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Creative-Commons-Lizenzen im Überblick

Lizenzen spielen eine wichtige Rolle beim Open-Access-Publizieren, da offenes Publizieren mehr bedeutet als frei verfügbare Dokumente im Netz. Um Forschungsergebnisse und andere Inhalte so flexibel und transparent wie möglich wiederzuverwenden, sind offene Lizenzen erforderlich. Ein bekanntes und weit verbreitetes Beispiel hierfür sind Creative-Commons-Lizenzen (CC). Auf dieser Seite finden sie dazu folgende Informationen:

Welche CC-Lizenz sollte ich wählen?

Die Allianz der deutschen Wissenschaftsorganisationen und die cOAlition S empfehlen die Vergabe der Creative-Commons-Lizenz CC BY für wissenschaftliche Publikationen. Diese Lizenz ist die freieste Variante, die maximale Nachnutzungsmöglichkeiten für Ihre Arbeit bietet und sicherstellt, dass Sie als Urheber des Originals anerkannt werden.

Diese sagt:

Auch die Universitätsbibliothek der TUHH empfiehlt insbesondere die Lizenz CC BY 4.0, da sie im Einklang mit der Berliner Open-Access-Erklärung, der Budapest Open Access Initiative und den FAIR-Prinzipien steht. Wenn Sie im Rahmen Ihrer Forschung eine CC-Lizenz auswählen müssen, bitten wir Sie, nach Möglichkeit immer die Lizenz CC BY 4.0 zu wählen, da diese weitgehend Rechtsunsicherheiten bei der Verbreitung und Nachnutzung Ihrer Werke vermeidet (siehe auch Abschnitt “Einordnung der CC-Lizenzen”).

Weitere Informationen zu den verschiedenen Lizenzen können dem Abschnitt “Lizenzmodelle” entnommen werden.

Was sind CC-Lizenzen?

CC-Lizenzen sind vorgefertigte Lizenzverträge, die die Nutzung von Materialien wie Schriften und Abbildungen durch andere Personen als die eigentlichen Urheber*innen zu regeln. Sie werden von Creative Commons, einer 2001 in den USA gegründeten Non-Profit-Organisation, angeboten. Die Kombination der einzelnen Lizenzbausteine und deren Anwendung regelt Aspekte wie die Vervielfältigung, die Verbreitung und die Veränderung eines Werkes. CC-Lizenzen können kostenfrei genutzt und maschinenlesbar in elektronische Dokumente eingebunden werden. Eine CC-Lizenz kann nur vergeben werden, wenn die Publikation keinen anderen Nachnutzungsrechten (die beispielsweise in Verlagsverträgen festgelegt wurden) unterliegt.

Warum CC-Lizenzen?

Mit CC-Lizenzen haben Autor*innen selbst die Möglichkeit, festzulegen, unter welchen Bedingungen ihre Werke genutzt werden können, anstatt wie in der Vergangenheit ihre Nutzungsrechte exklusiv an einen Verlag zu übertragen. Wird auf die Vergabe einer Lizenz verzichtet, kann der freie Austausch von Informationen verhindert werden, da dies zu rechtlichen Einschränkungen bei der Nutzung von Werken führt. Mit CC-Lizenzen geben Urheber*innen anderen Menschen die Möglichkeit, die eigenen Werke unter bestimmten Bedingungen weiterzuverwenden, ohne dass diese ausdrücklich um Erlaubnis fragen müssen. Es gibt insgesamt sechs verfügbare Lizenzen.

Lizenzmodule

CC-Lizenzen zeigen direkt an, wie Inhalte genutzt werden können und unter welchen Einschränkungen dies geschieht. Sie basieren auf einem Baukastenprinzip, das vier grundlegende Bausteine umfasst. Diese Module decken verschiedene Aspekte des Urheberrechts ab und ermöglichen durch ihre Kombinationsmöglichkeit untereinander eine möglichst passgenaue Lizenzauswahl:

SymbolKürzelBedingungModulbeschreibung
BYAttribution (Namensnennung)Der Name des ursprünglichen Urhebers muss so aufgeführt werden, wie es vom Urheber vorgegeben wird.
NCNon-commercial
(nicht kommerziell)
Eine Weiterverwendung darf nur im nicht-kommerziellen Zusammenhang erfolgen.
NDNo derivatives
(keine Bearbeitung)
Das Werk muss vollständig bleiben. Veränderungen sind ausgeschlossen.
SAShare Alike
(Weitergabe unter gleichen Bedingungen)
Nach einer Bearbeitung neu entstandene Werk müssen unter den gleichen Bedingungen wie das ursprüngliche Werk veröffentlicht werden.

Lizenzmodelle

Mit Hilfe der vier CC-Module ergeben sich sechs verschiedene Lizenzmodelle, die jeweils eine eigene Lizenzbeschreibung haben.

CC-LizenzgrafikCC-Lizenzbeschreibung
BYInteressierte dürfen das Werk vervielfältigen, verbreiten, öffentlich zugänglich machen, remixen, verbessern und darauf aufbauen. Auch eine kommerzielle Nutzung wird eingeräumt. Bedingung ist, dass die ursprünglichen Urheber*innen namentlich so aufgeführt werden, wie von ihnen angegeben wird.
CC BY SAInteressierte dürfen das Werk vervielfältigen, verbreiten, öffentlich zugänglich machen, remixen, verbessern und darauf aufbauen. Auch eine kommerzielle Nutzung wird eingeräumt. Die Bedingung dafür ist, dass die ursprünglichen Urheber*innen namentlich so aufgeführt werden, wie von ihnen angegeben, und dass das daraus abgeleitete Werk unter derselben Lizenz veröffentlicht wird.
CC BY NDInteressierte dürfen das Werk vervielfältigen, verbreiten und öffentlich zugänglich machen. Auch eine kommerzielle Nutzung wird eingeräumt. Die Bedingung dafür ist, dass die ursprünglichen Urheber*innen namentlich so aufgeführt werden, wie von ihnen angegeben, und das Werk unverändert bleibt.
CC BY NCInteressierte dürfen das Werk vervielfältigen, verbreiten, öffentlich zugänglich machen, remixen, verbessern und darauf aufbauen. Die Bedingung dafür ist, dass die ursprünglichen Urheber*innen namentlich so aufgeführt werden, wie von ihnen angegeben, und das Werk nicht für kommerzielle Zwecke genutzt wird.
CC BY NC SAInteressierte dürfen das Werk vervielfältigen, verbreiten, öffentlich zugänglich machen, remixen, verbessern und darauf aufbauen. Die Bedingung dafür ist, dass die ursprünglichen Urheber*innen namentlich so aufgeführt werden, wie von ihnen angegeben, das Werk nicht für kommerzielle Zwecke genutzt wird und dass das daraus abgeleitete Werk unter derselben Lizenz veröffentlicht wird.
CC BY NC NDInteressierte dürfen das Werk vervielfältigen, verbreiten und öffentlich zugänglich machen. Die Bedingung dafür ist, dass die ursprünglichen Urheber*innen namentlich so aufgeführt werden, wie von ihnen angegeben, das Werk nicht für kommerzielle Zwecke genutzt wird und das Werk unverändert bleibt.

Einordnung der CC-Lizenzen

Die offenste Lizenz nach CC0 ist CC BY. Bei dieser ist lediglich erforderlich, dass bei einer Nachnutzung die Lizenz angegeben und der Name der Urheber*innen genannt wird. Im Idealfall sollten Verlinkungen genutzt werden. Weitere Einschränkungen für die Nachnutzung gibt es nicht, und auch Veränderungen des Materials sind erlaubt. Die Lizenz CC BY SA ist ebenfalls eine offene Lizenz. Wer Inhalte bearbeitet, die mit dieser Lizenz versehen sind, darf das neue Werk nur unter den gleichen Lizenzbedingungen weitergeben.

Weniger empfehlenswert mit Blick auf die Verbreitung von offen lizenzierten Inhalten sind Lizenzen, bei denen die gewählten Module besonders stark in die Nachnutzungsmöglichkeiten eingreifen. Darunter fallen vor allem die restriktiven Module „ND“ und „NC“. Grundsätzlich können komplexere CC-Lizenzen negative Auswirkungen auf die Verbreitung und Nutzung von Inhalten haben, da diese schwerer zu verstehen sind und mitunter unabsichtlich Nutzungsszenarien verhindern, die Autor*innen gar nicht ausschließen wollten.

Lizenzspektrum Creative Commons (Shaddim, CC BY 4.0)

Die Abbildung zeigt auf der linken Seite die erlaubten Anwendungen und auf der rechten Seite die entsprechenden Lizenzmodule. Der dunkelgrüne Bereich hebt hervor, dass es sich um besonders kompatible Lizenzen für freie und nachnutzbare Inhalte handelt. Mit zunehmender Komplexität und restriktiveren Lizenzmodulen nimmt die Möglichkeit der Nachnutzung ab, was ebenfalls farblich hervorgehoben wird.

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