Jedes Jahr findet Ende Oktober die internationale Open Access Week statt. Weltweit werben Institutionen für den freien Zugang zu wissenschaftlichen Ergebnissen. Die Open Access Week 2024 ist eine Gelegenheit, sich gemeinsam zu engagieren und das Bewusstsein für die Bedeutung der gemeinschaftlichen Kontrolle von Systemen zum Wissensaustausch zu schärfen.
Community over Commercialization
Das Motto des letzten Jahres ist auch das Motto der diesjährigen Open Access Week. Denn es gibt noch viel zu tun: Unsere Wissenschaft lebt vom Austausch und Zugang zu wissenschaftlichen Erkenntnissen. Doch davon sind immer noch zu viele Wissenschaftler*innen weltweit aus finanziellen Gründen ausgeschlossen. Mit der TUHH wollen wir dazu beitragen, dies zu ändern. Hier sind einige Streiflichter unserer Arbeit seit der Open Access Week 2023.
Streiflichter
- Eine Idee! Könnte ein Verlag die Aboeinnahmen für gut etablierte Zeitschriften dafür nutzen, diese Zeitschriften OpenAccess zu stellen? Bibliotheken haben dabei gleichbleibende Ausgaben. Leser*innen und Autor*innen zahlen nichts. Diese Idee “Subscribe to Open” wurde letztes Jahr an der TU von Richard Gallagher (Annual Reviews) vorgestellt. Wir unterstützten dieses Modell inzwischen bei mehreren Verlagen. Ob es sich auf Dauer für die Verlage rechnet, ist davon abhängig, dass Einrichtungen wie wir weiterhin Abonnements abschließen und nicht zu Trittbrettfahrern werden.
- Sind wir genug? Wie lässt sich eine junge, aber im Fach immer wichtigere Zeitschrift nachhaltig finanzieren, so dass keine Kosten für das Lesen und Publizieren anfallen? Die Bibliothek hätte gern dazu beigetragen, dass dies für Quantum (Open Journal für Quantum Science) gemeinsam mit anderen Einrichtungen möglich ist. Auch Prof. Kliesch vom Institute for Quantum Inspired and Quantum Optimization hat sich hierfür eingesetzt. Leider sind zu wenige Absichtserklärungen für das Konsortium eingegangen.
- Der DEAL! Für die großen Wissenschaftsverlage Elsevier, Springer und Wiley ist ab 2024 der Zugriff auf alle Zeitschriften möglich und Artikel aus der TUHH werden Open Access gestellt. Die Kosten werden zum größten Teil von der Bibliothek getragen. Wie hoch diese sein werden, hängt von der Publikationsanzahl der TUHH ab.
- Durch die Decke gegangen sind die Kosten für das Publishing Read & Publish Agreement mit AIP (American Institute of Physics). Unerwartet viele Publikationen aus der TUHH nach Vertragszusage haben zu einer Verdoppelung der Kosten unserer Beteiligung geführt. Wir werden aussteigen müssen.
- Preisschilder für die Übersicht! Für die Veröffentlichung vieler, aber bei weitem nicht aller Artikel, fällt eine Gebühr an. Bibliotheken dokumentieren diese Zahlungen an die Verlage transparent. Auch wir stellen Informationen zu jedem Artikel, der aus der TUHH heraus bezahlt wurde, zur Verfügung: OpenAPC
- Statt Freikauf: Viele kostenpflichtige Zeitschriften bieten gegen eine zusätzliche Gebühr eine Open-Access-Option für einen Artikel an. Als kostenfreie Open-Access-Alternative haben Sie die Möglichkeit einer Zweitveröffentlichung auf TUHH Open Research.
Begleiten Sie uns durch die Woche
An der TUHH beteiligen wir uns an der Open Access Week 2024 mit verschiedenen Blogbeiträgen und einem Beratungsangebot rund um das Open-Access-Publizieren. Folgen Sie gerne unserem Blog #oaweek2024 und lassen Sie sich in dieser Woche zum Nachdenken und zur Diskussion inspirieren: Wie wollen Sie in Zukunft publizieren und welche Unterstützung wünschen Sie sich dafür?
Wir freuen uns auf Ihre Fragen!
Frauke Wienert
Team Open Access
Florian Hagen
Team Open Access
Beate Rajski
TUHH Open Access Beauftragte
#OAWeek2024
#OAWeek2024: Gemeinsam für Diamond Open Access – Wie funktionieren Finanzierungskonsortien?
#OAWeek2024: Warum CC BY die beste Wahl für Open-Access-Publikationen ist
#OAWeek 2024: Virtuelle Sprechstunde zu Predatory Publishing, Verlagsvereinbarungen und anderen Open-Access-Fragen
#OAWeek2024: Wissenschaftliche Integrität in Gefahr: Ein Blick auf Predatory Publishing und Conferences
#OAWeek2024: Wie die Wissenschaft beim Publizieren die Fäden wieder in die Hand nimmt