Richard Emil Kuöhl (* 31. Mai 1880 in Meißen; † 19. Mai 1961 in Rohlfshagen bei Bad Oldesloe) wird als „Architekturplastiker“ bezeichnet. Nach einer handwerklichen Ausbildung als Kunsttöpfer (1896-1900) und Tätigkeit als Angestellter (bis 1902) in seiner Geburtsstadt Meißen in Sachsen studierte er von 1902 bis 1905 an der Dresdner Kunstgewerbeschule in der Klasse des angewandten Bildhauers Professor Karl Groß.
Nach Stationen in Meißen und Berlin, zog Kuöhl 1912 nach Hamburg. Hier hatte Fritz Schumacher eine Wiederbelebung des Backsteinbaus durchgesetzt und dazu passte die Baukeramik von Kuöhl. Schumacher maß der Architekturplastik eine besondere Bedeutung zu und so führte Kuöhl einen Großteil des Bauschmucks an Schumachers Staatsbauten aus.
Auch in Harburg hat Kuöhl heute noch sichtbare Spuren hinterlassen. Sowohl die Bauten der Architekten Ernst und Eduard Theil in der Hastedtstraße, wie auch die Bauten von Eugen Schnell in der Barlachstraße verwendeten Architekturplastiken von Richard Kuöhl.
Das Foto zeigt eine der beiden identischen Mädchenstatuen über den Hauseingängen Hastedtstraße 36 und 44; an der Kugel unterhalb des gezackten “Äquators” hat “R. KVÖHL” sein Werk signiert. Ausführliche Informationen zu Richard Kuöhl liefert die Site von Rolf-Fredrik Matthaei.