Vufind-Distribution für GBV-Bibliotheken
Wenn Ihre Bibliothek Mitglied im GBV ist, müssen Sie für Vufind keinen eigenen Index aufbauen, sondern können GBV Discovery nutzen.
Für GBV Discovery haben wir eine eigene Distribution zusammengestellt, die soweit für den Betrieb mit GBV Discovery vorkonfiguriert ist und einfach installiert werden kann. Sie brauchen lediglich einen Webserver mit MySQL und PHP. Java wird (im Unterschied zum Original-Vufind) nicht benötigt, sofern kein eigener Solr-Index aufgebaut werden soll.
So gehen Sie Schritt für Schritt vor, wenn Sie unsere Distribution verwenden wollen:
- Kopieren Sie vufind-1.3-gbv.tar.gz auf Ihren Webserver (Die Vorkonfiguration zielt auf /usr/local/vufind-1.3-gbv, kopieren Sie das Archiv daher einfach nach /usr/local)
- Entpacken Sie das Archiv: tar zxf vufind-1.3-gbv.tar.gz
- Führen Sie das Installationsscript install aus. Es hilft bei der Einrichtung der MySQL-Datenbank und installiert automatisch benötigte Zusatzsoftware. ACHTUNG: Um Probleme bei der Datenbankeinrichtung zu vermeiden, benutzen Sie bitte KEIN –Zeichen (Minuszeichen) im Datenbanknamen und kein Sonderzeichen (wie Ausrufezeichen) im Passwort!
- Ändern Sie in der Konfigurationsdatei config.ini die Zeilen 22 (bei Bedarf), 23, 146 und ggf. 193. Sollte Ihr Webserver auf einem anderen Port als 80 laufen, passen Sie auch Zeile 21 an, ansonsten sollte die URL automatisch erkannt werden.
- Ändern Sie in der Konfigurationsdatei DAIA.ini die ISIL-Nummer
- Ändern Sie in der Konfigurationsdatei searches.ini die Zeile 383 (letzte Zeile) und setzen Sie dort Ihre ILN ein (dieser Schritt kann übersprungen werden, wenn Sie den GBV schon vorfiltern lassen)
- Ändern Sie in der Konfigurationsdatei GBVCentral.ini und tragen Sie Ihre ISIL-Kennzeichnung sowie ILN ein. Die Daten müssen VOR dem kommentierenden Semikolon eingetragen werden, aber hinter dem Gleichheitszeichen! Sie können die Kommentare hinter dem Semikolon (und das Semikolon selbst) auch entfernen.
- Passen Sie die Schreibberechtigungen der Verzeichnisse web/interface/cache, web/interface/compile sowie web/images/covers an: der Webserver muss hier Schreibrechte haben. Auf Ubuntu-Systemen wenden Sie hier folgende Kommandos an:
- chown -R www-data /usr/local/vufind-1.3-gbv/web/interface/cache
- chown -R www-data /usr/local/vufind-1.3-gbv/web/interface/compile
- chown -R www-data /usr/local/vufind-1.3-gbv/web/images/covers
- Inkludieren Sie die httpd-vufind.conf in Ihre httpd.conf bzw. (auf Ubuntu mit mitgeliefertem Apache) kopieren Sie die httpd-vufind.conf in /etc/apache2/sites-available und verlinken Sie die Datei von /etc/apache2/sites-enabled. Starten Sie den Apache nach dieser Änderung neu.
- cp httpd-vufind.conf /etc/apache2/sites-available
- cd /etc/apache2/sites-enabled
- ln -s ../sites-available/httpd-vufind.conf .
- /etc/init.d/apache2 restart
- Rufen Sie in Ihrem Browser die Seite http://IHR-VUFIND-SERVER/vufind-gbv auf. Wenn alle Einstellungen richtig geklappt haben, sollten Sie hier die Startseite sehen. Sie können nun bereits suchen!
Alle Angaben ohne Gewähr. Die GBV-Distribution wird unter der GPL angeboten ohne Anspruch auf Garantie.
5 Comments
Sieht spannend aus, würde ich gern mal ausprobieren. Die Schritt-für-Schritt-Anleitung dürfte das relativ leicht machen. Wie aber ist die rechtliche Lage? Was passiert, wenn ich das mit den Einstellungsdaten (ISIL und ILN) für irgendeine Bibliothek mache und auf einem Server womöglich sogar öffentlich zur Verfügung stelle? Von wem bekomme ich dann eine Abmahnung: der Bibliothek? der Verbundzentrale? oder gleich beiden?
Und eine technisch-inhaltliche Frage: Läßt sich die Distribution auch auf einen der Regionalkataloge anwenden, die ja Ausschnitte aus dem GVK sind?
Entschuldigung für die verzögerte Freischaltung/Antwort, dieser Kommentar war mir bislang durch die Lappen gegangen…
Zunächst einmal: um das Ganze nachnutzen zu können benötigt man Zugriff auf den GBV Discovery Index. Ohne diesen Zugang ist es nicht möglich, die Inhalte von GBV Discovery in ein Vufind zu integrieren. Das kann also definitiv nicht irgendwer machen, sondern nur Personen, denen dieser Zugang von der Verbundzentrale eingerichtet wurde.
Kann man nicht auf GBV Discovery zugreifen, bleibt als weitere Möglichkeit, einen eigenen Index aufzubauen. Um das zu tun braucht man natürlich eine passende Datengrundlage. Wenn man sich die unberechtigterweise aneignet, kann derjenige, dem diese Daten „gestohlen“ wurden, natürlich auch dagegen vorgehen. Aus meiner Sicht ist das aber ein eher fiktives Szenario.
Zur technischen Frage: die Distribution lässt sich generell für jeden Ausschnitt anwenden, der per eindeutige ILN adressierbar ist. Inwieweit das für Teilbibliotheken zutrifft kann ich nicht beurteilen. Theoretisch wäre es auch möglich, damit Regionalkataloge aufzubauen, die mehrere ILNs umfassen. Dabei dürfte es allerdings zu Schwierigkeiten bei der Verfügbarkeitsanzeige kommen. Das Suchergebnis auf mehrere ILNs auszuweiten wäre aber an sich unproblematisch.
Vielen Dank für die ergänzenden Erläuterungen, die sicher auch für andere von Interesse sein werden, denn der Installationsanleitung nach klang alles sehr einfach (ILN und ISIL für einzelne Bibliotheken zu ermitteln, ist ja auch nicht weiter schwierig). Schade nur, dass es mal wieder vor allem an der Frage der Rechte an den Daten hakt – aber es wäre ja auch peinlich, wenn dahergelaufene Bibliotheksbenutzer mit Hilfe einer Vufind-Distribution ein Discovery-Interface aufsetzen könnten, was die Bibliotheken selbst (aus welchen Gründen auch immer) nicht auf die Reihe bekommen.
Ja, die Einrichtung und der Betrieb von VuFind sind im Prinzip wirklich sehr einfach. Man kann das in der Praxis dann natürlich wieder beliebig kompliziert machen, indem man komplizierte Detailanforderungen definiert…
Aber erstmal freuen sich sowohl die Harburger Kollegen, die dankenswerterweise diese VuFind-Distribution zur Verfügung stellen, als auch die Verbundzentrale, wenn ganz viele dieses Angebot nutzen.
Die Verbundzentrale kann allerdings nach dem Verwaltungsabkommen des GBVs derzeit weder die Daten noch den Zugang zu dem Index einfach „frei“ zur Verfügung stellen. Zugang bekommen berechtigte Nutzer und das sind die Bibliotheken, die diese Daten kooperativ erstellen und pflegen. Wenn Sie zu dem Kreis gehören, melden Sie sich bei mir (kinstler@gbv.de) mit Angabe der IP-Adressen, von denen aus Sie zugreifen möchten. Den Zugang zu dem Index können wir dann unkompliziert kurzfristig einrichten…
Nun ja, die ILN (die richtige, es gibt möglicherweise noch diverse unterschiedliche) zu ermitteln ist schon eine Hürde, die nicht jede Bibliothek schafft…
Abgesehen davon ist es wirklich ganz einfach – aber eben nur für Bibliotheken, die einen Zugang bei der VZG bekommen können. Für diese spielt dann die Rechte-Frage auch keine so große Rolle mehr.
Dass es auch unabhängig von einer Bibliothek möglich ist, Vufind aufzusetzen, haben vor ca. 1,5 Jahren zwei Studenten der HAW Hamburg bewiesen, indem sie das als Bachelorarbeit gemacht haben. In dem Fall ergeben sich aber auch andere (technische) Probleme, wie so ein Index vernüftig geupdated werden kann.
Die von uns vorgestellte Lösung wäre für Externe nur dann nutzbar, wenn es ihnen gelingt, einen Zugang zu GBV Discovery zu bekommen (was die VZG sicher nur in Rücksprache mit der betreffenden Bibliothek machen würde).