Im Personality Quiz Modul von H5P können Fragen eingegeben werden. Als Auswahl werden bei jeder Frage 6 Antworten in einzelnen Statements über Wissenschaft angeboten. Nutzende müssen sich für eine von diesen entscheiden. Nur 6 Antworten sind jeweils auf eine Frage möglich.
Jede Antwort kann im Modul einer oder mehrerer „Personality“, d.h. hier einer Sicht auf Wissenschaft, zugeordnet werden. Aufgrund der Antworten gibt das Modul am Ende automatisch diejenige Sicht der Wissenschaft aus, zu denen die Antworten am besten gepasst haben. Nutzenden werden also aufgrund ihrer Antworten auf die Fragen am Ende einer Sicht zugeordnet. Das Fragespiel kann danach wiederholt werden.
Hier folgen die im Quiz enthaltenen Statements über Wissenschaft mit der jeweiligen Zuordnung, zu welcher Sicht oder auch zu welchen Sichten diese passen.
Welche der folgenden Aussagen trifft am ehesten Ihre Sicht auf Wissenschaft?
- Wissenschaften benötigen Theorien, um zu Aussagen zu kommen. Fakten sprechen nicht von sich aus. (A)
- Ohne experimentelle Beobachtungen gibt es keine Wissenschaft. (B)
- Wissenschaft ist der wichtigste Weg, um überhaupt gesichertes Wissen zu gewinnen. (C)
- Wissenschaftliche Aussagen treffen nur in einem definierten Geltungsbereich zu und sind oft nur Wahrscheinlichkeitsaussagen. (G)
- Wissenschaftliche Forschung und deren Ergebnisse werden auch durch gesellchaftlich-kulturelle Hintergründe beeinflusst. (F,G)
- Für die Wissenschaft wird z.B. im Rahmen der Grundlagenforschung viel Geld herausgegeben, was woanders sinnvoller eingesetzt wäre. (E)
Und was meinen Sie zu diesen Ansichten über Wissenschaft. Welche kommt Ihrer am nächsten?
- Nur die Wissenschaft ermöglicht es uns zu sagen, was wirklich wahr ist in dieser Welt. (C)
- Erst eine Theorie sagt einem, wo man etwas bzw. was man beobachten kann – oder auch nicht. (A)
- Nur wiederholbare (reproduzierbare) Beobachtungen und Experimente schaffen die Tatsachen, die die Welt erklären. (B)
- Man kann Wissenschaft eindeutig von Nichtwissenschaft bzw. Pseudo-Wissenschaft unterscheiden. (C,D)
- Wahrheit entsteht durch gemeinschaftliches Erarbeiten von Wissen. (F)
- Neutralität und Objektivität sind notwendige Voraussetzungen für jede Wissenschaft. (G)
Das wichtigste Kennzeichen von Wissenschaftlichkeit für mich …
- … ist die empirische bzw. experimentelle Basis. (B)
- … ist das Vorhandensein einer durch Experimente abgesicherten Theorie. (A)
- … ist Kommunikation. Ohne das Publizieren wissenschaftlicher Ergebnisse und dem Aufbauen auf bereits vorliegenden Ergebnissen gäbe es keine Wissenschaften. (F,G)
- … sind Objektivität, Überprüfbarkeit und Allgemeingültigkeit. (C,G)
- …. sind argumentative Begründungen und kritisches Denken.(F,G)
- … ist die schöpferische Leistung. (D,E,F,G)
Welcher dieser Aussagen über Wissenschaft passt Ihrer Meinung nach am besten?
- Jede verlässliche und gute Wissenschaft beginnt in der Regel mit Beobachtungen. (B)
- Wissenschaftler und Ingenieure kennen die Fakten am besten. Letztlich sollten sie Entscheidungen über wichtige Fragen in Wissenschaft und Technik treffen, etwa zur Frage, welche Arten von Energie zukünftig eine Rolle spielen sollen. (C)
- Alle Wissenschaftler streben eine Theorie an, ein umfangreiches Gebilde von kontinuierlich verfeinerten Beobachtungen, Folgerungen und überprüfbaren Hypothesen. (A)
- Frauen sind in der Wissenschaft immer noch deutlich unterrepräsentiert. (F)
- Die wissenschaftliche Methode beschreibt genau das, was WissenschaftlerInnen machen. (D)
- Wissenschaft und ihre Methoden können alle Fragen beantworten. (C,D)
Weitere Sichten auf Wissenschaft – welche ist für Sie besonders wichtig?
- Wahrheit kommt einer Theorie zu, der durch experimentelle Forschung nicht widersprochen wurde. Wissenschaftliche Wahrheit ist also immer vorläufig. (A,G)
- Wissenschaftliche Tatsachen sind das Ergebnis sozialer Verhandlungen. (F)
- Theorien und Beobachtungen sind gleichberechtigte Ergebnisse von Wisssenschaft. Sie sind voneinander abhängig und bedingen einander.(G)
- Ohne Kommunikation und die Publikation von wissenschaftlichen Ergebnissen gäbe es keine Wissenschaft.(F,G)
- Wissenschaftliche Modelle repräsentieren die Realität.(A,C,D)
- Unsere heutige Lebensweise beruht allein auf wissenschaftlichem Fortschritt. (C)
Was meinen Sie? Realität …
- … wird durch subjektive und objektive Einflussfaktoren bestimmt. (G)
- … wird von jedem unterschiedlich wahrgenommen. (E)
- … ist nur näherungsweise begreifbar. (A,C)
- … wird je nach sozio-kulturellem und politisch-wirtschaftlichem Hintergrund spezifisch in Abhängigkeit von Herkunft und Identität unterschiedlich wahrgenommen.(F)
- … ist durch Erfahrung und Denken vom Prinzip her erkennbar.(G)
- … ist unabhängig vom Forschenden. (B,C,D)
Welcher dieser Sätze charakterisiert Wissenschaft für Sie am besten?
- Wahrheit entsteht nur durch empirische Forschung. (B)
- Erkenntnisse der Wissenschaft sind prinzipiell vorläufig und offen für Überprüfung durch weitergehende Forschungen. (G)
- Wissenschaft beruht auf der Einhaltung anerkannter Standards und Methoden. (D,G)
- Wissenschaft verändert sich ständig und ist deshalb nicht zuverlässig. (E)
- Wissenschaftliche Erkenntnisse sind abhängig vom gesellschaftlichen und kulturellem Kontext, in dem sie entstanden sind. (F)
- Wissenschaft ist eine einsame Tätigkeit von Einzelgängern, die geniale Züge haben. (D,E)
Viele der obigen Aussagen wurden sinngemäß aus Aussagen zu einzelnen Sichten auf Wissenschaft übersetzt, die im Aufsatz von Cobern & Loving (The Card Exchange. Introducing the Philosophy of Science. In: The Nature of Science in Science Education. Rationales and Strategies. Hrsg. von William F. McComas. Bd. 5. Dordrecht: Kluwer Academic Publishers 1998. S. 73–82) zu finden sind.
Ergänzt wurde einzelne Statements aus folgenden Werken:
- Für sogenannte „Mythen über Wissenschaft“ vgl. Numbers, Ronald L. u. Kostas Kampourakis (Hrsg.): Newton’s Apple and Other Myths about Science. Cambridge, MA: Harvard University Press 2015.
- Olesko, Kathryn M.: Myth 25. That Science Has Been Largely a Solitary Enterprise. In: Newton’s Apple and Other Myths about Science. S. 202–209.
- Thurs, Daniel P.: Myth 26. That the Scientific Method Accurately Reflects What Scientists Actually Do. In: Newton’s Apple and Other Myths about Science. S. 210–218.
- Gordin, Michael D.: Myth 27. That a Clear Line of Demarcation Has Separated Science from Pseudoscience. In: Newton’s Apple and Other Myths about Science. S. 219–225.
- French, Steven: Science. Key concepts in philosophy. London: Continuum 2007. Hier: Appendix: Where we’ve been and where to go for more. (S. 154-155)
- Harker, David W.: Creating scientific controversies. Uncertainty and bias in science and society (Online an der TUHH). Cambridge: Cambridge Univ. Press 2015. Hier: Points to remember: Part 1. (S. 106-108)
- Auch Statements aus Übersichten zu „Worldviews Influencing Scholraly Conversation“ (Table 6.2, S. 112-113 in: Huff, Anne Sigismund: Designing research for publication. Los Angeles: Sage Publ 2009) sowie zu „Paradigm Controversies“ (Table 5.1. bis 5.5., S. 101-131 in: Lincoln, Yvonna S., Susan A. Lynham u. Egon G. Guba: Paradigmatic Controversies, Contradictions, and Emerging Confluences, Revisited. In: The SAGE handbook of qualitative research. Hrsg. von Norman K. Denzin u. Yvonna S. Lincoln. 5. Aufl. Los Angeles: Sage 2018. S. 108–150) waren hilfreich.