Menschen, die in Bibliotheken arbeiten, bezeichnen den Umgang mit Informationen auch als Informationskompetenz. Vor einigen Jahren hat nun eine amerikanische Bibliotheksorganisation ein sogenanntes „Framework for Information Literacy for Higher Education“ publiziert, das die enge Beziehung des Recherchierens von Literatur und des Informierens im Rahmen wissenschaftlicher Fragestellungen allgemein zum wissenschaftlichen Arbeiten und zum wissenschaftlichen Kommunizieren betont.
Eine deutsche Kollegin hat das sehr schön formuliert:
„Studierende [… sollen nicht nur] nach Literatur recherchieren […] lernen, […] sondern […] verstehen, wie die darin veröffentlichten Ergebnisse zustande kommen.“ (Sauerwein, S. 133, OA-Version, S. 13)
Es geht also auch um ein Hinterfragen. Warum suchen Sie nach Literatur? Warum reichen der Katalog der Bibliothek oder Google Scholar dafür vielleicht nicht aus? Und andere Fragen mehr!
Das Framework besteht aus sechs abstrakten Konzepten (Frames = Rahmen), die zur Beschreibung dessen dienen, was Studierenden als wichtigste Inhalte vermittelt werden sollte.
Im Rahmen eines Podcast-Versuchs für das Seminar im Sommersemester 2020 werden die obigen Konzepte verbal erläutert.
- „Autorität ist ein Konstrukt und kontextabhängig [Authority Is Constructed and Contextual]
- Informationen entstehen in einem schöpferischen Prozess [Information Creation is a Process]
- Informationen sind wertvoll [Information Has Value]
- Forschung ist (Hinter-)Fragen [Research as Inquiry]
- Wissenschaft ist Austausch [Scholarship as conversation].
- Recherche ist strategische Erkundung [Searching as a Strategic Exploration]“
(S. 128, OA-Version S. 5)
Zum Schluss noch der Literaturhinweis auf den Aufsatz der oben zitierten Kollegin: Sauerwein, T. (2019). Framework Information Literacy – Aspekte aus Theorie, Forschung und Praxis. Bibliothek Forschung und Praxis, 43(1), 126–138. https://doi.org/10.1515/bfp-2019-2027 (Open-Access-Version)