Richtig zitieren

Spätestens seit der Plagiat-Affäre um den ehemaligen Verteidiungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (Siehe z.B. den Artikel im Spiegel von Peter Sloterdijk: Doktor Wenn und Doktor Aber : Die Figur des Hochstaplers gehört ins Zentrum der modernen Kultur. Spiegel Nr. 49 2011, S. 124-128) ist das Bewusstsein der Plagiate-Problematik allgemein gewachsen.

Evelyn Finger plädiert in einem Beitrag in der Wochenzeitung Die Zeit „für einen entspannteren Umgang mit dem vorhandenen Wissen“ (Die Zeit, 18.10.2012 Nr. 43). Auch das folgende Zitat aus einem Buch von Christine Stickel-Wolf (Wissenschaftliches Arbeiten und Lerntechniken : erfolgreich studieren – gewusst wie! 7. Aufl. Wiesbaden: Springer Gabler, 2013) beschreibt einen eher positiven Umgang mit der Problematik des Zitieren und ist gleichzeitig ein Beispiel für eine mögliche Form bzw. Veränderung von Zitaten durch den Schreibenden:

„[…] Zitieren nicht als ,Problem‘, sondern als Sport, Spiel oder Herausforderung begreifen. Bedenken Sie, dass das Hin- und Herspringen zwischen ausgewiesenen fremden und eigenen Gedanken überaus kreativitätsfördernd [Hervorhebung T.H.] wirkt.
[…] [G]enaue Regeln über die Häufigkeit von Zitaten in wissenschaftlichen Arbeiten [lassen] sich nicht formulieren […] Das Ausmaß erforderlicher Zitate hängt insb. von dem in dem jeweiligen Erkenntnisbereich bestehenden Wissensbestand ab.“ (S. 229)

Zitat-Hapke

Formal gehört zur Frage des „richtigen“ Zitieren auch die Auswahl des Zitierstils. Trotz einer DIN-Norm – gerade hat im Oktober 2013 die DIN ISO 690 („Information und Dokumentation – Richtlinien für Titelangaben und Zitierung von Informationsressourcen“) die bisherige DIN 1505-2 abgelöst – gibt es Hunderte an Zitierstilen, die sich aber mindestens in 4 grundsätzliche Formen aufspalten lassen: Kurz-Nachweis im Text (siehe obiges Bild), Referenz-Nummerierung im Text sowie die Nutzung von Fussnoten mit Vollbeleg oder Kurznachweis.

Hier noch einige grundsätzliche Regeln zum Zitieren:

  • Benutzte Quellen sind anzugegeben.
  • Position der Quellenverweise muss eindeutig sein.
  • Quellen selbst müssen aus den bibliografischen Angaben auffindbar sein.
  • Quellen im Original anschauen! Sekundärzitate vermeiden!
  • Konsequent bei einem Zitierstil bleiben! Mit Literaturverwaltungsprogramm eigentlich kein Problem.
  • Alles, was zitiert wird, mit vollständigen Angaben ins Literaturverzeichnis, aber nicht mehr!

(Unter anderem nach: Theuerkauf, Judith: Schreiben im Ingenieurstudium : Effektiv und effizient zur Bachelor-, Master- und Doktorarbeit. Paderborn : Schöningh, 2012, S. 86-99 und Biedermann, Wieland u.a.: Forschungsmethodik in den Ingenieurwissenschaften : Skript vom Lehrstuhl für Produktentwicklung, Prof. Dr.-Ing. Udo Lindemann, Technische Universität München (TUM), 2012, S. 61. Vgl. auch Sturm, Afra; Salzmann, Martin und Mezger, Res (2012): Quellenangaben und Zitate in wissenschaftlichen Texten. Eine Handreichung. 2. Aufl. Aarau/Brugg: Fachhochschule Nordwestschweiz, Pädagogische Hochschule, IFE, Zentrum Lesen. 2012.)