Home » Blog » #OAWeek2025: Who Owns Our Knowledge? Warum OER mehr als offene Materialien sind

#OAWeek2025: Who Owns Our Knowledge? Warum OER mehr als offene Materialien sind

„Who Owns Our Knowledge?“ – das Motto der diesjährigen Open Access Week stellt eine Frage, die Forschung, Lehre und Wissenschaftskommunikation gleichermaßen betrifft: Wem gehört das Wissen, das wir gemeinsam erarbeiten? Wer darf es nutzen, verändern oder weitergeben?

Open Educational Resources (OER), also offene Bildungsmaterialien, sind eine konkrete Antwort auf diese Fragen. Sie stehen frei zur Verfügung und dürfen unter offenen Lizenzen weiterverwendet, bearbeitet und geteilt werden. Damit machen sie Wissen nicht nur zugänglich, sondern auch veränderbar und gemeinschaftlich nutzbar.

Wissen teilen statt besitzen

OER können die Perspektive auf Wissen verändern: Statt fertiger Lehr-Lernmaterialien entsteht ein gemeinsamer Wissensraum, an dem Lehrende, Studierende, Forschende und Lernende in allen Bildungskontexten mitwirken können. Offenheit bedeutet hier nicht nur Transparenz, sondern auch Vertrauen: Vertrauen darauf, dass andere mit den offen geteilten Materialien respektvoll umgehen, sie weiterdenken und am Ende daraus etwas Neues entsteht.

Wenn Wissen geteilt wird, geht es weniger um Besitz, sondern mehr um Teilhabe, Sichtbarkeit und Weiterentwicklung. OER leisten damit auch einen Beitrag zu globalen Bildungszielen, wie sie in der UN-Agenda 2030 (SDG 4) formuliert sind.

Offenheit in der Praxis: Einblicke aus tub.torials

Im tub.torials-Blog der Universitätsbibliothek der TU Hamburg entstehen regelmäßig OER-Materialien, die diese Idee in der Praxis umsetzen. Von interaktiven Elementen über Blogbeiträge bis hin zu Lehrvideos wird hier offen experimentiert, geteilt und diskutiert. Mehr über unsere praktische Arbeit mit OER und darüber, wie aus Ideen offene Lernmaterialien entstehen, zeigt der Beitrag „Wie machen wir OER? Einblicke bei tub.torials“. Die Arbeit an OER macht deutlich, dass Offenheit mehr ist als das bloße Freigeben von Dateien. Sie ist eine Haltung, die Zusammenarbeit und gegenseitiges Lernen fördert. Einige Beispiele aus unserer OER-Praxis:

  • Mensch und Maschine
  • OpenAlex
  • Aufbau eines Buches
  • Buchschnitt bis Wissenschaft

Offene Bildung bedeutet, Verantwortung für Wissen zu teilen: für die Qualität, die Nachvollziehbarkeit und für die Sichtbarkeit derjenigen, die beitragen.

Wem gehört Wissen, und wem sollte es gehören?

Die Frage „Who Owns Our Knowledge?“ erinnert uns auch daran, dass nicht alle Menschen die gleichen Möglichkeiten haben, Wissen zu „produzieren“ – ein Begriff, der Wissen wie ein fertiges Produkt erscheinen lässt, obwohl es oft im Dialog, durch Austausch und über Zeit entsteht – oder zu teilen. OER können helfen, diese Unterschiede auszugleichen: Sie bauen Barrieren ab, etwa hohe Kosten, fehlende Übersetzungen oder eingeschränkte Verfügbarkeit, und ermöglichen vielfältigere Perspektiven. Doch sie fordern uns auch auf, genau hinzusehen: Wer kann tatsächlich mitgestalten? Welche Strukturen brauchen wir, damit Wissen wirklich offen bleibt? Und wie gehen wir mit neuen Herausforderungen um, etwa wenn KI-gestützte Werkzeuge Teil der Wissenserstellung werden?

Fazit

OER zeigen: Wissen gehört niemandem allein, aber wir alle tragen Verantwortung dafür, wie es geteilt und weiterentwickelt wird. Offenheit heißt nicht, Kontrolle zu verlieren, sondern gemeinsam dafür zu sorgen, dass Bildung zugänglich, nachvollziehbar und vielfältig bleibt.

Wissen teilen heißt Verantwortung teilen.

Weiterführende Links


Unsere Beiträge zur Open Access Week 2025

Loading RSS Feed
Nach oben scrollen