## Lernapps an der Uni: Sinn oder Unsinn? ### von Michel Grelck Seit der rasanten technologischen Entwicklung von Smartphones, Tablets und Laptops ist der kontinuierliche, digitale Informationsstrom präsenter und erreichbarer als je zuvor in der Geschichte der Menschheit. Nahezu jede Universität verwendet digitale Geräte um die Informationsflut zu nutzen. Sie vermitteln Lehrinhalte und stellen Materialien bereit. Lernapps sind weltweit auf dem Vormarsch um Schüler unterstützend zu bilden. Doch sind wir wirklich in der Lage, sie effizient zum Lehren und Lernen an der Universität einzusetzen?Auf der einen Seite sind die Anschaffungskosten vieler digitaler Geräte zu hoch als dass sich Schüler und Studenten, geschweige denn Schulen diese finanziell leisten können. Neue Technologie ist teuer, wird aber benötigt, um den aktuellsten Bildungsstand vermitteln zu können. Die Simulation verschiedener Prozesse, Softwareprogramme aller Art oder auch entsprechender Apps verbrauchen Unmengen an Speicher, welcher von alten Geräten nicht aufgebracht werden kann. Ist ein neues Gerät gekauft, so fehlen Lernapps und Softwareprogramme, die durch monatliche Zahlung abonniert werden können.Ein weiteres Problem ist dass sich viele Studenten leicht ablenken lassen. Die schnelle Erreichbarkeit von Facebook und Co. sorgt für eine kontinuierliche Versuchung, der nur schwer entgegenzuwirken ist. Vor allem in stressigen Situationen neigen Studenten durch diesen Umstand stark zur Prokrastination. Es sammeln sich sprichwörtlich Berge an Arbeit an, die nur unter hohem Aufwand zu bewältigen sind.Darüber hinaus entwickeln jüngere Generationen eine immer kürzer werdende Aufmerksamkeitsspanne. Das liegt daran, dass Informationen überall und zu jeder Zeit erhältlich sind. Es muss nicht mehr in der Tiefe erlernt und verstanden werden, denn fehlt eine Information, so kann sie kurz durch digitale Medien „gegoogelt“ werden. Es ist nicht nötig sich lange zu konzentrieren.Auf der anderen Seite ist das Angebot der Lernapps, Videos und der Themen gigantisch. Durch die unkomplizierte Entwicklung ist es ein Leichtes, eine eigene Lernapp oder ein eigenes Lehrvideo zu erstellen. Profis können Inhalte übersichtlich aufbereiten. Davon profitiert vor allem der Endnutzer.Die weltweite Vernetzung des Wissens steigert die Kredibilität der in Apps vorhandenen Inhalte, da mehr Leute an der Erstellung beteiligt sein können. Vermitteltes Wissen wird dadurch vielfach geprüft. Der Student lernt gegebenenfalls von Programmen, die von Leuten aus dem entsprechenden Beruf entwickelt wurden.Schließlich sei zu beachten, dass Nutzer Inhalte schneller erlernen. Die meisten erfolgreichen Apps wie beispielsweise „Duolingo“ bereiten Wissen auf und vereinfachen dieses, so dass es leicht zu verstehen ist. Die App-Oberfläche ist wie ein Spiel aufgebaut, mit Wiederholungen als Kern und der Möglichkeit sich mit anderen zu vergleichen. Das soll den Nutzer immer wieder neu motivieren, was dazu führt, dass dieser gerne Zeit mit der App verbringt. Der Verbraucher lernt häufiger und schneller.Sind wir in der Lage, digitale Lernapps effizient an der Universität für das Lernen und Lehren zu nutzen? Die Argumente sprechen dafür, denn Apps bieten eine Chance Wissen schnell, vereinfacht und spielerisch der breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Das unterstützt letztendlich die Wissenschaft um Wissen-zu-schaffen. **Weiternutzung als OER ausdrücklich erlaubt: Dieses Werk und dessen Inhalte sind - sofern nicht anders angegeben - lizenziert unter CC BY 4.0. Nennung gemäß TULLU-Regel bitte wie folgt: "Lernapps an der Uni: Sinn oder Unsinn?" von Michel Grelck, Lizenz: CC BY 4.0.**