Zwei Wege zum Ziel (Gold und Grün)
Auch wissenschaftliche Publikationen aus der TUHH sollen der Öffentlichkeit frei zugänglich gemacht werden. Um dieses Ziel zu erreichen, stehen Ihnen zwei Wege zur Auswahl: der Goldene Weg und der Grüne Weg.
Grüner Weg
Der Grüne Weg steht für die Bereitstellung bereits erschienener Verlagspublikationen in Repositorien wie zum Beispiel TUHH Open Research (TORE). Hier können wissenschaftliche Ergebnissse aus der TUHH erstveröffentlicht werden aber genauso die Autorenversion eines bereits publizierten Artikels. Die meisten Wissenschaftsverlage erlauben die zeitverzögerte Veröffentlichung des Post- oder Preprints auf einem Repositorium der eigenen Einrichtung. Detaillierte Informationen zu den einzelnen Verlagen stellt das Projekt SHERPA/RoMEO zur Verfügung.
Goldener Weg
Der Goldene Weg steht für die Erstveröffentlichung eines wissenschaftlichen Beitrags in einer Open Access Publikation. An der TUHH sind dies in der Regel qualitätsgeprüfte Artikel, die in Open Access Zeitschriften entgeltfrei zugänglich gemacht werden. Für die Veröffentlichung fallen häufig Publikationsgebühren an, die von den Autoren und Autorinnen bzw. ihrer Einrichtung gezahlt werden müssen. Die Bibliothek berät Sie bei Fragen zur Zeitschriftenauswahl und zur Finanzierung. Sie betreibt außerdem einen Publikationsfonds, aus dem unter bestimmten Voraussetzungen die Artikelgebühren bezahlt werden. Unterstützt werden nur reine Open Access Zeitschriften, die im Directory of Open Access Journals (DOAJ) enthalten sind.
Open-Access-Glossar
Gerade für Neueinsteiger:innen und Außenstehende ergeben sich rund um Open Access und die zahlreichen Entwicklungsfelder immer wieder viele Fragen wie „Was ist unter grünen Open Access zu verstehen?“, „Welche Unterschiede gibt es zwischen goldenen und hybriden Zeitschriften?“ oder „Warum sollte nicht in Closed Access publiziert werden?“ Um Open Access und die Vorteile möglichst vielen Interessierten zugänglicher zu machen, hat das Team Open Access ein kleines Glossar zusammengestellt. Die Zusammenstellung basiert auf Fragen rund um Open-Access-Begrifflichkeiten, die häufiger Thema in Beratungsszenarien sind:
APC
„Article Processing Charges“ (APC) sind Publikationsgebühren, die Autor:innen für die Veröffentlichung ihrer Artikel in Open Access bei Zeitschriften zahlen. Nicht alle Open-Access-Zeitschriften erheben APCs. Mit diesem Gebührenmodell soll von Verlagsseite aus dem Aufwand für Qualitätssicherung, Aufbereitung und Veröffentlichung der Publikationen Rechnung getragen werden. „Processing Charges“ gibt es auch im Bereich der Open-Access-Monografien (siehe BPC).
arXiv
arXiv ist ein – von der Cornell University betriebener – Preprint-Dokumentenserver für die Bereiche Physik, Mathematik, Informatik, quantitative Biologie, quantitative Finanzen, Statistik, Elektrotechnik und Systemwissenschaften sowie Wirtschaftswissenschaften.
BPC/ BCPC
„Book Processing Charges“ (BPC) sind Publikationsgebühren, die Autor:innen für die Open-Access-Veröffentlichung von Büchern (Monografie oder Sammelband) an Verlage zahlen. Darüber hinaus gibt es auch „Book Chapter Processing Charges“ (BCPC).
Closed Access
Closed access bedeutet, dass wissenschaftliche Informationen (bspw. in Artikeln) nur gegen die Zahlung von Gebühren einsehbar sind. Diese Kosten werden von Hochschulbibliotheken oder auch den jeweils interessierten Leser:innen übernommen. Autor:innen verzichten mit der Wahl von closed access auf die eigenen ausschließlichen Nutzungs- und Verwertungsrechte. Diese liegen fortan beim Verlag. Autor:innen können somit nicht mehr über die Weiterverwendung der eigenen Forschungsergebnisse entscheiden.
COPE
Das Committee on Publication Ethics (COPE) ist eine gemeinnützige Organisation, die Ratschläge und Anleitungen für den Umgang mit ethischen Fragen beim wissenschaftlichen Publizieren bietet.
Corresponding author
Der Corresponding Author ist während und nach dem Veröffentlichungsprozess die Hauptansprechperson für Fragen zum Artikel. Bei einer Förderung durch die TU-Bibliothek ist ein zentrales Kriterium, dass der Corresponding Author sich gemäß der TU-Affiliationsrichtlinie ausweist und bei einer Affiliation mit mehreren Einrichungen die TUHH an erster Stelle genannt ist.
Creative-Commons-Lizenzen
Creative-Commons-Lizenzen (CC-Lizenzen) sind Standard-Lizenzen, die es verhältnismäßig einfach ermöglichen, Interessierten Nutzungsrechte an den jeweiligen Werken einzuräumen. Durch diese Lizenzen entstehen freie Werke. Die Lizenz selbst funktioniert nach dem Baukastenprinzip. Für Open-Access-Publikationen empfiehlt die Bibliothek als Standard CC BY 4.0 (Namensnennung). Weiteres zu CC-Lizenzen gibt es hier.
DEAL-Konsortium
Unter dem Projektnamen DEAL-Konsortium verhandelt die HRK für die Allianz der Wissenschaftsorganisationen mit den großen MINT-Zeitschriftenverlagen (Elsevier, Springer Nature und Wiley) über deutschlandweite Transformationsverträge. Sowohl mit dem Verlag Wiley im Jahr 2019 als auch mit Springer Nature Anfang 2020 konnten Verträge abgeschlossen werden. Der DEAL Vertrag ermöglicht es den TUHH-Angehörigen, Publikationen der TU Hamburg in den Zeitschriften dieser Verlage in Open Access zu publizieren und auf das Zeitschriftenangebot beider Verlage zum Lesen zuzugreifen. Seit 2021 umfasst der DEAL Vertrag mit Springer Nature erstmalig auch die renommierten Nature Research-Zeitschriften.
DOAB
Das DOAB (Directory of Open Access Books) ist ein fächerübergreifendes Verzeichnis wissenschaftlicher E-Books, die mit einer Open-Access-Lizenz veröffentlicht werden und wurden. DOAB ist als Quelle auch in unserem Katalog tub.find enthalten.
DOAJ
Über das DOAJ (Directory of Open Access Journals) lassen sich qualitätsgeprüfte Open-Access-Fachzeitschriften und ihre Artikel recherchieren. DOAJ ist als Quelle auch in unserem Katalog tub.find enthalten.
DOI
Der DOI (Digital Object Identifier) ist eine alphanumerische dauerhafte Kennzeichnung einer Publikation und dient dazu, diese später eindeutig im Netz zu identifizieren und zitierbar zu machen. Bestehend aus zwei Teilen setzt er sich aus der Verlagsnummer und einer Zeichenfolge, die das einzelne digitale Objekt identifiziert zusammen.
Double Dipping
Der Begriff „Double Dipping“ ist negativ konnotiert. Er bezieht sich auf das Geschäftsmodell der Hybridzeitschriften (siehe auch Hybrid Zeitschrift), bei dem u. a. Budgets von Bibliotheken mehrfach belastet werden. Zum einen, da Gebühren für den Zugang zu einer Zeitschrift genommen werden (Subskriptionsgebühren), zum anderen da Publikationsgebühren (siehe APC) für Artikel genommen werden, die somit Open Access über Hybridzeitschriften erscheinen können.
Embargofrist
Die Embargofrist ist eine mögliche Verlagsvorgabe für die Zweitveröffentlichung als Open Access. Diese beschreibt den Zeitraum, den die Autoren warten müssen, bevor ihr Artikel z.B. auf einem institutionellen Repositorium zur Verfügung gestellt werden darf. Die Länge der Sperrfrist ist von Verlag und jeweiligen Zeitschrift abhängig. Sie kann zwischen 6 und 24 Monaten liegen. Die Vorgaben der einzelnen Verlage können über das Projekt SHERPA/RoMEO nachgelesen werden.
Erstveröffentlichung
siehe Goldener Weg
Goldener Weg
Der Goldene Weg steht für die Erstveröffentlichung eines wissenschaftlichen Beitrags in einer genuinen Open Access Zeitschrift. Diese unterlaufen die gleichen Qualitätssicherungsprozesse wie herkömmliche Werke z.B. in Form eines Peer Reviews oder Editorial Reviews. Reine Open Access Zeitschriften zeichnen sich außerdem dadurch aus, dass der Artikel sofort frei verfügbar und damit für jeden unmittelbar nutzbar ist. Für die anfallenden Publikationskosten, die in der Regel von den Autor:innen gezahlt werden müssen, kann unter bestimmten Voraussetzungen die Finanzierung über den Publikationsfonds der tub.
Grüner Weg
Beim Grünen Weg handelt es sich um die Zweitveröffentlichung als Open Access. Das bedeutet die Bereitstellung bereits erschienener Verlagspublikationen in Repositorien wie zum Beispiel TUHH Open Research (TORE). Bei der Zweitveröffentlichung gibt es mögliche Verlagsvorgaben zu beachten. Die meisten Wissenschaftsverlage erlauben die zeitverzögerte Veröffentlichung des Post- oder Preprints auf einem Repositorium der eigenen Einrichtung. Detaillierte Informationen zu den Vorgaben der einzelnen Verlage stellt das Projekt SHERPA/RoMEO zur Verfügung.
Hybrider Open Access
Hybrider Open Access ist ein Weg, um in Subskriptionszeitschriften veröffentlichte einzelne Artikel gegen eine Publikationsgebühr (APC) zusätzlich frei zugänglich zu machen.
Hybride Zeitschrift
Unter dem Begriff „Hybride Zeitschrift“ versteht man Subskriptionszeitschriften, in denen einzelne Artikel gegen Bezahlung als Open Access publiziert werden können. Die Zeitschrift besteht aus Closed- und Open-Access-Artikeln und ist somit keine reine Open-Access-Zeitschrift. Dieses Modell ist nicht unumstritten, da es zu Doppelzahlung von Subskriptions- und Publikationsgebühren an Verlage kommt (siehe auch „Double Dipping“).
Mirror Journal
Ein Mirror Journal (Spiegelzeitschrift) ist eine vollständig frei zugängliche Version einer bestehenden Abonnementzeitschrift mit denselben Zielen und demselben Umfang, denselben Peer-Review-Verfahren und -Richtlinien sowie einem Redaktionsausschuss, der zu mindestens 50 % aus denselben Mitgliedern besteht. Die Zeitschrift kann einen ähnlichen Namen wie die Abonnementzeitschrift tragen, muss aber eine andere ISSN haben. Sie werden häufig mit dem Zusatz X oder als Companion Journal gekennzeichnet.
OASPA
Die Open Access Scholarly Publishers Association (OASPA) ist ein Zusammenschluss von Verlagen, die sich verschiedenen Qualitätskriterien für das Publizieren in Open Access verschrieben haben. Hierzu zählt z.B. ein strenger Review-Prozess. Die Liste der Mitgliedsverlage ist ein Qualitätsindikator für die Vertrauenwürdigtkeit einer Zeitschrift.
Open Access Monitor
Der Open Access Monitor wurde von der Zentralbibliothek des Forschungszentrums Jülich im Rahmen eines Projektes und unter Förderung vom Bundesministerium für Bildung und Forschung entwickelt. Im OAM wird das Publikationsaufkommen deutscher akademischer Einrichtungen in wissenschaftlichen Zeitschriften erfasst, womit sich dann Analysen der Subskriptions- und Publikationsausgaben durchführen lassen können.
Opt-out
Opt-out bedeutet, dass Autor:innen sich gegen Open Access entscheiden und Verlagen somit exklusive Rechte übertragen. Die Weiternutzung des eigenen Werkes wird durch diese Entscheidung eingeschränkt. Ein Artikel ist somit nicht mehr uneingeschränkt für alle Interessierten weltweit sichtbar. Einrichtungen müssen einzeln für den jeweiligen Artikel bezahlen oder die entsprechende Zeitschrift abonniert haben, damit Angehörige auf diese Forschungsergebnisse zugreifen können (siehe auch closed access). Die Wahl von Ops-out führt auch nicht zu einer Kostenreduktion für die TUHH.
ORCID
ORCID steht für „Open Researcher & Contributor iD“. Mit dieser iD können Wissenschaftler:innen auch bei Namensgleichheit oder unterschiedlichen Schreibweisen eindeutig mit ihren Forschungsaktivitäten und -ergebnissen verknüpft werden. Die ORCID iD wird von Verlagen und Organisationen aus dem Wissenschaftsbereich international verwendet und ist bereits in große Systeme wie Web of Science, CrossRef oder Scopus sowie in viele Zeitschriften integriert. Sie lässt sich mit der Kontaktdatenbank der TUHH sowie den Publikationen in TORE verknüpfen.
Paywall
Bei einer Paywall handelt es sich um eine Bezahlschranke bzw. Zugangsbarriere für Online-Inhalte. Der Zugang zu diesen Inhalten ist kostenpflichtig, auf diese Verlagsangebote können Nutzer:innen also erst nach Gebührenzahlung oder Abschluss eines Abos zugreifen.
Peer Review
Das Peer-Review-Verfahren dient der Qualitätssicherung einer wissenschaftlichen Arbeit, bevor diese veröffentlicht wird. Ein unabhängiger Gutachter aus dem gleichen Fachgebiet bewertet dabei die Arbeit. Weiteres zum Thema Peer Review in diesem Beitrag.
Postprint
Hierbei handelt es sich um einen wissenschaftlichen Text, der bereits den Begutachtungsprozess durchlaufen hat und für eine Veröffentlichung in einem Journal akzeptiert wurde. Unterschieden werden kann zwischen zwei Formen des Postprints: ein Postprint, welches inhaltlich wie formal (u.a. Layout) komplett identisch zur Verlagsveröffentlichung ist sowie ein Postprint, das inhaltlich identisch ist, aber formale Abweichungen aufweist.
Predatory Publishing
Predatory publishing bzw. Predatory Journals (auch: Raubjournale), unterscheiden sich von seriösen Journals z.B. darin, dass über aufdringliche Spam-Mails Autor:innen zur kostenpflichtigen Einreichung von Manuskripten geführt werden sollen. Bei der Einwerbung wird u.a. mit kurzen (meist unrealistischen) Peer-Review-Verfahren geworben, die am Ende nicht stattfinden. Auf den Seiten der jeweiligen Anbieter finden sich Unstimmigkeiten wie Kontaktmöglichkeiten über wenig professionell wirkende E-Mail-Adressen, zusammenkopierte, mit Tipp- und Ausdrucksfehlern versehene Texte sowie wenig Transparenz zu Publikationsabläufen und Vertragsinformationen. Eine gute Hilfestellung bei der Auswahl der „richtigen“ Zeitschrift bietet das Webangebot Think – Check – Submit.
Preprint
Im Gegensatz zum Postprint handelt es sich beim Preprint um alle Versionen einer wissenschaftlichen Publikation, die vor dem Begutachtungsverfahren verfasst wurden. Diese haben also das Peer-Review-Verfahren noch nicht durchlaufen.
Repositorium
Ein Repositorium ist ein Dokumentenserver zur Veröffentlichung und Archivierung von elektronischen Publikationen. Hochgeladene Dokumente erhalten einen eindeutigen Identifikator (z.B. DOI), damit diese auffindbar und zitierbar sind. Das Repositorium der TUHH ist TUHH Open Research (TORE).
SHERPA/Romeo
Viele Verlage und Zeitschriften erlauben unter bestimmten Bedingungen die zusätzliche Veröffentlichung durch die Autor:innen als Open Access. Die sogenannte SHERPA/Romeo-Liste soll helfen, die Standardbedingungen der Verlage bei Open Access-Publikationen für Autor:innen transparenter zu machen. Hier lassen sich Informationen wie zum Beispiel mögliche Embargofristen, Lizenzbestimmungen oder Artikelversionen ablesen.
Think – Check – Submit
Think – Check – Submit ist eine Webseite, die eine übersichtliche Checkliste zur Überprüfung der Vertrauenswürdigkeit von Journals und Konferenzen anbietet. Da Qualitätssicherung ein wesentlicher Bestandteil von Wissenschaft ist, können Autor*innen durch Think – Check – Submit vor der Einreichung eines Artikels die Zeitschrift auf verschiedene Kriterien überprüfen. Für Konferenzen kann auf Think – Check – Attend zurückgegriffen werden.
TORE
TUHH Open Research (TORE) ist das Repository für Open-Access-Publikationen (früher tub.dok) und Forschungsdaten sowie das Forschungsinformationssystem der Technischen Universität Hamburg (TUHH). Hier werden frei verfügbare Veröffentlichungen von Angehörigen der TUHH im Volltext bereitgestellt. Das Spektrum umfasst Zeitschriftenartikel, Konferenzbeiträge und Reports genauso wie an der TUHH verfasste Dissertationen.
Zweitveröffentlichung
siehe Grüner Weg
Materialien zu Open Access
Poster, Flyer, Folien und sonstige Materialien rund um Open Access und das Publizieren in Open Access stellen wir hier zur freien Nachnutzung zur Verfügung.
Folien zu Open Access an der TUHH
- Folien Open Access an der TUHH: Powerpoint | PDF
- Folien „Forschung sichtbar machen – Wege zu Open Access“ (Collect, Write, Publish 2023): PDF
Poster der Open Access Week 2018
Die folgenden Poster sind im Rahmen der Open Access Week 2018 entstanden.







