Die Eröffnung unserer Open Access Woche 2020 übernimmt Prof. Andreas Timm-Giel, geschäftsführender Präsident der TUHH, mit einem Videostatement, in dem er dafür plädiert, dass Wissenschaft offen und FAIR sein sollte.
Open Science setzt eine Unterstützung der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler durch eine geeignete Infrastruktur voraus. Deshalb wurde am 6. Dezember 2017 von der Hamburgischen Bürgerschaft das Programm „Hamburg Open Science (HOS)“ beschlossen. Die Programm läuft vom 1.1.2018-31.12.2020.
Hamburg Open Science startete mit dem Ziel, dass die Forschungsergebnisse und -daten von Forschungseinrichtungen in Hamburg, die mit Mitteln der staatlichen Forschungsförderung entstanden sind, frei zugänglich und einfach auffindbar sein sollten. Der offene Zugang zu wissenschaftlichen Erkenntnissen und Materialien ist in einer vernetzten Welt grundlegend und prägt die wissenschaftspolitische Debatte. Nationale und internationale Geldgeber wie die Europäische Kommission, das Bundesministerium für Bildung und Forschung und die Deutsche Forschungsgemeinschaft fordern die freie Zugänglichkeit zu Forschungsergebnissen und die langfristige Sicherung von Forschungsdaten. Mit dem Programm Hamburg Open Science ermöglicht der Hamburger Senat den Hochschulen, an aktuellen wissenschaftspolitischen Entwicklungen teilzuhaben und den Kulturwandel in der Wissenschaft hin zu mehr Transparenz und Openness aktiv mitzugestalten.
Die TUHH engagierte sich seit Beginn der Programmlaufzeit von Hamburg Open Science in den Projekten Forschungsdatenmanagement, Forschungsinformation und ab 2019 im neu hinzugekommenen Projekt Modernes Publizieren. Das Programm ermöglichte die Erweiterung des Open Access Repositories tub.dok um ein Langzeitrepositorium für Forschungsdaten und das Forschungsinformationssystem FIS unter dem Namen TUHH Open Research (TORE). Als Grundlage für den Kulturwandel wurde eine Policy für Offenheit in Forschung und Lehre verabschiedet und neue Beratungs- und Informationsangebote zum Thema Open Science entwickelt. Das Projekt Modernes Publizieren nutzt die technische Entwicklung einer Publikationsplattform zur Diskussion mit den möglichen Anwenderinnen und Anwendern im Rahmen des Kulturwandels.
Kulturwandel Digitalisierung und Open Science #openTUHH
Offenheit in Forschung und Lehre spielt zunehmend eine bedeutende Rolle und erfordert einen entsprechenden strategischen, kulturellen und strukturellen Wandel an der TU Hamburg. Die Einstellung zu Offenheit artikuliert sich vornehmlich in den Diskursen Open Education, Open Science und Open Access. Für den Kulturwandel zu Open Science wurde übergreifend über alle Projekte versucht, eine Sensibilisierung für offenere Forschungsprozesse und neue Werkzeuge durch Aktionstage, Workshops und Unterstützungsangebote zu erreichen.
Ein wichtiger Meilenstein war die “openTUHH | Policy für Offenheit in Forschung und Lehre“. Sie ist aus den Projekten Hamburg Open Science und Hamburg Open Online University entstanden mit dem Ziel, den digitalen Kulturwandel an der Universität fördern. Die Policy wurde am 26.09.2018 im Akademischen Senat der TUHH einstimmig verabschiedet.
Forschungsdatenmanagement (FDM)
Im Projekt FDM sollten von 2018-2020 forschungsnahe Services rund um den Lebenszyklus von Forschungsdaten für und in Hamburger Hochschulen aufgebaut werden.
Seit Februar 2019 steht TUHH Open Research als institutionelles Forschungsdatenrepositorium zur Verfügung. Forschungsdaten aus der TUHH können somit auch über die TUHH veröffentlicht werden. Sie erhalten einen DOI und sind dauerhaft zitierfähig. Die Langzeitarchivierung erfolgt auf einem S3-Speicher des Regionalen Rechenzentrums der Universität Hamburg. Der Veröffentlichungsprozess wird beratend begleitet. Das Angebot der Bibliothek zum Forschungsdatenmanagement wird bereits bei Forschungsförderungsanträgen genutzt.
Bei Fragen zum Forschungsdatenmanagement nehmen Sie gern über unsere Seite Forschungsdaten zu uns Kontakt auf.
Forschungsinformationssystem (FIS)
Das Projekt FIS (2018-2020) hatte die Ablösung des seit 2005 bestehenden, veralteten Nachweissystems durch ein modernes und standardgerechtes Forschungsinformationssystem zum Ziel. Die im Projekt verwendete Software DSpace-CRIS wurde von 2018 -2020 erheblich erweitert, um die Bedarfe der TUHH abzubilden. Das neue FIS erfasst die wissenschaftliche Leistung der TUHH und stellt diese öffentlich dar. Hier pflegen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihre Publikationen, Drittmittelprojekte und wissenschaftliche Aktivitäten, wie z.B. die Organisation von Kongressen und Herausgeberschaften. Die Publikationslisten werdem auf den Webseiten der Institute und der Forschenden eingebunden. Mit dem seit dem Berichtsjahr 2019 daraus realisierten Forschungsbericht kommt die TUHH ihrer Veröffentlichungspflicht nach dem Hamburgischen Hochschulgesetz nach. An dem Projekt arbeiten neben den Projektmitarbeitern viele Mitarbeiter*innen, vorrangig der Medienbearbeitung, neben ihren regulären Aufgaben mit und verstärken damit das Team.
Erfahren Sie mehr im tub.talk digital am Donnerstag (22.10.20) von 14:00-14:30 Uhr. Anmeldung: https://intranet.tuhh.de/anmeldung/oaweek2020
Modernes Publizieren
Seit 2019 wird zusätzlich das Projekt Modernes Publizieren durchgeführt. Es bündelt die langjährigen Erfahrungen der TU Hamburg und der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky (SUB), um eine – auf Open-Source-Lösungen wie GitLab und Open Journal Systems aufbauende – Prozesskette für das Single-Source-Publishing zu entwickeln. Im Vordergrund dabei stehen neben Aspekten der Kollaboration und Partizipation auch Automatismen zur Generierung verschiedener Formate einer Publikation. Exemplarische Umsetzungen sind mit den Zeitschriften kommunikation@gesellschaft und API – Ausbilden | Publizieren | Informieren erfolgt.
Am Mittwoch (21.10.20) haben Sie Gelegenheit, die in dem Workshop “Single-Source-Publishing mit Markdown, GitLab, pandoc und OJS” entwickelte Prozesskette auszuprobieren und zu diskutieren: 14:00 Uhr bis 17:30 Uhr in Zoom. Anmeldung: https://intranet.tuhh.de/anmeldung/oa_week_ssp_workshop
Ausblick
Das Programm und die Finanzierung enden am 31.12.2020. TUHH Open Research und die zugehörigen Beratungsangebote werden natürlich auch ab 2021 weitergeführt. Ein Anschlussprojekt durch die Stadt Hamburg wird es zunächst nicht geben. Viele Ideen zur Unterstützung eines interaktiven offenen Forschungsprozesses gibt es aus der TU Hamburg dagegen schon.
Wenn Sie mehr erfahren möchten, dann sind Sie heute (19.10.2020) um 14 Uhr herzlich zu unserem tub.talk digital eingeladen.
Update: Folien zum tub.talk Endspurt Hamburg Open Science vom 19.10.2020
Mehr zur Open Access Woche 2020 an der TUHH:
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