Was bedeutet eigentlich Open Science?

Bei Diskursen rund um gute wissenschaftliche Praxis fällt oftmals der Begriff „Open Science“. Diese verfolgt etablierte Prinzipien guter wissenschaftlicher Praxis mit Hilfe der Potentiale der Digitalisierung. Neue Techniken ermöglichen so beispielsweise eine neue Form der Zusammenarbeit. Zudem werden bei der Öffnung von Wissenschaft einzelne Arbeitsprozesse zugänglich und transparent gestaltet. Dies begünstigt u.a. die Reproduzierbarkeit von Forschungsergebnissen. Austausch, Kommunikation und Kollaboration zwischen Akteuren_innen aus Wissenschaft, Wirtschaft, Gesellschaft und Politik werden gefördert. In Hamburg widmet sich u.a. das Programm Hamburg Open Science (HOS) den Herausforderungen rund um die Öffnung von Wissenschaft.

Präzisierung des Open Science-Begriffes

Melanie Imming – unabhängige Beraterin im Bereich Open Science – und Jon Tennant – Paläontologe – beschreiben die Offenheitsbewegung der Wissenschaft als „Open Science: just science done right“ (Imming / Tennant 2018). Die Europäische Kommision hebt hervor, dass Open Science ein neuer wissenschaftlicher Prozessansatz sei, der auf kooperativer Arbeit und neuen Wegen der Informationsverbreitung durch Einsatz digitaler Technologien sowie neuer kollaborativer Werkzeuge basiert (vgl. European Commission 2016, S. 33). Die OECD definiert Open Science hingegen als Ansatz „[…] to make the output of publicly funded research more widely accessible in digital format to the scientific community, the business sector, or society more generally“ (OECD 2015, S. 9).

Open Science kann jedoch auch als Oberbegriff – oder „umbrella term“ (vgl. Fecher / Friesike 2013, S. 3) – bezeichnet werden, der verschiedene Offenheitsbewegungen wie Open Access, Open Methodology, Open Data und Open Educational Resources umfasst. Alle verfolgen als gemeinsames Ziel, Wissenschaft einer möglichst großen Gesellschaftsgruppe einfacher zugänglich zu machen. Was genau hinter den einzelnen Offenheitsbewegungen steckt wird nachfolgend über das – in H5P erstellte – offene Bildungsmaterial veranschaulicht.

Anleitung zum OER-Element „Open Science“

  • Das H5P-Element „Open Science“ kann über einen Klick auf das Vollbild-Icon (oben rechts) vergrößert werden
  • Über einen Klick auf die Hotspots (Plus-Symbole) lassen sich Informationen zu den einzelnen Termini aufrufen
  • Die jeweiligen Prinzipien werden mit Texten und AV-Materialien veranschaulicht
  • Durch einen Klick außerhalb des jeweiligen Hotspot-Fensters lassen sich diese wieder schließen
  • Der Vollbildmodus des H5P-Elements kann durch die Esc-Tastaturtaste verlassen werden

Andere Ideen oder Verbesserungsvorschläge zum Open-Science-H5P-Element? Wir freuen uns über Feedback!

CC BY 4.0
Weiternutzung als OER ausdrücklich erlaubt: Dieses Werk und dessen Inhalte sind – sofern nicht anders angegeben – lizenziert unter CC BY 4.0. Nennung gemäß TULLU-Regel bitte wie folgt: Was bedeutet eigentlich Open Science?“ von Florian Hagen (tub.), Lizenz: CC BY 4.0. Die Illustration und das H5P-Element stehen über das TU-Gitlab zum Download zur Verfügung

Wissenschaftliche Kommunikation – ein individueller Kreislauf

Wissenschaftliche Kommunikation erfolgt im Idealfall oftmals einem festen bzw. strukturierten Ablaufplan – nicht selten wird dieser als Life-Cycle der wissenschaftlichen Kommunikation bezeichnet. Im Rahmen dieses Kreislaufes tauchen jedoch viele praktische Herausforderungen bei der Entstehung von wissenschaftlichem Wissen auf, die diesen Prozess beeinflussen. „Wie bewältige ich die Informationsflut?“, „Wie zitiere ich richtig?“ oder die Frage rund um „Rezepte“ und Anwendungen für die Optimierung des individuellen Schreibprozesses sind nur einige der Fragestellungen, denen sich angehende und etablierte Wissenschaftler_innen stellen müssen.

Die folgende Darstellung ist als sensibilisierender Einstieg in den Prozess des wissenschaftlichen Arbeitens gedacht und verdeutlicht, wie viele Aspekte und Einflussfaktoren rund um die Anfertigung wissenschaftlicher Ergebnisse und Texte existieren und die Schaffung dieser im positiven wie im negativen beeinflussen können. So müssen Schreibende sich mit grundsätzlichen Fragen wie der Auswahl von Forschungsmethoden, der immer vorhandenen Informationsflut und möglichen Recherchestrategien ebenso auseinandersetzen wie mit Überlegungen zu unterstützenden Arbeitswerkzeugen und -techniken – bspw. der Auswahl von Schreib- und Kollaborationsanwendungen, Literaturverwaltungssoftware oder Methoden zur Ideenfindung. Im Rahmen dieser Entscheidungsprozesse spielen auch Emotionen eine Rolle.

Das H5P-Element „Life-Cycle der wissenschaftlichen Kommunikation“

  • An der Unterseite der interaktiven Darstellung des Kreislaufes sind vier Ankerpunkte gesetzt.
  • Mit einem Klick unter den jeweiligen Ankerpunkt zeigt sich eine weitere „Schicht“ von Elementen, die den eigentlichen wissenschaftlichen Arbeitsprozess beeinflussen.
  • Am Ende des interaktiven Elements ist deutlicher, wie vielschichtig der Komplex „Wissenschaftliche Kommunikation“ sein kann.
  • Mit Hilfe des interaktiven Elements kann im Rahmen einer Lehrveranstaltung ein Dialog zwischen Studierenden und Lehrenden stattfinden, der u.a. einen Ausblick auf anstehende Herausforderungen und Fragestellungen ermöglicht und zudem einen Erfahrungsaustausch als Themeneinstieg unterstützt (Was kennen die Teilnehmer_innen? Was ist von besonderem Interesse? Wo liegen evtl. Hemmschwellen?).

Wissenschaftliches Arbeiten ist eine individuelle Herausforderung

Wissenschaftliches Arbeiten ist ein sehr individueller Prozess, der von vielen Faktoren abhängig ist. Dabei werden Kreisläufe wie oben dargestellt nicht selten mehrmals durchlaufen. Selbst innerhalb der einzelnen Kreislaufstufen können wiederholende Prozesse erforderlich sein. Arbeitsschritte wie das Recherchieren, Lesen, Schreiben, Korrigieren oder Experimentieren umfassen also durchaus mehrere Iterationsschleifen.

Weitere Ideen, Gedanken und Ergänzungsvorschläge zum Kreislaufmodell? Wir freuen uns auf den Austausch. Denn auch wenn es – wie in der Küche – zahlreiche Rezepte gibt, so besteht am Ende eine große Abhängigkeit des Endergebnisses von den vorhandenen Zutaten (u.a. Techniken, Werkzeuge) und den Eigenschaften der Köchinnen und Köche (Schreibenden).

CC BY 4.0
Weiternutzung als OER ausdrücklich erlaubt: Dieses Werk und dessen Inhalte sind – sofern nicht anders angegeben – lizenziert unter CC BY 4.0. Nennung gemäß TULLU-Regel bitte wie folgt: Wissenschaftliche Kommunikation – ein individueller Kreislauf“ von Florian Hagen (tub.), Lizenz: CC BY 4.0.
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