Literaturverwaltung mit Citavi – Einige Funktionen für die Wissensorganisation vorgestellt

In diesem Folgebeitrag zum Blogartikel Einführung in Citavi werden einige Möglichkeiten gezeigt, die die Wissensorganisation erleichtern. Genau darin liegt die Stärke von Citavi im Vergleich zu anderen Programmen zur Literaturverwaltung.

Die folgenden Inhalte sind für fortgeschrittene Nutzer*innen gedacht und werden auch in unserer Collect-Write-Publish-Reihe (CWP) für Doktorand*innen der TUHH vermittelt. Zu den Themen gehören:

  • Umgang mit PDF-Dateien
  • Wissensstrukturierung durch Kategorien
  • Schlagwörter und Marken
  • Suchen und Sortieren
  • Kommentare, Gedanken und Notizen

Damit es einfacher ist, gezielt bestimmte Abschnitte aufzurufen, gibt es dieses verlinkte Inhaltsverzeichnis:

1 PDFs umbenennen und annotieren

Gern werden bei einer Recherche viele PDFs gesammelt. Für die Arbeit mit ihnen müssen diese aber auch wiedergefunden werden können, sodass zunächst ein aussagekräftiger Name erforderlich ist.

1.1 PDFs umbennen

Oftmals haben gefundene PDF-Volltexte keinen sinnvollen Dateinamen. Beim Download von eBook-Kapiteln werden diese z. B. automatisch mit „fulltext.pdf“ benannt. Manche Dateien haben auch einen Namen aus einer kryptischen Buchstaben-Zahlen-Kombination wie bspw. „jf800327j.pdf“.

Wenn es dann an das Wiederfinden bestimmter Inhalte geht, sollten diese aber mit dem Dateinamen erste Hinweise auf den Inhalt geben. Daher ist es nötig, solche Dateien umzubenennen. Hierfür gibt es in Citavi zwei Möglichkeiten.

Erste Möglichkeit

Im Bereich der Literaturverwaltung werden unter den Titelangaben etwaige vorhandene Dateien aufgelistet, hier im Beispiel „fulltext (2).pdf“.

Wenn Sie mit der rechten Maustaste auf den Titel klicken, öffnet sich ein Flyout-Menü:

Hier wählen Sie „Diese Datei umbenennen“ (ganz oben in der Liste). Es erscheint ein Formular, in dem Sie den neuen Namen eingeben können.

Zweite Möglichkeit

Die zweite Möglichkeit ist noch etwas praktischer. Hierbei ermittelt Citavi mögliche Titeldaten aus den Metadaten der PDF-Datei selbst.

Klicken Sie über der umzubenennenden Datei auf das Zahnradsymbol:

Wählen Sie die Umbenennung mit dem Citavi-Kurztitel aus…

Anschließend können Sie noch bestimmen, ob noch andere Dateien umbenannt werden sollen…

Citavi benennt die Datei nun um. Hier sehen Sie den neuen Namen der Datei. Citavi hat hierfür die Namen der Autor*innen, das Jahr und den Kurztitel der Datei verwendet.

1.2 PDFs annotieren

Wie bereits schon im ersten Blogbeitrag zu Citavi erwähnt, können Textstellen in PDFs mit verschiedenen Farben markiert werden, ähnlich dem Markern mit Filzstiften auf analogem Papier.


PDFs markieren (Quelle: Citavi-Handbuch)

Vielleicht wollen Sie Ihre Annotationen auch für andere sichtbar machen? Manchmal kann es auch sinnvoll sein, diese Annotationen z. B. mit Projektmitarbeiter*innen auszutauschen. In Citavi können Sie die von Ihnen in einem PDF gemachten Annotationen exportieren.

1.3 Annotationen exportieren

Für den Export speichert Citavi die von Ihnen gemachten Annotationen in einer neuen Datei, also einem Duplikat des PDF. Gehen Sie hierzu im geöffneten Dokument auf den Menüpunkt „Extras“ oberhalb der Dateivorschau (neben dem PDF-Symbol).

Wählen Sie „PDF-Annotationen exportieren“ und im anschließenden Fenster einen Speicherort für die Kopie des PDF. Die Datei erhält als Namen den Kurztitel der Ursprungsdatei.

Die Annotationen werden in der Kopie des PDFs dargestellt und lassen sich hier auch entfernen.

1.4 Annotationen importieren

Im Acrobat-Reader markierte PDFs können auch umgekehrt in Citavi importiert werden. Wenn Sie ein PDF mit Annotationen in Citavi öffnen wollen, verknüpfen Sie die gewünschte Datei mit einem vorhandenen Titel innerhalb Ihres Citavi-Projektes:

Die Datei erscheint in der Liste der zugehörigen Dateien des Titels.

Nun können Sie durch einen Rechtsklick auf den Dateinamen die Vorschau des Dokumentes öffnen…


… und im PDF weiter arbeiten.

Wenn Sie inzwischen viele Quellen und Dokumente in Ihrem Projekt „gesammelt“ haben, kann es leicht unübersichtlich werden. Daher ist es sinnvoll, etwas Ordnung zu schaffen. Citavi kann Sie hierbei sehr gut unterstützen.

2 Wissensstrukturierung durch Kategorien

Eine Stärke von Citavi und auch ein Alleinstellungsmerkmal gegenüber anderen Literaturverwaltungsprogrammen sind die Möglichkeiten des Wissensmanagements durch Kategorien, Verschlagwortung und Sortierung. Im ersten Blogbeitrag zu Citavi wurden Kategorien schon erwähnt. Hier soll nun auf einige Aspekte näher eingegangen werden.

Im obigen Beispiel sehen Sie links neben der Titelliste die Spalte mit den Kategorien dieses Projektes. Sie können mit Kategorien auf einfache und schnelle Weise eine Struktur oder auch Gliederung Ihres Projektes erstellen, der Sie Ihre Quellen und auch die Wissenselemente wie Zitate, Kommentare, Gedanken etc. zuordnen können. Schließlich lässt sich das Kategorienschema auch in ein Textverarbeitungsprogramm exportieren (dies übrigens auch umgekehrt). Die Schritte im Einzelnen werden im Folgenden gezeigt. Wie meist gibt es mehrere Wege der Umsetzung in Citavi.

2.1 Kategorien anlegen

Kategorien lassen sich ganz einfach über das kleine grüne Plus-Zeichen links oben in der Kategorienspalte erzeugen:

Sie haben die Wahl zwischen Kategorie und Subkategorie…

Geben Sie anschließend im markierten Feld einen Titel ein…

Fällt Ihnen ein, dass eigentlich eine andere Kategorie an erster Stelle stehen sollte,

erstellen Sie die passende Kategorie…

…und sortieren die Reihenfolge dann über die Pfeile oberhalb der Kategorienliste.

Ergänzung bereits vorhandener Kategorien
Wenn Sie wie hier in einem bereits mit vorhandenen Kategorien gut gefüllten Projekt weitere hinzufügen wollen:

Aktivieren Sie den Bereich Wissen. Wenn Sie z. B. in der vorhandenen Kategorie „Wissen“ eine weitere Wissensform hinzufügen wollen, klicken Sie oberhalb der Liste auf das grüne Plus und wählen dann aus, ob es sich um eine Kategorie oder Unterkategorie handelt.


Oder klicken Sie beim ausgewählten Titel auf den Menüpunkt Zusammenhang und dann auf das Wort Kategorien. Es erscheint dann ein Formular „Kategorien Zuweisen“.

Sie können dann an gewünschter Stelle eine neue Kategorie oder eine Unterkategorie einfügen. Die Position einer Kategorie kann über die Pfeile verändert werden.

Sie können sich Ihre Kategorien auch übersichtlich allein darstellen lassen, indem Sie sich diese über das Menü „Listen – Kategorien“ in einem eigenen Fenster anzeigen lassen:

Die Arbeit mit Kategorien zur Wissensstrukturierung erleichtert die Übersicht in Ihrem Citavi-Projekt und es wäre doch praktisch, diese Gliederung auch gleich in Ihrer Textverarbeitung übernehmen zu können? Auch dies geht, wie im Folgenden gezeigt wird.

2.2 Kategorien exportieren und importieren

Der Export und auch der Import von Kategorien funktioniert über das Zahnradsymbol. Ganz unten im Flyout-Menü in der Abbildung ist dann zu sehen, in welche Textverarbeitungsprogramme die Kategorien exportiert werden können:

Übrigens lassen sich Kategorien auch zwischen verschiedenen Citavi-Projekten übertragen.

Neben Kategorien können Sie auch Schlagwörter nutzen, um Ihre Projekte zu ordnen. Damit können ebenfalls alle Titel und Wissenselemente ausgezeichnet werden.

3 Schlagwörter und Marken

3.1 Schlagwörter vergeben

Um Schlagwörter zu vergeben, gehen Sie folgendermaßen vor: Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf ein Wissenselement und wählen Sie die Option „Schlagwörter zuweisen“ aus.

Danach können Sie in dem Formular aus bereits vorhandenen Schlagwörtern wählen und diese hinzufügen, oder ein neues erstellen:


Alternativ geht die Schlagwortvergabe auch über das Zahnradsymbol, wenn die Schlagwortliste bereits eingeblendet ist:


Beachten Sie bei der Schlagwortvergabe, dass diese bei Titeln allgemeiner formuliert sein sollten, da z.B. ganze Themenbereiche gemeint sind. Bei Wissenselementen hingegen ist ein detaillierterer Grad sinnvoll, da ein Wissenselement bereits einen bestimmten Aspekt herausgreift.

3.2 Titel nach Schlagwörtern sortieren

Sie haben die Möglichkeit, die Titel entsprechend der vergebenen Schlagwörter zu sortieren und anzuzeigen. In diesem Beispiel können Sie die Titel anzeigen lassen, die mit dem Schlagwort „Design“ versehen sind. Insgesamt sind sechs Titel mit diesem Schlagwort gekennzeichnet:

Dies geht auch mit Wissenselementen:

Häufig sind Titel bereits mit Schlagwörtern versehen. Daher ist es nicht unbedingt erforderlich, neue Schlagwörter zu vergeben, wenn diese passen:

3.3 Schlagwörter aus PDFs übernehmen

Übrigens können auch aus einem PDF-Dokument einfach Begriffe als Schlagwörter übernommen werden. Markieren Sie einfach die gewünschten Wörter im PDF mit dem Textauswahlwerkzeug. Im Menü erscheint dann die Option „Mehr…“ und beim Anklicken können Sie „Schlagwörter“ auswählen. Diese werden automatisch in die Schlagwortliste des Titels eingetragen.

Voilà:

3.4 Gleichzeitig mehrere Titel verschlagworten

Noch einfacher geht es, wenn Sie mehreren Titeln gleichzeitig bestimmte Schlagwörter zuweisen wollen. Wählen Sie hierzu die Tabellenansicht der Titel, markieren die gewünschten Titel


und gehen dann über das Menü „Titel“ > „Mehrfach zuweisen“ > „Schlagwörter zuweisen…“.

Anschließend wählen Sie die gewünschten Schlagwörter in der Liste, und allen Titeln werden diese zugeordnet.

Übrigens, um herauszufinden, welche Schlagwörter bereits in ihrem Projekt vorhanden sind, klicken Sie einfach im Menüpunkt „Zusammenhang“ auf den blauen Feldnamen „Schlagwörter“. Dadurch öffnet sich ein Formularfenster, in dem alle vorhandenen Schlagwörter aufgelistet werden.

3.5 Marken

Eine andere Art, Titel für eine bessere Wiederauffindbarkeit zu kennzeichnen ist die Vergabe von roten oder blauen Marken, ähnlich den klassischen Lesezeichen.

Sie könnten z. B. alle Titel auswählen, die mit dem Schlagwort „Visualisierung“ versehen sind und bei allen eine rote Marke setzen. Wählen Sie hierzu in der Schlagwortliste den Begriff „Visualisierung“ aus:

Es werden alle Titel ausgewählt, denen dieses Schlagwort zugewiesen wurde (hier 35 Titel).

Wählen Sie dann mit einem Rechtsklick über den Titeln „Alles markieren“ aus. Anschließend können Sie bei allen ausgewählten Titeln über einen erneuten Rechtsklick eine rote oder blaue Marke setzen.

Danach können Sie sich die markierten Titel basierend auf der roten oder blauen Marke anzeigen lassen.

4 Suchen und sortieren

Titel und auch Wissenselemente können nach verschiedenen Eigenschaften sortiert werden.
Über das Trichtersymbol über der Titelliste können Sie die Sortiermöglichkeiten auswählen:

Über die Pfeile am rechten Rand werden weitere Parameter sichtbar:

Zum Beispiel könnten Sie sich alle Zeitschriftenbeiträge anzeigen lassen oder nur die Internetdokumente.

In diesem (obigem) Beispiel werden die Titel ausgewählt, die mit dem Schlagwort „Innovationsmanagement“ ausgezeichnet sind. Etwas anders ist es bei der Sortierung von Wissenselementen.

4.1 Wissenselemente sortieren

Eine Möglichkeit, Wissenselemente wie Zitate, Kommentare, Gedanken usw. zu sortieren, besteht darin, diese in Gruppen zu organisieren. Hierzu können unter dem Menüpunkt „Listen“ Gruppen erstellt werden.

Danach kann das jeweilige Wissenselement per Rechtsklick der gewünschten Gruppe zugeordnet werden. In der folgenden Abbildung wird der Name der Gruppe erstellt: „Information“ …

… danach erscheint die neue Gruppe in der Liste der Gruppen.

4.2 Suche(n)

Eine immer wieder benötigte Funktion ist die Suche im Projekt. Es gibt verschiedene Möglichkeiten der Suche, die im Folgenden vorgestellt werden.

Gehe zu
Wenn Sie im Bereich der Literaturverwaltung im darüber liegenden Suchfeld beginnen, einen Suchbegriff zu schreiben, schlägt Citavi nach einigen Buchstaben infrage kommende Titel vor. Per Doppelklick in der Liste wird dann der Titel aktiviert.


Schnellsuche
Über den Menüpunkt Suchen im Hauptmenü des Citavi-Projektes öffnet sich ein Suchformular, in dem Sie nach Begriffen suchen können. Citavi zeigt die Titel, in denen der Begriff vorkommt, entweder im Titel oder in Kategorien und Schlagwörtern.

Beachten Sie hierzu auch die Tipps am Rand des Formulars. Sie können z. B. auch in der Schnellsuche mit Booleschen Operatoren suchen oder gezielt nach Schlagwörtern.

Interessant: Es ist gleichzeitig eine Suche in verknüpften Dateien möglich, also z. B. in den im Projekt gespeicherten PDFs, indem im Suchfeld ft: eingegeben wird, hier z. B.:

Wenn Sie gleichzeitig in den Titeln und in den Dateien suchen wollen, erweitern Sie gemäß dem unten stehendem Beispiel so: (info* OR grafik) AND ft: info OR grafik*


Weitere Suchkürzel vor dem Begriff sind z. B.:

  • a: für Autor/Person,
  • i: für Gedanken,
  • q: für Zitate,
  • iq: für Gedanken und Zitate,
  • d: Erscheinungsdatum,
  • kn: Wissensfelder (Gedanke, Zitat, Kategorie, Kernaussage, Abstract, Inhaltsverzeichnis, Kommentar).

Erweiterte Suche: Boole AND, OR, NOT

Die erweiterte Suche erreichen Sie wie auch schon die Schnellsuche (oder auch einfache Suche) über das Menü Suchen. Beachten Sie jedoch, dass Sie nicht einfach in das ausgegraute Suchfeld oben im Formular schreiben können. Stattdessen müssen Sie ihre Suchbegriffe weiter unten eingeben. Dabei können jeweils verschiedene Felder gewählt werden, in denen dann gesucht wird. Diese verschiedenen Suchfeldeingaben werden dann in dem oberen Suchschlitz dargestellt. Im Beispiel sehen Sie die Suche nach Treffern zum Thema „Info*“, bei denen der Autor namens „Franken“ ausgeschlossen werden soll. Dies wird durch den Operator NOT ermöglicht. Genauso soll hier der Teilbegriff „Grafik“ ausgeschlossen werden. Die Begriffe werden mit dem * trunkiert, d.h. alle möglichen Schreibweisen am Ende der Begriffe werden bei der Suche mit einbezogen.

Das jeweilige Suchfeld muss durch Doppelklick aktiviert werden! Erst dann wird der Suchstring in die Suchanfrage im Suchschlitz aufgenommen!

5 Kommentare, Gedanken und Notizen

Sie können auf verschiedene Weise Anmerkungen machen und in Ihrem Projekt speichern, sowohl zur von Ihnen gesammelten Literatur als auch zu Wissenselementen.

5.1 Kommentare

Wenn Sie z. B. zu diesem Titel einen Kommentar machen möchten…

wählen Sie den Menüpunkt „Zitate, Kommentare…“

und dann unter „Neu“ (grünes Pluszeichen) die Option „Kommentar“:

Es öffnet sich ein Fenster, in dem Sie sowohl eine Kernaussage festhalten als auch Text aus einem Dokument einfügen und Seitenzahlen angeben können. Darüber hinaus haben Sie die Möglichkeit, den Kommentar bestimmten Kategorien zuzuordnen und Schlagwörter für eine zukünftige Suche zu vergeben.

Unter dem Titel wird der Kommentar dann in der Liste aufgeführt, erkennbar an der orangefarbenen Sprechblase

5.2 Gedanken

Wenn Sie sich nicht auf einen konkreten Titel beziehen wollen, sondern Sie einen Gedanken abspeichern wollen, der Ihnen allgemein zu Ihrem Projekt oder Thema eingefallen ist, können Sie dies unter dem eigenen Punkt „Gedanke“ im Hauptmenü:

Auch hier können Sie ein Formular ausfüllen ähnlich dem Kommentar:


Zum Wiederfinden gut zu wissen: Die Gedanken werden nicht beim Titel abgespeichert, den Sie beim Notieren des Gedankens aktiviert hatten. Stattdessen finden sich diese in der Liste aller Wissenselemente des Projektes in alphabetischer Reihenfolge:

Ähnlich den Gedanken, die vielleicht noch etwas abstrakter sein können, lassen sich auch Notizen anlegen, die z. B. die nächsten Schritte bezüglich eines Textes festhalten.

5.3 Notizen

Um Notizen bei Titelangaben machen zu können, muss zunächst eine Einstellung vorgenommen werden. Bei den Titelangaben muss unter dem Parameter „Weitere Felder…“ (Klick darauf) der Haken bei „Notiz“ gesetzt werden.

Achtung, Notizen können nur bei den Titeldaten abgespeichert werden, nicht bei Zitaten, Gedanken etc.!

Notiz erstellen
Nur hier in diesem Feld können Sie Notizen machen, d. h. direkt bei den Titeldaten. So können diese unmittelbar beim Titel aufgefunden werden und es müssen nicht erst weitere Fenster geöffnet werden.

Notiz suchen
In der Schnellsuche können Sie z. B. nach einem Begriff suchen, an den Sie sich erinnern. Im unten aufgeführten Beispiel geht es um die Situation von Grafiker*innen. Das ist das, an was Sie sich in diesem Fall erinnern können und daher geben Sie diesen Begriff in das Suchfeld ein:

Gefunden wird die Notiz und angezeigt wird die Quelle, zu der Sie die Notiz vor einiger Zeit gemacht haben:

Auch mit dem Begriff Grafiker*innen klappt es:

Für die Suche nach dem Feldnamen Notizen kann widerum die erweiterte Suche genutzt werden, denn in der einfachen Suche gibt es keine Suchkürzel wie bei anderen Feldnamen!

Viele Wege führen nach Rom…
Zu den hier beschriebenen Wegen gibt es wie so oft auch Alternativen. Am besten probieren Sie es aus und finden Ihren eigenen Weg 🙂 Viel Erfolg! Bei weiteren Fragen zu Citavi melden Sie sich gerne bei mir über die Kontaktmöglichkeiten Ihrer TUB.


CC BY 4.0
Weiternutzung als OER ausdrücklich erlaubt: Dieses Werk und dessen Inhalte sind – sofern nicht anders angegeben – lizenziert unter CC BY 4.0. Nennung gemäß TULLU-Regel bitte wie folgt: Literaturverwaltung mit Citavi – Einige Funktionen für die Wissensorganisation vorgestellt von Detlev Bieler, Lizenz: CC BY 4.0. Der Beitrag und dazugehörige Materialien stehen auch im Markdownformat und als PDF zum Download zur Verfügung.

Einstieg in die Literaturverwaltung und Wissensorganisation mit Citavi

In diesem tub.torials-Beitrag soll ein kurzer Einblick in das Literaturverwaltungsprogramm Citavi gegeben werden. Die Anwendung ist an der TUHH lizenziert und kann von Angehörigen der Hochschule kostenlos verwendet werden. Als gute Alternative, auch für Mac- und Linux-Nutzer:innen, bietet sich die Open-Source-Anwendung Zotero an. Diese wurde bereits im Beitrag Einstieg in die Literaturverwaltung – Zotero in 7 Schritten vorgestellt.

Warum nur ein kurzer Einblick? Citavi ist ein umfangreiches Programm mit vielen Funktionen und dieser Beitrag ist in erster Linie als Einstiegshilfe konzipiert. Es würde den Rahmen einer Einführung sprengen, wenn viele oder gar alle Feinheiten von Citavi vorgestellt werden. Weiterführende Informationen und Anleitungen für eine Vertiefung der Citavi-Kenntnisse finden sich daher ergänzend am Ende des Beitrags.

Gegliedert ist der Beitrag in fünf 5 Kapitel:

  • 1. Schreibprozess – was alles dazugehört
  • 2. Citavi, nicht nur zum Zitieren …
  • 3. Programmoberfläche
    • 3.1 Ein Projekt anlegen und neue Titel aufnehmen
    • 3.2 Mehrere Wege der Literaturaufnahme
    • 3.3 Recherche direkt in Citavi
    • 3.4 Arbeiten mit PDFs – Import und Markierung
    • 3.5 Die große Stärke: Wissensmanagement
    • 3.6 Zitate direkt in Citavi erstellen
    • 3.7 Zitate in Word erstellen
    • 3.8 Alles muss raus: Literatur veröffentlichen (Literaturliste)
    • 3.9 Alles eine Frage des Stils – Zitationsstil einstellen
  • 4. Empfehlung? Ja!
  • 5. Weitere Informationen

1. Schreibprozess – was alles dazugehört

Zur Einstimmung ein Blick auf das, was alles zum wissenschaftlichen Schreiben gehört und welche Ansprüche daraus an ein Literaturverwaltungsprogramm entstehen können:

Schreiben und was dazu gehört (Abbildung: Detlev Bieler, CC BY 4.0)

Natürlich beginnt das Schreiben im Kopf mit einer Idee, aus der dann ein Konzept entsteht. Es folgt die Suche nach Literatur und die Sammlung von in Frage kommenden Quellen. Idealerweise wird das Gefundene dabei sortiert sowie (vielleicht) gegliedert und in Kategorien eingeteilt. Dies kann nach Themen oder vielleicht schon nach möglichen Unterteilungen eines geplanten Textes (Kapitel) sein. Mit dem Lesen der gefundenen Literatur beginnt auch die Auswertung oder Bewertung, um festzustellen, ob diese für den geplanten eigenen Text geeignet ist und zitiert werden sollte.

Wahrscheinlich muss weitere Literatur recherchiert werden und die Suche wird erweitert. So können weitere Themen in den Fokus geraten, an die vielleicht vorher noch nicht gedacht wurde. Manches geht dabei aber vielleicht auch zu sehr ins Detail, so dass diese Texte zumindest für das aktuell geplante Schreibprojekt wieder ausgeschlossen werden.

Nun endlich kann aus der gefundenen Literatur mit Quellenbelegen zitiert werden. Schluss ist dann allerdings noch nicht. Wenn der Text steht, geht es vor der Veröffentlichung ans Redigieren. In dieser auch aufwendigen Schreibphase wird das Schreibprojekt in Ordnung gebracht, in dem bspw. inhaltliche und formale Fehler behoben werden. Auch Layoutanpassungen vor der Veröffentlichung bzw. Abgabe können hier noch erforderlich sein genau wie Gedanken für eine wiederauffindbare Archivierung.

Zum Prozess des wissenschaftlichen Schreibens gehört also weitaus mehr als nur die Formulierung von Texten. Für möglichst viele Einzelschritte ist es daher natürlich schön, wenn Software manuelle Tätigkeiten abnehmen bzw. optimieren kann. Genau hier kommt ein Literaturverwaltungsprogramm ins Spiel, das eben weitaus mehr als das bloße Sammeln von Quellen ermöglicht.

2. Citavi, nicht nur zum Zitieren …

Mit der Literaturverwaltungsanwendung Citavi lassen sich nicht nur Literaturquellen sammeln. Die folgende Abbildung zeigt einige weitere Funktionen:

Literaturverwaltungsanwendungen bieten mehr als Sammeln (Abbildung: Detlev Bieler, CC BY 4.0)

Die Optionen rund um Wissensmanagement von Citavi sind umfangreich. In den folgenden Kapiteln sollen einige dieser Funktionen bei einem Blick auf die Programmoberfläche kennengelernt werden.

3. Programmoberfläche

Die folgende Abbildung zeigt das Startfenster von Citavi. Zur Veranschaulichung ist bereits ein Projekt angelegt, sodass in der linken Spalte die bisher gesammelte Literatur aufgelistet wird. Zum markierten Titel „Vom Bild zur Erkenntnis?“ wird im rechten, größeren Fenster eine Detailansicht angezeigt. Hier sehen Sie die Titeldaten, können aber später auch selbst angefertigte Zitate zur Veröffentlichung aufrufen.

Programmoberfläche von Citavi (Screenshot „Programmoberfläche“, nicht unter freier Lizenz)

Oben über der linken Spalte können Sie zwischen drei Kategorien wählen:

  • Literatur (ist gerade aktiv),
  • Wissen,
  • Aufgaben.

Die Kategorie Wissen ist eine Besonderheit von Citavi und einer der größten Unterschiede zu anderen Literaturverwaltungsprogrammen. Hiermit können Sie Wissenselemente wie Zitate direkt und indirekt als Paraphrase sortiert sammeln. Auch für Gedanken, Kommentare und Bewertungen zu Ihren Quellen bietet sich hier Platz. Die dritte Kategorie Aufgaben ermöglicht das Anlegen von an Sie selbst gestellten Aufgaben, an die Sie dann vom Programm erinnert werden. Dies können z.B. Abgabetermine oder Aufgaben, die noch zu erledigen sind (u.a. Experimente auswerten, Texte zu analysieren, oder Korrekturlesen), sein.

3.1 Ein Projekt anlegen und neue Titel aufnehmen

Projekte lassen sich in Citavi über den Menüpunkt Datei – Neues Projekt öffnen. Speichern können Sie Ihr Projekt entweder lokal auf ihrem Rechner oder in der Citavi-Cloud, so dass Sie von überall darauf zugreifen können. Um einen neuen Titel im Projekt aufzunehmen, rufen Sie über den Menüpunkt Titel ganz oben links in der Menüleiste (grünes Kreuz) ein Fenster auf, in dem Sie zwischen den gängigsten Dokumenttypen wählen können. Hervorgehoben sind links oben die Typen, die am häufigsten gebraucht werden:

  • Monographie (umgangssprachlich: Buch 😉 ),
  • Sammelwerk,
  • Zeitschriftenaufsatz.

Vorausgewählt ist immer der Dokumenttyp, der in der Liste bereits vorhandener Titel Ihres Projektes zuletzt markiert wurde. Im unten abgebildeten Beispiel ist es ein Zeitschriftenaufsatz. Gut sehen können Sie hier auch, wie groß die Auswahl an Formaten ist!

Titel in Citavi aufnehmen (Screenshot „Titel aufnehmen“, nicht unter freier Lizenz)

Nachdem Sie eine Auswahl getroffen haben und auf „ok“ klicken, öffnet sich die Eingabemaske für die Titeldaten:

Eingabemaske für einen Zeitschriftenaufsatz (Screenshot „Eingabemaske“, nicht unter freier Lizenz)

Praktisch ist, dass die Eingabemasken dem Dokumenttyp entsprechend angezeigt werden. Sie sehen also, welche der jeweils spezifischen Dokumentangaben eingetragen werden müssen. Diese Informationen können nun per Hand eingetragen werden, es gibt aber auch weitere Optionen für die Übernahme von Titel-Daten.

3.2 Mehrere Wege der Literaturaufnahme

Für die Literaturaufnahme bietet Citavi verschiedene Optionen an. Neben einer komfortablen automatischen Datenerfassung ist auch eine komplett händische Titelaufnahme möglich.

Vier Wege der Literaturaufnahme (Screenshot „Wege der Literaturaufnahme“, nicht unter freier Lizenz)

Weg 1
Dieser Weg bedeutet etwas Handarbeit, die manchmal aber auch einfach nicht zu vermeiden ist (z.B. wenn ein Buch nur als gedrucktes Exemplar erhältlich ist und die Daten online nicht ermittelbar sind).

Weg 2
Sie können den Titel einer Quelle auch direkt aus Citavi heraus recherchieren. Die gefundenen Daten werden automatisch eingetragen. Diese Form der Recherche wird weiter unten beschrieben.

Weg 3
Der dritte Weg ist die Eingabe einer ISBN oder eines DOIs: Citavi sucht dann Online nach den dazugehörigen Titeldaten und überträgt diese selbstständig in Ihr Projekt. Ab und an sind diese Daten nicht vollständig oder fehlerhaft. Es sollte daher immer ein zweiter Blick auf die automatisch erfassten Daten geworfen werden.

Weg 4
Die vierte Möglichkeit ist die Nutzung des sog. Citavi-Pickers. Dieses Browser-Plug-in wertet Textdateien wie Webseiten, Fachdatenbanken, Bücher und PDF-Dokumente aus. Gesammelte Titeldaten können per Mausklick in ein Citavi-Projekt überführt werden. Das Picker-Symbol ist in der obigen Abbildung „Vier Wege der Literaturaufnahme“ (Punkt „4“) zu sehen. Sollte ein Titel bereits im eigenen Citavi-Projekt erfasst worden sein, so wird dies durch ein grünes Häkchen kenntlich gemacht (siehe folgende Abbildung „Citavi-Picker“).

Einsatz des Citavi-Pickers (Screenshot „Citavi-Picker“, nicht unter freier Lizenz)

3.3 Recherche direkt in Citavi

Es wurde unter „Weg 2“ bereits erwähnt, dass aus Citavi heraus in Bibliothekskatalogen recherchiert werden kann (Menü: Recherchieren). Hier lassen sich auch Datenbanken hinzufügen:

Recherchefenster (Screenshot „Recherchefenster“, nicht unter freier Lizenz)

Möchten Sie bspw. Datenbanken hinzufügen, die an Ihrer Hochschule lizenziert sind wie im abgebildeten Beispielprojekt die Angebote „Business Source Premier“ und „Web of Science“, so ist dies problemlos möglich. Auch eine erweiterte Recherche für eine gezielte Suche lässt sich durchführen.

Recherchetreffer (Screenshot „Recherchefenster“, nicht unter freier Lizenz)

Im Anschluss an eine Suche sind nur noch die gewünschten Treffer auszuwählen. Diese werden mit allen nötigen Daten in Ihr Citavi-Projekt eingetragen.

Recherchierter Titel neu im Projekt, markiert (Screenshot „Markierter Titel“, nicht unter freier Lizenz)

3.4 Arbeiten mit PDFs – Import und Markierung

Eine weitere sehr praktische Funktion ist das Sammeln und wahlweise Abspeichern von PDF-Dokumenten. Bei Ersterer werden nur die Dokumentdaten gespeichert sowie die Links für einen späteren Aufruf im Internet. Bei Letzterer wird das PDF im Projektordner abgelegt. Hierbei ist allerdings die Größe der Dateien zu berücksichtigen. Es muss ausreichend Cloudspeicher zur Verfügung stehen, wenn die Dateien nicht auf Ihrem Rechner gespeichert werden sollen.

PDF-Import per Drag-and-drop (Screenshot „PDF-Import“, nicht unter freier Lizenz)

Um PDF-Dokumente in Ihr Projekt zu importieren, brauchen Sie diese einfach nur aus dem Datei-Explorer in das Titelfenster ziehen. Den Rest erledigt Citavi. Oder Sie machen das ganz gezielt über das Menü (Titel – Importieren) und suchen die gewünschten Titel in Ihrer Dateiablage aus. Besonders schön ist hierbei, dass Citavi sogar aus unbenannten PDFs, wie sie manchmal beim Download von eBook-Kapiteln entstehen (bspw. „fulltext.pdf“) die Titeldaten aus den Eigenschaften des Dokuments generieren kann.

Und Sie können die PDFs auch auswerten, d.h. in Citavi direkt farbig markieren, ganz so, wie Sie es von ausgedruckten Fassungen kennen. Es ist also kein Ausdrucken und Markern nötig. Die Markierungen werden abgespeichert, so dass diese auch zukünftig erhalten bleiben. Hierzu muss allerdings das PDF in Citavi abgespeichert werden, dieses wird dadurch aber nicht verändert. Wie in der folgenden Abbildung zu sehen ist, sind die Farben hellblau und rosa dabei für wörtliche und paraphrasierte Zitate vorgesehen. Haben Sie eine Textstelle auf solche Art markiert, öffnet sich anschließend ein Formular, in dem Sie das Zitat weiterbearbeiten können (dazu später mehr). Es wird direkt der Quelle zugeordnet.

PDFs markieren (Quelle: Citavi-Handbuch)

3.5 Die große Stärke: Wissensmanagement

Eine besondere Stärke von Citavi sind viele Möglichkeiten im Bereich der Wissensorganisation. Hier unterscheidet sich die Anwendung auch von anderen Literaturverwaltungsprogrammen. Neben dem Sammeln der Zitate können Sie eine Struktur Ihres Textes anlegen, indem Sie Kategorien erstellen. Dies entspricht einer Gliederung in Kapiteln und Abschnitten, wie Sie das sonst in einem Textverarbeitungsprogramm machen würden. Den Kategorien können Sie Ihre gefundenen Literaturquellen zuordnen und so sehen, zu welchem Kapitel Sie wie viele Quellen recherchiert haben und wo noch welche fehlen. Auf diese Weise kann schon vor der Textarbeit eine detaillierte Skizze Ihres geplanten Textes abgebildet werden. Natürlich können Sie diese Gliederung aus Kategorien auch nach Word exportieren. Umgekehrt ist dies ebenfalls möglich.

Kategorien und Kategorie hinzufügen (Screenshot „Kategorien“, nicht unter freier Lizenz)

In der Kategorie „Wissen“ können Sie außerdem Ihre Gedanken und Ideen notieren, die Sie zu den verschiedenen Quellen/Zitaten haben.

Gedanke (Screenshot „Gedanke“, nicht unter freier Lizenz)

Und auch Kommentare, Bewertungen und Verweise lassen sich einfach hinzufügen. So ist auch Platz für Informationen zu anstehenden Aufgaben.

Kommentare in Citavi (Screenshot „Kommentar“, nicht unter freier Lizenz)

Nun aber zu einer der wichtigsten Funktionen in Citavi, der Erstellung und Verwaltung von Zitaten. Um mit Citavi zu zitieren, sind zwei Wege möglich. Diese möchte ich im Folgenden kurz zeigen. Welcher Weg für einen der Richtige ist, ist Geschmackssache. Ich empfehle, beide Möglichkeiten einmal auszuprobieren. Beide Ansätze lassen sich auch gut miteinander kombinieren.

3.6 Zitate direkt in Citavi erstellen

Citavi bietet die Möglichkeit, Zitate zu erstellen und den jeweiligen Quellen zugeordnet abzuspeichern. Dies können direkte (also wörtliche) oder indirekte Zitate (Paraphrasen) sein. Hierfür gibt es ein Formular, in dem neben dem eigentlichen Zitattext (und der Seitenangabe) auch ein Kerngedanke formuliert werden kann. Dies hilft, um sich schnell an den Inhalt zu erinnern und das Zitat in die Struktur des Textes einzufügen. Außerdem lassen sich Zitate hier den gewünschten Kategorien (oder Kapiteln) und somit gleich der richtigen Stelle im Text zuordnen.

Für dieses Beispiel habe ich in einem PDF-Dokument, das in meinem Projekt gespeichert ist, ein direktes und ein indirektes Zitat erstellt. Hierzu wird der gewählte Text mit dem Cursor markiert und anschließend über das Menü Wörtliches oder indirektes Zitat ausgewählt.

Markierung des Zitates im PDF (Screenshot „Markiertes PDF“, nicht unter freier Lizenz)

Anschließend kann das Zitat im Formular durch Anführungszeichen, Auslassungen, Hervorhebungen etc. bearbeitet und ergänzt sowie fertig formatiert werden:

Zitatformular (Screenshot „Zitatformular“, nicht unter freier Lizenz)

Schließlich lassen sich sowohl wörtliche Zitate als auch Paraphrasen, aus Citavi heraus in Word einfügen. Dazu muss nur der Mauscursor im Text an der vorgesehenen Stelle des Dokumentes positioniert sein.

3.7 Zitate in Word erstellen

Wenn man Zitate lieber direkt im eigentlichen Textdokument formulieren möchte, bietet das Citavi Word Add-in die Möglichkeit, die dazugehörigen Quellen-Belege in den Text einzufügen. Diese werden mit einer Feldfunktion versehen. Sollten Literatureinträge an zentraler Stelle in Citavi angepasst werden, so können die Belege im Textdokument nun einfach aktualisiert werden.

Worddokument mit Citavi-Arbeitsbereich (Screenshot „Citavi und Word“, nicht unter freier Lizenz)

3.8 Alles muss raus: Literatur veröffentlichen (Literaturliste)

Einer der schönsten Momente bei der Arbeit mit einem Literaturverwaltungsprogamm ist das Erstellen der Literaturliste, die sich durch einen einfachen Knopfdruck erzeugen lässt. Die Wahl des Menüpunktes Literaturliste generiert zunächst eine Druckvorschau. Die Liste kann dann abgespeichert werden, um später im Dokument eingefügt zu werden.

Literaturliste drucken, Menü (Screenshot „Literaturliste drucken“, nicht unter freier Lizenz)

So wie in der folgenden Abbildung kann die Liste aussehen. Der Wechsel des verwendeten Zitationsstils lässt sich schnell umsetzen und wird im nächsten Abschnitt beschrieben.

Auszug einer Literaturliste (Screenshot „Literaturliste“, nicht unter freier Lizenz)

3.9 Alles eine Frage des Stils – Zitationsstil einstellen

Es gibt zwar mehrere Tausend Zitationsstile, aber diese lassen sich vereinfacht als Variationen von eigentlich nur zwei Haupt-Zitationsmethoden zu betrachten:

  • Autor-Jahr-Belegmethode,
  • Ziffern-Belegmethode.

Erstere ist auch als Harvard oder Anglo-Amerikanische Belegmethode bekannt. Letztere als Oxford-Methode oder deutsche Belegmethode. Die folgende Grafik dient zur Verdeutlichung:

Die zwei wichtigsten Zitationsmethoden (Abbildung: Detlev Bieler, CC BY 4.0)

Im abgebildeten stilisierten Text muss man sich die dunklen Textteile als Zitat vorstellen. Im linken Beispiel wird die Quelle in Form vom Namen des Autors oder der Autorin sowie Jahres- und Seitenzahl (Kurzbeleg) direkt im Text angegeben. Das rechte Beispiel arbeitet stattdessen mit einer Ziffer (manchmal als Hochzahl) und den Quellenangaben in der Fußnote. Manchmal erfolgt die Umsetzung in der Fußnote als Kurzbeleg, manchmal als Vollbeleg. Hier fangen die Variationen also schon an.

Citavi hat über 11.000 Zitierstile „auf Lager“ und man kann diese ganz leicht auswählen. Auch eine gezielte Stilsuche ist möglich. Hierzu muss unter dem Menüpunkt Zitation – Zitationsstile, Zitationsstil wechseln aufgerufen werden:

Zitationsstil wechseln (Screenshot „Zitationsstil“, nicht unter freier Lizenz)

Anschließend kann nach Wahl von Zitationsstil hinzufügen ein Stil gesucht werden. Hierzu kann sowohl nach Fachgebiet, Sprache, Hauptmethode (Kurzbeleg oder Ziffer) als auch nach einem Namen (beispielsweise einer Fachzeitschrift) gesucht werden.

Zitierstil suchen (Screenshot „Stil suchen“, nicht unter freier Lizenz)

In der Vorschau im rechten Teil wird passend zum ausgewählten Stil die Zitationsweise im Text selbst und die Darstellung der Quellen im Literaturverzeichnis als Vorschau angezeigt.

4. Empfehlung? Ja!

Ich arbeite gern mit Citavi. Insbesondere die Möglichkeiten der Wissensorganisation schätze ich sehr. So lässt sich schnell mal eine Skizze für ein Schreibprojekt erstellen, indem über das Anlegen von Kategorien (entspricht Kapiteln) ein Gerüst eines möglichen Textes sichtbar wird. Dies muss dann nur noch befüllt werden, wobei hier die gefundene Literatur gleich zugeordnet werden kann. Es ist natürlich Geschmackssache, ob man einen Text in einem Textverarbeitungsprogramm beginnt oder in Citavi. Ich empfehle, dies einfach einmal auszuprobieren.

Citavi ist ein sehr umfangreiches Programm. Die Einarbeitung braucht dementsprechend Zeit, aber die Möglichkeiten sind dafür auch zahlreich. Leider ist Citavi kein Open-Source-Produkt. In diesem Bereich ist Zotero eine empfehlenswerte Alternative. Es ist auch schade, dass die Free-Version von Citavi abgeschafft wurde, da diese einen guten ersten Einblick in die zahlreichen Features ermöglichte. Abzuwarten ist auch, wie sich der Support von Citavi weiterentwickelt. Aktuell findet der Support nach unternehmerischer Umstrukturierung nicht auf dem hohen Level vergangener Jahre statt. Sehr erfreulich: An der TUHH wird die Citavi-Lizenz Studierenden und Mitarbeiter*innen kostenlos zur Verfügung gestellt.

5. Weitere Informationen

Für weitere Fragen rund um Citavi stehen Ihnen gerne unsere Ansprechpartner für Literaturverwaltung an der tub. zur Verfügung. Auf den Service-Seiten der Bibliothekt gibt es auch weitere Informationen zu Citavi.

Citavi selbst bietet ein sehr gutes Manual für den Umgang mit der Anwendung an, im Internet finden sich aber auch zahlreiche Kurz-Tutorials zu allen Feinheiten des Programmes. Mir persönlich gefallen die Kurzvideos der TU München (Video 1 und Video 2) sowie das Angebot der Kolleg*innen der Uni Konstanz sehr gut.


CC BY 4.0
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