Open Up – wie man Open Science ausstellen kann
Im Rahmen des 100-jährigen Jubiläums der ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft wird bis kurz vor Weihnachten die Ausstellung „Open Up! Wie die Digitalisierung die Wissenschaft verändert“ in Hamburg zu sehen sein. Es beeindruckt, wie man es „anstellen“ muss, damit Open Science „ausgestellt“ werden kann.
Die Ausstellung besteht aus den drei Themeninseln „Digitale Vernetzung“, „Neue Publikationsformen“ und „Literatur finden“. Jedes Thema setzt sich dabei aus den Elementen „FORSCHEN“ (Datentower in Bücherturmform), „ENGAGIEREN“ (Sitzbänke zum Ansehen von Videos) und „BAUEN“ (sogenannte Projektschau-Stationen) für Open Science zusammen.
„Open Up!“ ist der Versuch, die Blackbox Wissenschaft, also die Frage „Wie funktioniert eigentlich Wissenschaft?“, dem allgemeinen Publikum transparenter zu machen. Dies ist ja letztlich der Kern von Open Science, was im kurzen Begleitheft zur Ausstellung auch von Guido Scherp – Leiter der Abteilung Open-Science-Transfer der ZBW – anfangs geschrieben steht:
Bei Open Science geht es im Kern darum, die Glaubwürdigkeit und die Qualität in der Forschung in einem digital vernetzten Zeitalter zu verbessern. Wichtigstes Instrument ist dabei Offenheit bzw. Transparenz.
Das Begleitheft, das in deutscher und englischer Sprache vorliegt, gibt einen kurzen und prägnanten Überblick zu Open Science.
Interessant sind auch die vielen Themen, die in der Ausstellung meist als Fragen formuliert sind und direkt aus der Forschung des Open-Science-Players ZBW resultieren. Denn natürlich ist die Ausstellung auch eine sehr professionelle Form der Selbstvermarktung der ZBW. Hier folgt eine Auswahl der Themen, für die jeweils auch ein kurzes Dossier – quasi als Antwort – im Netz verfügbar ist:
- Forschungsdaten teilen
- Die Rolle der Persönlichkeit für die Bereitschaft zu teilen
- Der gesellschaftliche Nutzen von offenen Forschungsdaten
- Wissen wächst – die Zahl der Publikationen ebenfalls
- Zugang öffnen mit Open Access
- Wissenschaftliche Leistung umfassender messen
- Wissenschaftliche Qualität besser bewerten
Neben einer Reihe von Videos und Audioangeboten – hier ist besonders ein Podcast als Audio-Rundgang (via Open Science Radio) hervorzuheben, der durch die Ausstellung führt – sind bei manchen Themen auch kleinere „Experimente“ versteckt. Zu diesen zählen:
- Welche wissenschaftlichen Publikationen sind relevant? Entscheiden Sie selbst.
- Welche Merkmale lassen einen Artikel wissenschaftlich erscheinen? Entscheiden Sie selbst.
Sogar an eine Extra-Literaturliste ist gedacht worden. Online und offline ist in der Ausstellung eine Menge zu entdecken. Vor Ort in Hamburg können die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Wissenschaft bis zum 17.12.2019 im Rahmen der Wanderausstellung „Open Up!“ betrachtet werden.
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