestschweiz unterscheidet bei ihren Tipps ein Ideen-Magazin von einem Forschungsjournal als Denkwerkzeug.
- Literaturverwaltungsprogramme unterstützen das Speichern, Ordnen und Bearbeiten von Literaturnachweisen. Sie kommen beim Recherchieren, Lesen, Schreiben und Publizieren zum Einsatz. Häufig können sie sogar noch mehr. Im Rahmen Ihres „eigenen Wissensmanagement“ können Sie bei Programmen wie Citavi oder Zotero zusätzlich zum jeweiligen gelesenen oder ausgewerteten Dokument Texte, Zitate und Notizen erfassen oder schreiben.
- PDF mit Folien einer Präsentation zum Thema Literaturverwaltung
- Neuigkeiten zu einzelnen Programmen der Literaturverwaltung finden Sie in einem Blog-Beitrag im tub.-Blog, aktuell ist von Zotero die Version 5 verfügbar.
- Ein Arbeitsblatt „Welches Literaturverwaltungsprogramm ist für mich am besten geeignet?“ unterstützt Sie bei der Auswahl eines Programms.